Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

ABB REG670 Handbuch Seite 111

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für REG670:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

1MRK 502 013-UDE B
Technisches Referenzhandbuch
Wenn ein Fehler als intern klassifiziert wird, dann werden eventuelle
Blockiersignale nach dem Oberwellenkriterium übergangen, und der
Differentialschutz kann ohne weitere Verzögerung sehr schnell ansprechen.
Wenn ein Fehler (Störfall) als extern klassifiziert wurde, dann wird generell,
jedoch nicht bedingungslos, ein Auslösebefehl verhindert. Wenn ein Fehler als
extern klassifiziert wird, wird die weitere Oberwellenanalyse der
Fehlerbedingungen eingeleitet.
Wenn alle Differentialströme, bei denen ein Start-Signal aktiviert wurde, von
Oberwellen frei sind, dann kann von einem (geringfügigen) internen Fehler
ausgegangen werden, der zugleich mit einem vorausgegangenen externen Fehler
aufgetreten ist. Diese Schlussfolgerung ist zulässig, da bei externen Fehlern
stärkere falsche Differentialströme nur vorkommen, wenn einer oder mehrere
Stromwandler gesättigt sind. In diesem Fall werden die falschen momentanen
Differentialströme durch Oberwellenkomponenten, bspw. die 2
überlagert.
Die Existenz von relativ hohen Gegensystemströmen ist per se ein Hinweis auf
einen Störfall, da solche Ströme überlagernde Größen darstellen. Die
Gegensystemströme sind messbare Hinweise auf abnormale Bedingungen. Sie sind
besonders geeignet für Richtungsüberprüfungen. Der Diskriminator für interne/
externe Fehler funktioniert bei Gegensystemströmen sogar bei dreiphasigen
Fehlern zufriedenstellend. Wegen der Grundfrequenzkomponenten (50/60 Hz) des
abklingenden DC-Offsets der Fehlerströme ist das System unmittelbar nach dem
Fehler nicht ganz symmetrisch. Dank der zeitweiligen Existenz des Gegensystems
kann sogar bei dreiphasigen Fehlern zwischen internen und externen Fehlern
unterschieden werden.
Der Diskriminator für interne/externe Fehler reagiert auf die relativen
Phasenwinkel der Gegensystem-Fehlerströme an beiden Enden der Statorwicklung.
Wenn zwei Gegensystemströme in dieselbe Richtung fließen, handelt es sich
um einen internen Fehler. Wenn zwei Gegensystemströme in entgegengesetzte
Richtungen fließen, handelt es sich um einen externen Fehler.
In anderen Worten, bei einem externen Fehlern ist der relative Winkel gleich
180°. Bei einem internen Fehler ist der Winkel idealerweise 0° im Verhältnis
zur Referenzrichtung des Stromwandlers. Allerdings kann er aufgrund
möglicher unterschiedlicher Gegensystem-Impedanzwinkel auf beiden Seiten
des internen Fehlers leicht von 0° abweichen.
Die Einstellwert NegSeqROA (s. Abb. 53) stellt den sogenannten Relais-
Betriebswinkel (engl. Relay Operate Angle; ROA) dar, die Grenze zwischen
internen und externen Fehlerbereichen. Auswählbar ist ein Bereich von ±30° bis
±90° in Stufen von 1°. Der voreingestellte Wert ist ±60°. Die Voreinstellung gibt
der Sicherheit den Vorzug gegenüber der Zuverlässigkeit.
Die zu vergleichenden Gegensystemströme, von beiden Seiten, müssen gross
genug sein, um bezügl. ihrer Phasenlage sicher auf einen Fehler schliessen zu
Abschnitt 4
Differentialschutz
.
.
, die 5
etc. stark
107

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis