Inhaltszusammenfassung für Binder CLASSIC LINE 77 10013A00
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z u d e n P r o d u k t e n a u f d e r We b s i t e CLASSIC LINE Betriebsanleitung 77 100..A00 Federdruck-Lamellenbremse Typen: 77 10013A00 77 10016A00 77 10019A00 77 10024A00 77 10025A00 77 10029A00 77 10033A00...
2. Produktbeschreibung 2.1 Wirkungsweise Die Federdruck-Lamellenbremse ist eine Komponente für Trockenlauf, bei der die Kraftwirkung eines elektromagnetischen Feldes zum Aufheben der durch Federkraft erzeugten Bremswirkung ausgenutzt wird. Die Federdruck-Lamellenbremse bremst im stromlosen Zustand und lüftet beim Anlegen einer Gleichspannung. Bei Bremsen mit integriertem Gleichrichter (Einweg- oder Brückengleichrichtung) kann die Bremse direkt an Wechselspannung angeschlossen werden.
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3. Montage 3.1 Mechanische Montage Der Mitnehmer (17) ist auf eine Welle mit Passfeder nach DIN 6885 Bl. 1 auf zuschieben und axial zu sichern (mittels Wellenbund, Sicherungsring oder dergleichen). Es ist darauf zu achten, dass die Stirnfläche des Mitnehmers (17) in einer Ebene mit der Stirnfläche des Flansches (11) liegt.
3.2 Montage Zubehör Handlüftung (21): Die Nocken (21.2) sind in die zwei am Umfang der Manschette (6) angebrachten Bohrungen lagerichtig einzustecken und zu arretieren. Der Handlüftbügel (21.1) ist in den Vierkant der Nocken (21.2) einzuhängen. Die Lüftkräfte F und die maximal zulässigen Lüftkräfte (Betätigungskräfte) sind Tab 7/1 zu entnehmen.
3.3 Elektrischer Anschluss und Betrieb Die Federdruck-Lamellenbremse ist an Gleichspannung anzuschließen. elektrische Anschluss Wechselstromnetz erfolgt über Einweg-, Brücken-, bzw. Übererregungsgleichrichter (25.2). Bei Bremsen mit Anschlussgehäuse (25) u. integrierten Gleichrichtern (25.2) kann die Federdruck-Lamellenbremse direkt an Wechselspannung angeschlossen werden. Anschlussbelegung ist Abb. 9/1 zu entnehmen. Bei Bremsen Anschlussgehäuse (25)
Abb. 9/1: Anschlussbelegung Gleichrichter (25.2) bei Bremsen mit integrierten Gleichrichtern (25.2) 3.3.1 Gleichstromanschluss Der prinzipielle Verlauf der Spannung beim Abschalten der Erregerwicklung (Spule) (1.2) entspricht nebenstehender Kurve. 0,9 x M Achtung: Die Spannungsspitze U während des Abschaltens kann ohne Vmax Schutzbeschaltung im Millisekunden-Bereich mehrere 1000V erreichen.
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Brückengleichrichtung: Brückengleichrichter liefern eine Spannung mit geringer Restwelligkeit, so dass auch bei kleinen Baugrößen ein Brummen der Bremse vermieden wird. Bei Brückengleichrichtung ergibt sich eine Spulenspannung U die um den Faktor 0,89 kleiner ist als die Eingangsspannung am Gleichrichter. Parallel zur Maschine (z.B. Motor) geschaltet Wechselstromseitiges Schalten Gleichrichter Erregerwicklung (Spule) der...
Achtung: Bei gleichstromseitiger Schaltung muss die Bremse mit einer Schutzbeschaltung betrieben werden, um unzulässige Überspannungen zu vermeiden. Um Schädigungen (z.B. Abbrand, Kontaktverschweißung) der externen Schaltglieder zu vermeiden, sind zusätzliche Schutzmaßnahmen (z.B. Varistoren, Funklösch- glieder, etc.) vorzusehen. Warnung: Alle Arbeiten dürfen nur von qualifiziertem Fachpersonal ausgeführt werden. Elektrischen Anschluss nur im spannungsfreien Zustand durchführen.
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Größe Anzugsmoment M [Nm] der Zylinderschrauben (20.1) für Schutzdeckel (20) Anzugsmoment M [Nm] der Zylinderschrauben (19.5) 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 für Deckel (19.2) des Mikroschalters (19) Anzugsmoment M [Nm] der Zylinderschrauben (25.3) für Deckel (25.1) des Anschlussgehäuses (25) Tab.
