Siemens Reyrolle 7SR10 Gerätehandbuch Seite 80

Schutz- und Automatisierungsfunktionen
3.16 67G Gerichteter Erdschlussschutz – gemessen
3.16 67G Gerichteter Erdschlussschutz – gemessen
Funktionsübersicht
3.16.1
Der gerichtete gemessene Erdschlussschutz wird für den selektiven gestaffelten Schutz eingesetzt, wenn der
Fehlerstrom in beide Richtungen fließt.
Alle gemessenen Erdschlusselemente haben eine gemeinsame Einstellung, um entweder den Effektivwert der
Grundfrequenz des Stroms oder den echten Effektivstrom zu messen:
•
Echter Effektivstrom: 50G Messung = Effektivwert und 51G Messung = Effektivwert
•
Effektivwert der Grundfrequenz des Stroms: 50G Messung = Grundfrequenz und 51G Messung =
Grundfrequenz
Struktur der Funktion
3.16.2
Das gerichtete Element erzeugt Vorwärts- und Rückwärtsausgänge zur Nutzung mit gemessenen Erdschlusse-
lementen. Diese Ausgänge können jedem ausgeformten und unverzögerten Element als Steuerungen zuge-
ordnet werden.
Wenn ein Schutzelement als ungerichtet eingestellt ist, arbeitet es unabhängig vom Ausgang des Richtungs-
detektors. Wenn ein Schutzelement aber für den Betrieb in Vorwärtsrichtung programmiert ist, wird die Auslö-
sung nur bei einem Fehler erfolgen, der innerhalb des Vorwärtsauslösebereichs liegt. Wenn ein Schutzelement
hingegen für den Betrieb in Rückwärtsrichtung programmiert ist, erfolgt die Auslösung nur bei einem Fehler,
der innerhalb des Rückwärtsauslösebereichs liegt. Typischerweise wird die Vorwärtsrichtung so definiert, dass
sie von der Sammelschiene weg oder in Richtung des geschützten Bereichs verläuft.
Der Kennlinienwinkel ist der Phasenwinkel, um den die Polarisationsspannung so eingestellt werden muss,
dass der Richtungsdetektor eine maximale Empfindlichkeit im Vorwärtsauslösebereich aufweist und mit dem
Leiterstrom übereinstimmt. Der Rückwärtsauslösebereich ist das Spiegelbild des Vorwärtsbereichs.
Die gemessenen gerichteten Erdschlusselemente verwenden die Nullsystempolarisierung (ZPS).
Die Spannungspolarisation wird für die Erdschlusselemente durch den Vergleich des entsprechenden Stroms
mit seiner äquivalenten Spannung erreicht:
•
I ∼ U
0 0
Der Kennlinienwinkel kann über die Einstellung 67G Kennl.winkel auf einen beliebigen Winkel zwischen
‑95° und +95° konfiguriert werden. Die Spannung ist der Referenzzeiger (U
Kennl.winkel wird zur Einstellung des Vorwärts- und Rückwärtsbereichs addiert.
Die Mitte des Vorwärtsbereichs wird durch (U
eingestellt werden, dass sie dem Fehlerwinkel für die maximale Empfindlichkeit entspricht, z.B.:
•
Bei einem Fehlerstrom von -15° (I eilt U um 15° nach) ist für maximale Empfindlichkeit ein 67G
Kennl.winkel von -15° erforderlich.
•
Bei einem Fehlerstrom von -45° (I eilt U um 45° nach) ist für maximale Empfindlichkeit ein 67G
Kennl.winkel von -45° erforderlich.
Minimale Polarisationsspannung
Die Einstellung 67G Mindestspannung definiert die minimale Polarisationsspannung. Wenn die gemessene
Polarisationsspannung unter dem Spannungspegel liegt, wird kein gerichteter Ausgang gesetzt und der
Betrieb von Schutzelementen, die als gerichtet eingestellt sind, wird gesperrt. Dadurch wird eine Fehlfunktion
bei Sicherungsausfall oder Schutzschalter-Auslösung verhindert, wenn Störspannungen auftreten.
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Winkel + 67G Kennl.winkel) festgelegt und muss so
ref
) und die Einstellung 67G
ref
Reyrolle, 7SR10, Gerätehandbuch
C53000-G7000-C002-1, Ausgabe 10.2023