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Wirkungsweise; Spannen Des Federspeichers; Einschaltvorgang; Ausschaltvorgang - ABB VD4 Betriebsanleitung

Vakuum-leistungsschalter – 36/40,5 kv
Inhaltsverzeichnis

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Der Hilfsschalter -BB3 kann wahlweise in allen möglichen
Kontaktgliedkombinationen von fünf Schließern bis zu fünf
Öffnern ausgeführt sein. Seine Kontaktglieder stehen für
beliebige Melde-, Steuer- oder Verriegelungsfunktionen zur
Verfügung. Im Normalfall hat der Hilfsschalter die in Bild 7/9
bzw. 7/10 dar gestellte Bestückung.
Der einpolige Hilfsschalter -BB4 (Wischzeit ≥ 30 ms) dient zur
Störungsmeldung („Schalter ausgelöst"). Der Hilfsschalter wird
zwangsläufig bei Fernsteuerung betätigt über:
– Ausschaltauslöser -MO1 oder
– Ausschaltauslöser -MO2 oder
– Unterspannungsauslöser -MU oder
– Wandlerstromauslöser -MO3
Hinweis:
1. Für betriebsmäßiges Ein- und Ausschalten sind ausschließ-
lich die Auslöser AUS (-MO1) und EIN (-MC) vorgesehen.
Für Sicherheitsaus schal tungen muss der 2. Auslöser AUS
(-MO2) verwendet werden, meist mit einer getrennten
Steuerspannung.
Diese drei Auslöser sind Drehmagnete und für hohe Schalt-
spielzahlen geeignet.
2. Der Unterspannungsauslöser (-MU) und/oder der
Wandlerstromauslöser (-MO3) ist/sind reine Sicherheits-
bzw. Schutzauslöser und dürfen nicht zum betriebsmäßigen
Schalten benutzt werden.
3.3

Wirkungsweise

3.3.1 Spannen des Federspeichers

(Bilder 3/4, 3/7, 6/1, 6/2, 6/7, 7/2, 7/3, 7/9 und 7/10)
Zur Bereitstellung der erforderlichen Bewegungsenergie wird
der Federspeicher über den mit dem Klinkensperrad 55.35
ausgerüsteten Kettentrieb 55.34 je nach Ausrüstung des
Leistungsschalters auto matisch durch einen Aufzugmotor
oder mit dem Spannhebel 128 durch Hubbewegungen von
Hand gespannt. Der jeweils bestehende Spann zustand wird
an der Spannzustandsanzeige 55.8 angezeigt.
Als Voraussetzung für eine KU-Schaltfolge wird der Antrieb
nach einer Einschaltung über den Motoraufzug automatisch
(nach-)gespannt, bzw. muss bei Handaufzug von Hand
(nach-)gespannt werden.

3.3.2 Einschaltvorgang

(Bilder 3/4, 3/7, 6/1, 6/3, 6/4, 6/7, 7/2 und 7/3)
Der Einschaltvorgang wird von Hand über den mechanischen
EIN-Drucktaster 54.2 (beim Schalter für Festeinbau) bzw. mit
dem Triplebartschlüssel 145 an der EIN-AUS-Betätigungswelle
54 (beim Schalter auf Einschub) oder elektrisch durch
Anregen des Einschaltauslösers -MC eingeleitet. Die
Auslösemechanik gibt daraufhin die Drehbewegung
der Antriebswelle 55.30 durch den (vorher) gespannten
Federspeicher frei.
14 VD4 | Betriebsanleitung
Über die Kurvenscheibe und weitere kinematische Glieder
wird der bewegbare Kontakt 58.3 der Vakuum-Schaltkammer
58 durch die Isolier-Koppelstange bis zur Kontaktberührung
bewegt.
Im weiteren Bewegungsablauf wird die Federanordnung
gespannt und somit die erforderliche Kontaktkraft
aufgebracht. Dabei ist der verfügbare Überhub größer als
der maximale Kontaktabbrand während der Lebensdauer der
Vakuum-Schaltkammer. Während des Einschaltvorganges
werden gleichzeitig die Ausschaltfedern gespannt.

3.3.3 Ausschaltvorgang

(Bilder 3/4, 3/7, 6/1 und 6/4)
Der Ausschaltvorgang wird über den mechanischen AUS-
Drucktaster 54.3 (beim Schalter für Festeinbau) bzw. mit
dem Triplebartschlüssel 145 an der EIN-AUS-Betätigungswelle
54 (beim Schalter auf Einschub) oder elektrisch durch
Anregen eines der Auslöser -MO1, -MU, -MO3 oder -MO2
eingeleitet.
Für die Ansteuerung der Auslöser den Hinweis im Abschnitt
3.2.1 beachten. Die Auslösemechanik gibt daraufhin die
Antriebswelle 55.30 zur weiteren Drehbewegung durch den
noch ausreichend gespannten Federspeicher frei. Die dadurch
freigegebene Ausschaltfeder bewegt den Kontakt 58.3 mit
definierter Geschwindigkeit in die Ausschaltstellung.

3.3.4 Kurzunterbrechungs-(KU)-Schaltfolge

Eine Kurzunterbrechungs-Schaltfolge AUS-EIN bzw. AUS-
EIN-AUS wird über die Schutzeinrichtung angeregt und
kontrolliert. Antriebsseitige Voraussetzung ist der (Nach-)
Gespanntzustand des Federspeichers in Einschaltstellung des
Leistungsschalters. Der (Nach-)Spannvorgang geschieht bei
Schaltern mit Motoraufzug automatisch nach der Einschaltung
bzw. muss bei Schaltern ohne Aufzugmotor (oder bei einer
Störung an demselben) dann von Hand ausgeführt
werden. Eine Ausschaltung ist auch während des (Nach-)
Spannvorganges möglich, eine anschließende Einschaltung ist
dagegen bis zur Beendigung des Spannvorganges verriegelt.
3.3.5 Löschprinzip der Vakuum-Schaltkammer
Infolge des äußerst niedrigen statischen Schaltkammer-
druckes von 10
bis 10
Pa ist zur Erreichung einer hohen
-2
-6
dielektrischen Festigkeit nur ein relativ geringer
Kontaktabstand erforderlich. Bei einem der ersten natürlichen
Nulldurchgänge erlischt der Vakuumbogen.
Wegen des geringen Kontaktabstandes und der hohen
Leitfähigkeit des Metalldampfplasmas sind die Brennspannung
und zusätzlich, aufgrund der kurzen Bogenzeiten, die damit
verbundene Bogenenergie sehr gering, was sich vorteilhaft
auf die Lebensdauer der Kontakte und damit der Vakuum-
Schaltkammern auswirkt.

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