9 Anwendungshinweise
9.1 Vergleichsmessung bzw. Referenzmessung
Durch diese Art der Messung können nahezu alle (abgebundenen) Baustoffe oder Mischmaterialien
bzw. Mischaufbauten vergleichend gemessen werden. Wichtig hierbei ist, dass diese Messungen nur
an gleichen Materialien bzw. Aufbauten durchgeführt werden.
An dem zu messenden Aufbau ist eine wissentlich trockene Stelle zu bestimmen. Innerhalb eines
gedachten Quadrats mit einer Seitenlänge von ca. 20 cm sind bis zu 5 Messpunkte auszuwählen.
Auch ein trocken gelagertes Material-Probenstück mit Mindestabmessungen von 20x20x5 cm kann
sehr gut als Referenz herangezogen werden. Wichtig bei der Messung mittels eines Probenstücks ist,
dass diese Messung auf einer nicht leitfähigen Unterlage (z.B. Styropor) durchgeführt wird. Aus
diesen bis zu 5 Messwerten ist nun der Mittelwert zu bilden. Dieser bildet den Referenzwert für den
trockenen Zustand des Materials bzw. Aufbaus. Größere Flächen können so durch erhöhte
Anzeigewerte z.B. hinsichtlich der maximalen Feuchte bzw. der Ausdehnungsgröße eines
Feuchteschadens untersucht, und ein zweidimensionales Feuchtigkeitsprofil erstellt werden. Auch
Austrocknungsfortschritte können somit überprüft und durch Wiederholungsmessungen an
festgelegten Messpunkten beobachtet werden.
Bei der Beurteilung der Anzeigewerte mit der kapazitiven Messmethode ist zu beachten, dass es bei
Metall im Untergrund (Eisenarmierung, Leitungen, Rohre, Putzschienen usw.) in Abhängigkeit der
Überdeckungshöhe zur Erhöhung des Messwertes kommen kann. Des Weiteren ist darauf zu achten,
dass die Mindestabstände von 8 – 10 cm zu Ecken, Winkeln und Kanten eingehalten werden.
Messungen in Bohrlöchern bzw. Ausstemmungen sind grundsätzlich Fehlmessungen und können
nicht zur Beurteilung herangezogen werden. Bitte beachten Sie, dass Digit-Messwerte, die mit
Geräten mit einem Messbereich von 0-100 Digits und Geräten mit einem Messbereich von 0-200
Digits ermittelt wurden, nicht vergleichbar sind.
Bei der Beurteilung der Anzeigewerte mit der widerstandsbasierten Messmethode vergewissern Sie
sich unbedingt mit geeigneten Mitteln, bevor Sie Löcher für Sonden bohren bzw. bevor Sie
Elektrodenspitzen in Wände, Decken, Böden etc. schlagen, dass an dieser Stelle keine elektrischen
Leitungen, Wasserrohre oder sonstige Versorgungsleitungen liegen.
Digit-Messwerte, die mit der widerstandsbasierten Messmethode ermittelt
wurden, sind nicht mit Digit-Messwerten nach der kapazitiven Messmethode
vergleichbar.
Digitwerte sind dimensionslose Messwerte und keine realen Feuchtewerte in
Prozent (%)! Daher erfolgt die Anzeige der Messwerte in Digits OHNE %-
INFORMATION
Angabe!
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Version 2.0
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Hydromette
BL Compact B2