3.4 Elektromagnetische Verträglichkeit Die elektromagnetische Verträglichkeit muss nach dem EMVG bezüglich der Störunempfindlichkeit gegen von außen einwirkende elektromagnetische Felder und leitungsgebundene Störungen sichergestellt werden. Darüber hinaus muss die Aussendung elektromagnetischer Felder und leitungsgebundener Störungen beim Betrieb der Komponente limitiert werden. Aufgrund der von Beschaltung und Betrieb abhängigen Eigen- schaften der Bremse ist eine Konformitätserklärung zur Einhaltung der entsprechenden EMV-Norm nur im Zusammenhang mit der Beschaltung möglich, für die einzelnen Komponenten jedoch nicht.
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Spannungseinbrüche und kurzzeitige Versorgungsspannungsschwankungen: Elektromagnetisch öffnende Systeme: Spannungseinbrüche und Versorgungsspannungsschwankungen auf Werte unter 60% der Nenn- spannung mit einer Zeitdauer größer als der Ansprechverzugszeit nach DIN VDE 0580 können zu zeitweisem Übergang in den stromlosen Schaltzustand führen. Folgeschäden wie unter a) sind durch den Anwender auf geeignete Weise zu verhindern.
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Nenneingangs- Gleichstrom bei L-Last Kondensator Gleichrichtertyp spannungsbereich (ADC) (nF/VAC) /VAC (40-60Hz) Keine zusätzlichen Brückengleichrichter bis 400 (10%) bis 2,0 Entstörmaßnahmen 32 07.23B.0 erforderlich Keine zusätzlichen Einweggleichrichter bis 2,0 Entstörmaßnahmen bis 500 (10%) 32 07.22B.0 erforderlich 48-120 (10%) Keine zusätzlichen Übererregungsgleichrichter bis 3 Entstörmaßnahmen 220-415 (10%)
3.5 Inbetriebnahme Warnung: Die Funktionskontrolle darf nur bei stillstehender Maschine (z.B. Motor), im freigeschalteten und gegen einschalten gesicherten Zustand durchgeführt werden. 3.5.1 Umfang der Funktionsprüfungen Folgende Funktionen sind zu prüfen: Leistungsschildangaben (Typenschild) hinsichtlich Bauform und Schutzart beachten und Übereinstimmung mit den Verhältnissen am Einbauort prüfen. Nach dem elektrischen Anschluss der Bremse ist eine Funktionskontrolle auf Freigängigkeit der Reibscheibe (5) durch Drehen an der Welle (bei bestromter Bremse und unbestromter Maschine (z.B.
Warnung: Das manuelle Öffnen (Tippbetrieb) der Federdruck-Lamellenbremse, z.B. bei Wartungsarbeiten der Maschine (z.B. Motor) oder bei Ausfall der regulären Stromversorgung bei USV-Betrieb, ist mit besonderer Sorgfalt durchzuführen, da bei nicht ausgeglichenen Antriebssystemen das wirkende Lastmoment den Antrieb beschleunigt. Der Anwender hat sicherzustellen, dass keine Gefährdung beim Öffnen und Schließen der Federdruck-Lamellenbremse im Tippbetrieb, durch Lastmoment entsteht.
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Gr. 19 u. 24 Gr. 13 u. 16 (Schraffierte Lamelle entfällt bei Gr. 24) Abb. 18/1: Anordnung der Lamellen (Gr.13 bis 24) Lamelle (ohne Federn) Lamelle (Federn nach oben) Vorderseite Lamelle (Federn nach unten) Rückseite Gr. 33 Abb. 18/2: Anordnung der Lamellen (Gr.25 bis 33) Betriebsanleitung BA 77 100..A00 // Stand: 25.04.2016 // Seite 18 von 29...
Achtung: Bei jeder Montage der Federdruck-Lamellenbremse sind die Befestigungsschrauben (22) unbedingt mit dem in Tab. 6/1 angegebenen Anzugsmoment M anzuziehen. Die Zylinderschrauben (13) sind beim Zusammenbau mit dem in Tab. 6/1 angegebenen Anzugsmoment M anzuziehen. Der Gewindestift (8) des Einstellringes (7) ist mit einem Anzugsmoment M =3Nm einzudrehen.
