Beschreibung
2.6 Kommunikation
2.6.4
PROFIBUS DP/-PA
PROFIBUS DP/-PA ist der marktführende Feldbus. Alle Siemens Gasanalysatoren sind mit
einer – auch nachrüstbaren – optionalen Steckkarte profibustauglich und erfüllen das von der
PNO (PROFIBUS Nutzer Organisation) verbindlich festgelegte "Geräteprofil für
Analysegeräte". Mit dem Software Bedientool SIMATIC PDM ist ein zentraler Zugriff auf die
Analysatoren der Anlage möglich.
Mit dem Begriff "Feldbus" wird ein digitales Kommunikationssystem bezeichnet, mit dem
dezentral installierte Feldgeräte einer Anlage über ein einziges Kabel miteinander vernetzt
und zugleich an Automatisierungsgeräte oder an ein Prozessleitsystem angebunden
werden.
Die Version PROFIBUS-DP ist wegen ihrer hohen Übertragungsgeschwindigkeit je Gerät in
der Fertigungsautomation weit verbreitet, während der PROFIBUS-PA besonders die in der
Verfahrenstechnik geforderten Eigenschaften, z. B. Einsatz in Ex-Bereichen, berücksichtigt.
Der Nutzen liegt in einem erheblichen Einsparpotenzial in allen Bereichen der Anlage, von
der Projektierung und Inbetriebnahme, über Betrieb und Wartung, bis hin zu späteren
Anlagenerweiterungen.
Die Bedienung der Gasanalysatoren von einem Leitsystem oder einem separaten PC aus ist
mit dem Bedien-Tool SIMATIC PDM (Process Device Manager) möglich. Diese Software
läuft unter Windows XP/Windows 2000 und kann auch in das Prozessleitsystem SIMATIC
PCS 7 eingebunden werden. Damit wird sowohl die Einbindung der Geräte im System als
auch die komplexe Parameterstruktur der Analysatoren übersichtlich darstellbar. Die
Bedienung wird zu einem einfachen "Klicken".
Die PROFIBUS-Nutzerorganisation (PNO) ist eine unabhängige internationale Institution und
Interessenvertreter vieler Hersteller und Nutzer. Neben den Dienstleistungen, wie Beratung,
Schulung und Zertifizierung von Geräten, ist die Weiterentwicklung, Standardisierung und
Promotion der PROFIBUS-Technologie ihre primäre Aufgabe. Die Festlegung einer
verbindlichen Funktionalität für eine Geräteklasse in einem Profil ist Voraussetzung für ein
einheitliches Verhalten von Geräten verschiedener Hersteller, die so genannte
Interoperabilität. Ende 1999 wurde das Profil für Analysegeräte verbindlich festgelegt. Damit
ist das Zusammenwirken aller PROFIBUS-geeigneten Geräte einer Anlage gewährleistet.
In diesem Profil sind die Funktionalitäten der Analysatoren in einem Blockmodell definiert:
z. B. beschreibt der Geräteblock (Physical Block) das Messverfahren, Analysator- und
Herstellernamen, Seriennummer und den Betriebszustand (Betrieb, Wartung). Verschiedene
Funktionsblöcke (Functional Blocks) beinhalten die Ausführung bestimmter Funktionen wie
Messwertverarbeitung und Alarmbearbeitung. Die Übertragungsblöcke (Transducer Blocks)
beschreiben die Funktionalität des eigentlichen Messvorgangs sowie dessen Steuerung,
z. B. Vorverarbeitung eines Messwerts, Querkorrekturen, Kennlinien, Messbereiche sowie
Schalt- und Steuervorgänge. In Protokollen ist die Datenübertragung zwischen den
Teilnehmern im Bus definiert.
Unterschieden werden dabei zyklische und azyklische Dienste. Mit zyklischen Diensten
werden die zeitkritischen Daten, wie Messwerte und Status übertragen. Die azyklischen
Dienste ermöglichen die Abfrage oder die Änderung von Geräteparametern während des
Betriebs.
Alle Gasanalysatoren der Baureihe 6 (ULTRAMAT 6, OXYMAT 6/ 61/ 64, CALOMAT 6/ 62
und FIDAMAT 6 sowie ULTRAMAT 23) sind mit einer – auch nachrüstbaren – optionalen
Steckkarte PROFIBUS-tauglich.
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Betriebsanleitung, 06/2008, A5E00880382-03
OXYMAT 64