Sicherheit
2.3.11
Erste Hilfe bei Unfällen mit Ammoniak
(Chemische Formel: NH
, Kältemittelkurzzeichen: R717)
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Allgemeine Hinweise
Ammoniak ist kein Gift mit kumulativer Wirkung. Es hat einen markanten, stechenden Geruch,
der selbst bei niedrigen, unschädlichen Konzentrationen von den meisten Personen wahrge-
nommen wird.
Bei Ammoniak weist bereits der markante Geruch auf eine Gefahr hin. Dadurch ist gewährleis-
tet, dass sich Personen nicht freiwillig in Bereichen mit schädlicher Konzentration aufhalten.
Da Ammoniak leichter ist als Luft, ist eine ausreichende Belüftung die beste Methode, um eine
Ammoniak-Anreicherung im Raum zu verhindern.
Erfahrungen haben gezeigt, dass Ammoniak außerordentlich schwer entzündbar und unter
normalen Bedingungen ein sehr stabiler Stoff ist. Bei sehr hohen, jedoch begrenzten Konzent-
rationen in geschlossenen Räumen kann Ammoniak zusammen mit Luft und Sauerstoff ein
zündfähiges Gemisch bilden. Aus diesem Grund stellt es immer eine potenzielle Gefahr dar.
Grundregeln für die Erste Hilfe
Rufen Sie immer sofort einen Arzt.
Seien Sie vorbereitet: Halten Sie immer eine Spülflasche mit einer sterilen, isotonischen
NaCl-Lösung (0,9 %, Salzwasser) griffbereit. In der Nähe jeder größeren Ammoniakanlage
muss eine Dusche oder ein Wasserbehälter vorhanden sein.
Bei Erste-Hilfe-Maßnahmen müssen die helfenden Personen ausreichend geschützt sein, um
weitere Verletzungen zu vermeiden.
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Einatmung: Bringen Sie die betroffene Person sofort an die frische Luft und lockern Sie Klei-
dungsstücke, die das Atmen behindern können.
Rufen Sie einen Art/Krankenwagen mit einem Sauerstoffgerät.
Beruhigen Sie die betroffene Person und halten Sie sie mit Decken warm.
Führen Sie unter keinen Umständen ein Erbrechen herbei und geben Sie einer bewusstlosen
Person nichts zu trinken.
Sie können der betroffenen Person ggf. Sauerstoff verabreichen, jedoch nur, wenn dies mit ei-
nem Arzt abgesprochen ist. Wenn die betroffene Person aufhört, zu atmen, muss eine Beat-
mung vorgenommen werden.
Aufnahme: Nicht relevant.
Augenkontakt: Bei Augenverletzungen durch Flüssigkeitsspritzer oder konzentrierten Dampf
müssen die Augen umgehend mit Wasser (am besten mit einem Augenspüler) gespült wer-
den. Rufen Sie zudem einen Arzt. Setzen Sie das Spülen der Augen fort, bis der Arzt Ihnen
weitere Anweisungen gibt.
Trägt die betroffene Person Kontaktlinsen, müssen diese vor dem Spülen der Augen entfernt
werden.
Hautkontakt: Bei Erfrierungen der Haut durch Flüssigkeitsspritzer oder konzentrierten Dampf
müssen die betroffenen Körperbereiche umgehend mit reichlich Wasser gespült werden, bis
der Schmerz nachlässt.
Für die weitere Behandlung der Erfrierungen muss ein Arzt konsultiert werden.
Betriebshandbuch – ChillPAC und LP ChillPAC Mk 3
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010823 de 2022.09