Warnung: Die Motorschaltung ist so zu sichern, dass beim Schließen des Mikroschalters (19) kein unbeabsichtigter Anlauf des Motors erfolgen kann. Warnung: Bei allen Kontroll- und Wartungsarbeiten ist sicherzustellen, dass kein unbeabsichtigtes Anlaufen der Maschine (z.B. Motor) erfolgen kann, kein Lastmoment an der Welle wirkt, ...
6. Emissionen 6.1 Geräusche Beim Einfallen und Lüften der Federdruck-Lamellenbremse entstehen Schaltgeräusche, die in ihrer Intensität von der Anbausituation, der Beschaltung (z.B. mit Übererregung) und vom Luftspalt abhängen. Anbausituation oder Betriebsbedingungen oder der Zustand der Reibflächen können während des Bremsvorgangs zu deutlich hörbaren Schwingungen (Quietschen) führen. 6.2 Wärme Durch die Erwärmung der Erregerwicklung und die Verrichtung von Bremsarbeit erwärmt sich das Magnetgehäuse erheblich.
8. Sicherheitshinweise Die Komponenten werden unter Berücksichtigung einer Gefährdungsanalyse und unter Beachtung der einzuhaltenden harmonisierten Normen, sowie weiterer technischer Spezifikationen konstruiert und gebaut. Sie entsprechen damit dem Stand der Technik und gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit. Diese Sicherheit kann in der betrieblichen Praxis jedoch nur dann erreicht werden, wenn alle dafür erforderlichen Maßnahmen getroffen werden.
8.2.2 Inbetriebnahme Die Komponenten dürfen nicht in Betrieb genommen werden, wenn die Leitungsanschlüsse beschädigt sind, das Magnetgehäuse oder die Ummantelung der Erregerwicklung Beschädigungen aufweist, der Verdacht auf Defekte besteht. 8.2.3 Montage Die Komponenten dürfen nur an Spannungsart und Spannungswert gemäß Typenschild (Leistungsschild) angeschlossen werden.
8.3 Verwendete Zeichen für Sicherheitshinweise Personen- u. Sachschäden Zeichen u. Signalwort Warnt vor... Mögliche Folgen einer unmittelbar drohenden Gefahr Tod oder schwerste Verletzungen Gefahr möglichen, sehr gefährlichen Warnung Tod oder schwerste Verletzungen Situationen möglichen, gefährlichen leichte oder geringfügige Vorsicht Situationen Verletzungen Beschädigung der Komponente oder Achtung...
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Der Ansprechverzug beim Verknüpfen t ist die Zeit vom Ausschalten des Stromes (bei öffnendem System) bzw. vom Einschalten des Stromes (bei schließendem System) bis zum Beginn des Drehmomentanstieges. Die Anstiegszeit t ist die Zeit von Beginn des Drehmomentanstiegs bis zum Erreichen von 90% des Nennmoments M Die Verknüpfungszeit t ist die Summe aus Ansprechverzug t...
10. Technische Daten Komponente gebaut und geprüft nach DIN VDE 0580 Größe Bereich des Nenn- moments (Standard) M 17-25 25-50 50-100 100-200 150-300 200-400 400-800 [Nm] Max. erreichbares Nennmoment M [Nm] 2max Restmoment M [Nm] 0,05 Max. Drehzahl n [min 4500 3800 3200...
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1000000 1000000 100000 100000 Gr. 33 Gr. 33 Gr. 29 Gr. 29 Gr. 25 Gr. 25 Gr. 24 Gr. 24 Gr. 19 Gr. 19 Gr. 16 Gr. 16 Gr. 13 Gr. 13 10000 10000 max . max . 1000 1000 1000 10000 1000...
Bitte Datenblatt CLASSIC LINE und Offertzeichnung der entsprechenden Typen beachten! Konstruktionsänderungen vorbehalten! 11. Vertragswerkstätten für Wartungs- bzw. Reparaturarbeiten Kendrion (Villingen) GmbH Industrial Drive Systems Wilhelm-Binder Straße 4-6 78048 Villingen-Schwenningen Tel. +49 7721 877-1417 Fax +49 7721 877-1462 Betriebsanleitung BA 77 100..A00 // Stand: 25.04.2016 // Seite 28 von 29...
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Betriebsanleitung 76 43119H03 Kendrion (Villingen) GmbH Wilhelm-Binder Straße 4-6 78048 Villingen-Schwenningen Deutschland Tel: +49 7721 877-1417 Fax: +49 7721 877-1462 sales-ids@kendrion.com www.kendrion.com Betriebsanleitung BA 77 100..A00 // Stand: 25.04.2016 // Seite 1 von 29...