Entnahme von Chlorgas
Bei 15 °C kann ca. 1 % (DIN 19607) des Inhalts pro
Stunde entnommen werden. Bei einer
schnelleren Entnahme besteht die Gefahr einer
Achtung
Funktionsstörung infolge von Eisbildung an
Behältern und Rohrleitungen!
Behältergröße
50 kg
65 kg
500 kg
1000 kg
Bei einem höheren Chlorbedarf müssen mehrere Behälter mit
derselben Temperatur über Sammelleitungen angeschlossen
werden.
Entnahme von flüssigem Chlor
•
In Chlorungsanlagen ist eine Entnahme flüssigen Chlors nur
aus Chlorfässern möglich.
•
Dabei muss ein Verdampfer verwendet werden.
Die Chlorfässer nicht vollständig entleeren.
Achtung
Gefahr einer Entnahme von Ablagerungen!
•
Entnahme von Chlorgas: Einen Restdruck von ca. 2 bar belassen.
•
Entnahme von flüssigem Chlor: Einen Restdruck von
ca. 4 bar belassen.
Nach der Entnahme
•
Das Behälterventil schließen.
•
Den Behälter von der Anlage trennen.
•
Die Ventilschutzmuttern anschrauben.
•
Die Schutzkappe aufschrauben.
Unverzüglich die Anschlussleitungen schließen.
Achtung
Es darf keine Feuchtigkeit in die Leitungen
gelangen!
2.3 Dichtheitsprüfung
Vor der Inbetriebnahme die gesamte Anlage auf Dichtheit
überprüfen.
Warnung
Die Dichtheit erst überprüfen, wenn die gesamte
Anlage zur Inbetriebnahme bereit ist.
Gefahr eines Austretens von Chlor!
2.3.1 Überprüfung der Chlorlösungsleitungen und des
Membranrückschlags des Injektors
•
Die Bedienungsanleitung des Injektors beachten!
2.3.2 Dichtheitsprüfung der Vakuumleitungen
Zu den Vakuumleitungen zählen alle Leitungen zwischen
Vakuumregler und Injektor.
•
Alle Behälterventile schließen.
•
Das Einstellventil schließen.
•
Das Absperrventil an der Impfstelle öffnen.
•
Das Treibwasserventil öffnen.
•
Die Druckerhöhungspumpe einschalten.
•
Das Einstellventil öffnen.
– Falls der Schwimmer einen Gasfluss oder das
Vakuummeter mehr als -9 m Wassersäule anzeigt: Leck in
der Vakuumleitung!
•
Das Einstellventil schließen.
•
Die Druckerhöhungspumpe ausschalten.
•
Das Treibwasserventil schließen.
•
Das Absperrventil an der Impfstelle schließen.
•
Die Vakuumleitungen und die Anschlüsse prüfen. Ggf.
vorsichtig festziehen.
•
Dichtheitsprüfung wiederholen!
– Wenn der Schwimmer keinen Gasfluss und das
Vakuummeter -9 m Wassersäule oder weniger anzeigt: Die
Vakuumleitungen sind dicht.
Entnahmemenge
500 g/h
650 g/h
5 kg/h
10 kg/h
Weitere mögliche Gründe für ein unzureichendes
Betriebsvakuum
•
Injektor zu klein ausgelegt oder defekt
Hinweis
•
Injektor blockiert
•
Druckerhöhungspumpe zu klein ausgelegt
oder defekt
2.3.3 Dichtheitsprüfung der Druckgasleitungen
Zu den Druckgasleitungen zählen alle Leitungen, die von den
Gasbehältern zum Vakuumregler führen.
•
Wenn die Anlage mit einer Stickstoffspülvorrichtung
ausgestattet ist: Eine grobe Dichtheitsprüfung mit Stickstoff
durchführen.
•
Feinüberprüfung mit Ammoniak
Dichtheitsprüfung mit Stickstoff
•
Alle Behälterventile schließen.
•
Die Behälteranschlussventile und alle Absperrventile bis zum
Gasdosiersystem öffnen.
•
Das Anschlussventil der Stickstoffflasche öffnen.
•
Das Ventil der Stickstoffflasche langsam öffnen, bis die
Leitungen mit einem Druck von ca. 10 bar beaufschlagt sind
(am Manometer des Vakuumreglers abzulesen).
Warnung
Maximaler Stickstoffdruck 16 bar!
Bei Überschreitung besteht die Gefahr von
Schäden und Gaslecks!
•
Alle unter Druck stehenden Komponenten mit Seifenwasser
benetzen.
– Blasenbildung und/oder Druckabfall am Manometer:
Undichte Druckleitungen!
– Druck aus der Anlage ablassen!
– Leckage beseitigen!
– Dichtheitsprüfung wiederholen!
Keine Blasenbildung, Druck am Manometer nimmt innerhalb
einer Stunde nicht wesentlich ab: Die Druckleitungen sind
dicht.
Dichtheitsprüfung mit Ammoniak
Siehe Abschnitt 5.2.2 Dichtheitsprüfung mit Ammoniak.
2.4 Bautechnische Anforderungen an Chloranlagen
Alle Chlorräume
Abb. 6 Warnschild gemäß DIN 4844
– Warnschild gemäß DIN 4844, Teil 1, Nr. 4.2, an allen
Eingängen anzubringen
Chlorungsanlage
Zugang nur für
ausgebildetes Personal
Abb. 7 Zusatzschild
– Zusatzschild gemäß DIN 4844, Teil 1, Nr. 4.5, an allen
Eingängen anzubringen
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