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Harmonisierte Europanormen - Siemens SINAMICS G120 Funktionshandbuch

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Inhaltsverzeichnis

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Anhang
A.2 Normen und Vorschriften
IEC 61800‑5‑2 betrachtet im Rahmen der IEC 61508 die elektrischen Leistungsantriebssysteme
mit einstellbarer Drehzahl (PDS), die für einen Einsatz in sicherheitsbezogenen Anwendungen
(PDS(SR)) geeignet sind.
IEC 61800‑5‑2 führt Anforderungen an PDS(SR) als Teilsysteme eines sicherheitsbezogenen
Systems ein. Damit wird die Umsetzung der elektrischen, elektronischen und
programmierbaren elektronischen Elemente eines PDS(SR) unter Berücksichtigung der
sicherheitsbezogenen Leistungsfähigkeit der Sicherheitsfunktion(en) eines PDS ermöglicht.
Hersteller und Lieferanten von PDS(SR) können Anwendern, z. B. Integratoren von
Steuerungssystemen oder Entwicklern von Maschinen und Anlagen, die sicherheitsbezogene
Leistungsfähigkeit ihrer Einrichtung nachweisen, indem sie die normativen Festlegungen der
IEC 61800‑5‑2 umsetzen.
A.2.2.2

Harmonisierte Europanormen

Harmonisierte Europanormen werden von den beiden Normungsorganisationen CEN (Comité
Européen de Normalisation) und CENELEC (Comité Européen de Normalisation
Électrotechnique) im Auftrag der EU-Kommission erarbeitet, um die Anforderungen der EG-
Richtlinien für ein bestimmtes Produkt zu präzisieren. Diese Normen (EN-Normen) werden im
Amtsblatt der Kommission des Europäischen Parlaments und des Rates veröffentlicht und sind
danach ohne Änderungen in nationale Normen zu übernehmen. Sie dienen zur Erfüllung der
grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen und der im Anhang I der
Maschinenrichtlinie genannten Schutzziele.
Durch Einhaltung der harmonisierten Normen ergibt sich eine "automatische
Vermutungswirkung" der Erfüllung der Richtlinie, d. h., der Hersteller darf darauf vertrauen,
dass er die Sicherheitsaspekte der Richtlinie erfüllt hat, soweit sie in der jeweiligen Norm
behandelt sind. Allerdings ist nicht jede Europanorm in diesem Sinne harmonisiert.
Entscheidend ist die Listung im Amtsblatt des Europäischen Parlaments und des Rates.
Das europäische Normenwerk für Sicherheit von Maschinen ist hierarchisch aufgebaut. Es
gliedert sich in:
• A-Normen (Grundnormen)
• B-Normen (Gruppennormen)
• C-Normen (Produktnormen)
Zu Typ A-Normen/Grundnormen
A-Normen enthalten grundlegende Begriffe und Festlegungen für alle Maschinen. Dazu zählt
die EN ISO 12100 (früher EN 292-1) "Sicherheit von Maschinen, Grundbegriffe, allgemeine
Gestaltungsleitsätze".
A-Normen richten sich primär an die Normensetzer von B- und C-Normen. Die dort
niedergelegten Verfahren zur Risikominimierung können jedoch auch für den Hersteller
hilfreich sein, wenn keine C-Normen vorliegen.
Zu Typ B-Normen/Gruppennormen
B-Normen sind alle Normen mit sicherheitstechnischen Aussagen, die mehrere Arten von
Maschinen betreffen können. Auch die B-Normen richten sich primär an die Normensetzer für C-
Normen. Sie können jedoch auch für Hersteller bei Konstruktion und Bau einer Maschine
hilfreich sein, wenn keine C-Normen vorliegen.
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Safety Integrated - SINAMICS G110M, G115D, G120, G120C und G120D
Funktionshandbuch, 09/2020, FW V4.7 SP13, A5E34261271A AG

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