8.5 DVD-Playback (AC-3/DTS) mit MME
DVD Software Player wie WinDVD und PowerDVD können ihren Audio-Datenstrom über den
SPDIF-Ausgang der Hammerfall zu jedem AC-3/DTS kompatiblen Receiver senden. Damit
dies funktioniert muss das SPDIF-Wiedergabegerät (Wave Device) der Karte unter 'Sys-
temsteuerung/Sounds und Multimedia/Audio' ausgewählt werden, und die Funktion 'Nur bevor-
zugte Geräte benutzen' aktiviert sein.
In den Audio-Eigenschaften der DVD-Software steht nun die Option 'SPDIF Out' oder 'activate
SPDIF output' zur Verfügung. Wird diese angewählt, spielt die Software das undekodierte digi-
tale Mehrkanalsignal über die Hammerfall ab.
Dieses 'SPDIF'-Signal klingt wie zerhacktes Rauschen bei maximalem Pegel. Daher sollte
gleichzeitig 'Non-audio' im Settingsdialog der Hammerfall aktiviert werden. Dies verhindert bei
den meisten SPDIF-Receivern eine Verarbeitung des Signales, und damit Beschädigungen an
Mensch und Material.
Das Konfigurieren der Hammerfall als System-Wiedergabegerät widerspricht unseren sonsti-
gen Empfehlungen zur Systemoptimierung, da professionelle Karten weder vom System ge-
stört werden sollten, noch in der Lage sind Systemsounds korrekt wiederzugeben. Stellen Sie
daher sicher, dass nach der DVD-Wiedergabe diese Konfiguration wieder rückgängig gemacht
wird, oder schalten Sie alle Systemklänge generell ab (Sounds, Schema 'Keine akustischen
Signale').
Hinweis: Der DVD-Player wird von der Hammerfall gesynct. Wenn also AutoSync und/oder
Wordclock verwendet werden, verändert sich die Wiedergabegeschwindigkeit und die Tonhöhe
entsprechend der anliegenden Clock/Samplefrequenz.
8.6 Low Latency mit MME (Buffer Size Adjustment)
Unter Windows 95 und 98 musste man sich um die MME Puffergrösse keine Gedanken ma-
chen. Latenzen unter 46 ms wurden von Windows wirkungsvoll verhindert. Mittlerweile sind
sowohl die Computer als auch das Betriebssystem sehr schnell geworden, und mit Windows
ME/2000/XP lassen sich unter MME auch niedrigere Latenzen nutzen. SAWStudio und Sonar
unterstützten solch niedrige Latenzen von Anfang an. Sequoia wurde in Version 5.91, Wave-
Lab in Version 3.04 upgedated.
Im Settingsdialog wird die MME Puffergrösse (genauer DMA Puffergrösse) gemeinsam mit der
Grösse der ASIO Puffer eingestellt. Auf unseren Testrechnern können selbst 64 Samples ohne
Klicks genutzt werden. Bitte beachten Sie, dass diese Einstellung nur die kleinstmögliche La-
tenz auf Hardware-Seite festlegt. Die effektive Latenz wird innerhalb der MME-Applikation
festgelegt!
Achtung: die DMA Puffer dürfen nicht grösser sein als die Puffer der verwendeten Software.
Dieser Fall kann im Multiclient-Betrieb von ASIO und MME schnell eintreten, wenn ASIO auf
186 ms gestellt wird, die Puffer in der MME Software aber für deutlich niedrigere Latenzen
eingestellt sind. Es kommt dann zu zerhackter und verzerrter Wiedergabe.
Beispiel: Wenn die Hammerfall auf 512 gestellt wird kann im Programm nicht 128 genutzt wer-
den. Wird der MME-Puffer der Karte dagegen auf 128 gestellt, kann 128 und jeder beliebig
höhere Wert in der Software eingestellt werden.
Die Einstellung der MME Puffergrösse ist ein 'Bitte mal probieren' Merkmal. Wir können nicht
garantieren, dass auf Ihrem System 3 oder 6 ms mit MME nutzbar sind. Probieren Sie einfach
aus, welche minimale Einstellung Hard- und Software erlauben. Einige Motherboards mit unzu-
reichender PCI-Performance (insbesondere VIA) knacksen unterhalb von 512. In diesem Fall
bitte die Buffer Size auf 512 oder höher stellen.
Bedienungsanleitung DIGI9636 © RME
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