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Siemens DP/3WN1,3WS1 Betriebsanleitung Seite 9

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Anschaltung DP/3WN1,3WS1 _______________________________________________________ Betriebsanleitung
1
Einleitung
Begriffserklärung und Vorteile von "Kommunikation"
Mit der zunehmenden Automatisierung von Anlagen geht ein wachsender Informationsbedarf über den
Zustand von Anlagen, bzw. von Anlagenteilen einher (z.B. Auswertung von Meßwerten, Diagnosedaten).
Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit, Feldgeräte direkt von Leitwarten aus anzusteuern, um mit
geringstem Personalaufwand regelnd in Automatisierungsprozesse eingreifen zu können. Hier ermöglicht
der Einsatz von Bussystemen einen einfachen Datenaustausch (Kommunikation) zwischen Feldgeräten (z.B.
Leistungsschalter 3WN1) und Automatisierungsgeräten (z.B. Speicherprogrammierbare Steuerung SIMATIC
S5/S7):
Während sich die konventionelle Technik vieladriger parallel geführter Steuerleitungen für die
Kommunikation bedient, besteht eine Busleitung meist nur aus einer Zweidrahtleitung.
erhebliche Einsparungen bei der Verdrahtung (kürzere Montagezeiten) sowie beim Prüfaufwand und bei den
Kosten für Steuerleitungen. Neben der Steuerung der Feldgeräte ermöglicht die einfache Übertragung von
Meßwerten, Meldungen und Diagnosedaten das frühzeitige Erkennen und Beseitigen von Anlagenfehlern
und damit die Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit (z.B. durch vorbeugende Wartung). Die Auswertung von
übertragenen Stromwerten erlaubt die optimale Nutzung einer gesamten Anlage aus energiewirtschaftlicher
Sicht (Energie-Management).
Als Bussystem dient dabei der standardisierte PROFIBUS-DP (EN 50170), über den sich der 3WN1
bedienen und beobachten läßt.
Begriffserklärung "PROFIBUS", "PROFIBUS-DP"
1
Der PROFIBUS
(PROcess FIeld BUS) ist ein nach EN 50170 genormtes, herstellerunabhängiges
Feldbussystem. Bereits heute bieten mehr als 250 Hersteller über 770 PROFIBUS-Produkte an. Weltweit
sind mehr als 500 000 PROFIBUS-Knoten installiert und die Anwender des PROFIBUS werden in 12
Ländern von Nutzerorganisationen betreut.
Physikalisch besteht der PROFIBUS aus einer Zweidrahtleitung, über die die Signale (Bits) in einem
genormten Format (Protokoll) zwischen den Automatisierungs- und den Feldgeräten übertragen werden. An
ein PROFIBUS-Netz können bis zu 126 Feldgeräte angeschlossen werden, wobei sich mit sogenannten
Repeatern einzelne Bussegmente aneinanderschließen und dadurch Entfernungen von mehr als 9 km (bei
Verwendung von Kupferleiter), bzw. von bis zu 100 km (bei Einsatz von Lichtwellenleiter) überbrücken
lassen. Die Länge eines Bussegmentes ergibt sich aus der Übertragungsrate und dem Vorhandensein von
Busteilnehmern (siehe Tabelle 1), so daß generell über die gesamte Buslänge eine unterschiedlich große
Anzahl von Repeatern zu verwenden ist.
Tabelle 1: Reichweite eines PROFIBUS-Netzsegmentes (Zweidraht)
Neben den bekannten linienförmigen Bus-Netzen ermöglicht der Einsatz von Lichtwellenleiter-Technik (LWL)
mit den Optical Link Modulen (OLM) auch den Aufbau von redundanten Ringstrukturen.
Derzeit gibt es zwei Ausprägungen des PROFIBUS: den PROFIBUS-DP (Dezentrale Peripherie) und den
PROFIBUS-FMS (Field Message Specification).
• Mit PROFIBUS-FMS ist die herstellerneutrale Kommunikation zwischen Automatisierungsgeräten
möglich. Bei der Kommunikation mit der Anwenderschnittstelle FMS steht nicht Reaktionszeit, sondern
Funktionalität im Vordergrund. Dazu stehen spezielle Anwenderdienste für den logisch strukturierten
Datenaustausch auch sehr großer Datenmengen zur Verfügung.
• Bei Kommunikation mit Feldgeräten (z.B. Leistungsschalter 3WN1,3WS1, SIMOCODE-DP) sind sehr
schnelle Reaktionszeiten bei mittleren Datenmengen gefordert, die durch PROFIBUS-DP erreicht
1
Bei Siemens wird der PROFIBUS auch mit dem Namen SINEC L2 bezeichnet.
GWA 4NEB 640 0692-01
Datenrate (KBit/s)
9,6
19,2
93,75
187,5
500
1500
12000
Segmentlänge (m)
1200
1200
1200
1000
400
200
100
Dies bedeutet
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