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Madi Basics; Begriffserklärungen - rme Digiface Ravenna Bedienungsanleitung

Usb 3.0 digital i/o system 128 channels ravenna / aes67 interface
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25.2 MADI Basics

MADI, das serielle Multichannel Digital Audio Interface, wurde auf Wunsch von mehreren Firmen
bereits 1989 als Erweiterung des existierenden AES3-Standards definiert. Das auch als
AES/EBU bekannte Format, ein symmetrisches Bi-Phase Signal, ist auf 2 Kanäle begrenzt. MADI
enthält vereinfacht gesagt 28 solcher AES/EBU Signale seriell, also hintereinander, und kann
dabei noch +/-12,5 % in der Samplefrequenz variieren. Dabei wird von einer Datenrate von knapp
100 Mbit/s ausgegangen, die nicht überschritten werden darf.
Da in der Praxis aber eher von einer festen Samplefrequenz ausgegangen werden kann, wurde
im Jahre 2001 der 64-Kanal Modus offiziell eingeführt. Dieser erlaubt eine maximale Samplefre-
quenz von 48 kHz +ca. 1%, entsprechend 32 Kanälen bei 96 kHz, ohne die festgelegten 100
Mbit/s zu überschreiten. Die effektive Datenrate an der Schnittstelle beträgt aufgrund zusätzlicher
Kodierung 125 Mbit/s.
Ältere Geräte verstehen und generieren daher nur das 56-Kanal Format. Neuere Geräte arbeiten
häufig im 64-Kanal Format, stellen nach außen aber nur 56 Audiokanäle zur Verfügung. Der Rest
wird zur Übertragung von Steuerbefehlen für Mischpultautomationen etc. verbraten.
Zur Übertragung des MADI-Signals wurden bewährte Methoden und Schnittstellen aus der Netz-
werktechnik übernommen. Unsymmetrische (koaxiale) Kabel mit BNC-Steckern und 75 Ohm
Wellenwiderstand sind den meisten bekannt, preisgünstig und leicht beschaffbar. Wegen der
kompletten galvanischen Trennung ist die optische Schnittstelle jedoch viel interessanter – für
viele Anwender jedoch schlicht zu teuer.
Auch bei MADI wird Sample Multiplexing benutzt um höhere Abtastraten als 48 kHz zu übertra-
gen. Das MADIface Pro unterstützt alle Formate. 96 kHz kann sowohl als 48K Frame (mit S/MUX)
als auch nativ als 96K Frame empfangen und gesendet werden. Im DS-Betrieb mit 48K Frame
verteilt das MADIface die Daten eines Kanals auf der MADI-Schnittstelle auf zwei aufeinanderfol-
gende Kanäle. Damit reduziert sich die Kanalzahl von 64 auf 32.
Da das Übertragen der Daten doppelter Samplefrequenz mit normaler Samplefrequenz (Single
Speed) erfolgt, ändert sich am MADI-Ausgang nichts, dort stehen also nur 44.1 oder 48 kHz an.
Tatsächlich erfordern technische Gründe den Einsatz dieser Methode oberhalb 96 kHz - ein 192K
oder 384K Frame ist bei voller Kompatibilität zum MADI-Standard nicht möglich. 192 kHz wird
daher nur als S/MUX4 unterstützt. Also verteilt ein MADI-Gerät die Daten eines Kanals im QS-
Betrieb auf vier aufeinanderfolgende Kanäle. Damit reduziert sich die Kanalzahl von 64 auf 16.
Da das Übertragen der Daten vierfacher Samplefrequenz mit normaler Samplefrequenz (Single
Speed) erfolgt, ändert sich am MADI-Port nichts, dort stehen also nur 44.1 kHz oder 48 kHz an.
25.3 Begriffserklärungen
Single Speed
Ursprünglicher Frequenzbereich von Digital Audio. Zum Einsatz kamen 32 kHz (Digitaler Rund-
funk), 44.1 kHz (CD) und 48 kHz (DAT).
Double Speed
Verdopplung des ursprünglichen Samplefrequenzbereiches, um eine hochwertigere Audio- und
Verarbeitungsqualität sicherzustellen. 64 kHz ist ungebräuchlich, 88.2 kHz wird trotz einiger Vor-
teile selten benutzt, 96 kHz ist weit verbreitet. Manchmal auch Double Fast genannt.
Quad Speed
Kontrovers diskutierte Vervierfachung des ursprünglichen Samplefrequenzbereiches, um eine Hi-
End Audio- und Verarbeitungsqualität sicherzustellen. 128 kHz existiert faktisch nicht, 176.4 kHz
wird selten benutzt, wenn dann kommt meist 192 kHz zum Einsatz.
Bedienungsanleitung Digiface Ravenna © RME
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