Anhang 1: Der richtige Glaswegkorrektor
Fokussierreserve (Back-Focus)
Die Fokussierreserve oder der Back-Focus (manchmal auch als „In-Focus" oder
„In-Travel" bezeichnet) gibt an, wie weit der Okularauszug bezogen auf die Fokus-
ebene eingefahren werden kann. Die Fokussierreserve ist wichtig bei der Wahl eines
Binokular-Ansatzes oder jedes anderen langen Anbauteils (Kameras, Herschel-Prisma
etc) und beschreibt, wie weit die Brennebene des Teleskops hinter dem vollständig
eingefahrenen Okularauszug liegt. Jedes Zubehörteil (Zenitprismen, Okularadapter,
Reduzierstücke, Kameras, Okulare etc) verringert diese zur Verfügung stehende Weg-
strecke. Zum Scharfstellen muss die Bildebene des Okulars (oder der Kamera) mit der
Fokusebene des Fernrohrs zur Deckung gebracht werden.
In den technischen Daten des Baader "Astro T-2 Sytems™" finden Sie auch die opti-
sche Weglänge jedes Bauteils. Wenn die Summe der Weglängen aller Teile zusammen
länger ist als der Back-Focus des Teleskops, kann kein scharfes Bild mehr erzielt wer-
den. Leider gibt es unter den Teleskopherstellern keinen allgemeinen Konsens darüber,
wieviel Fokussierreserve ein Teleskop haben sollte. Darüber hinaus geben sehr wenige
Hersteller den Back-Focus an – dieser muss in der Regel vom Kunden selbst bestimmt
werden .
Newton-Teleskope haben in der Regel die geringste Fokussierreserve. Um die
Bildebene ohne optische Verluste weiter nach außen zu verlegen, wäre ein größerer
Fangspiegel nötig. Das erhöht die Mittenabschattung (Kontrastverlust) und die Kosten.
Daher haben die meisten Newtons nur sehr geringe Fokussierreserve. Aus diesem
Grund bieten wir einen großen 2" 1,7x Glaswegkorrektor
an. Er behebt auch den Komafehler am Bildfeldrand schneller Newtons und reduziert
die (inkl. Binokular) benötigte Fokussierreserve auf sagenhafte 31mm!
Schmidt-Cassegrain- und Maksutov-Teleskope haben wegen ihres beweglichen
Hauptspiegels in der Regel ausreichend Fokussierreserve. Abhängig von der Größe
des Zenitspiegels kann daher an vielen Geräten ein Binokularansatz sogar ohne Glas-
wegkorrektor
eingesetzt werden. Für SCT-Besitzer ist dennoch der 1,25x-GWK die
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beste Wahl, da er bei geringer Brennweitenverlängerung alle Vorteile eines GWK bietet.
Bei Refraktoren schwankt die Fokussierreserve enorm, teilweise sogar beim selben
Modell. Alle Refraktoren sollten mindestens mit einem 1,25 GWK betrieben werden, da
er auch den Farbfehler ausgleicht, so dass die hohe Abbildungsleistung des Refraktors
voll zum Tragen kommt.
Wie bestimme ich die Fokussierreserve meines Teleskops?
Die beste Methode zur Bestimmung der Fokussierreserve eines Teleskops ist:
Messen Sie selbst! Wenn Sie den Einsatz eines Binokularansatzes an Ihrem Teleskop
planen, messen Sie die verbleibende Fokussierreserve nach dem Anbau aller Adapter,
die auch mit dem Binokularansatz verwendet werden.
Am einfachsten kann diese Messung erfolgen, indem das Teleskop mit dem ge-
samten Zubehör (jedoch ohne Okular!) auf den Mond gerichtet und das Bild auf ein
glattes Blatt Papier projiziert wird. Der Okularauszug muss hierfür völlig in den Tubus
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Bedienungsanleitung: MaxBright
Anhänge
II Binokular
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(GWK) speziell für Newtons
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