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Endress+Hauser MMP20 SONO-DIS Betriebsanleitung Seite 35

Mobiles anzeigegerät, batteriebetrieben, multisensoranschluss feuchtemessung
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MMP20 SONO-DIS (Option D)
Nachfolgend eine Aufzählung möglicher Probleme bzw. Einflüsse beim Darren:
1. Beim Darren mit einem Gasbrenner muss darauf geachtet werden, dass keine Feststoffpartikel
in die Luft (oder aus dem Darrbehälter!) entweichen da sonst durch Gewichtsverlust zu hohe
Wassergehaltswerte ermittelt werden. Manche Anwender rühren den Frischbeton beim Darren,
andere rühren ihn nicht und entsprechend gibt es Differenzen beim Darrwert. Bei Nicht-Rühren
besteht die Gefahr, dass durch die längere Darrzeit das Wasser im Beton chemisch gebunden
wird, was dann selbst bei größter Hitze nicht mehr entweichen kann. Der ermittelte Wasserge-
halt ist bei starkem Rühren i.d.R. höher als bei Nicht-Rühren, da durch das Rühren zu viele Fest-
stoffpartikel in die Luft entweichen können.
2. Beim Darren mit einem Mikrowellenofen ist auf die Trocknungszeit bei entsprechender Leistung
(800Watt oder 1000Watt) und der Menge der Darrprobe (z.B. 1,5kg bis 2kg) zu achten.
Darrwert-Abweichungen von Gasbrenner und Mikrowelle von bis zu +-3 bis +-10 Liter/m
derselben Probe sind nicht selten. Im DBV-Merkblatt „Besondere Frischbetonprüfungen" wird auf
das Darren mit Mikrowellenöfen eingegangen. Zu beachten ist, dass bei Trocknungszeiten größer
20 Minuten das Wasser im Beton chemisch gebunden werden kann und das Ergebnis dadurch
mit einem zu niedrigen Wassergehalt verfälscht werden kann. Auch bei zu großen Probenmen-
gen in der Mikrowelle besteht die Gefahr der chemischen Bindung von Wasser, wodurch der
ermittelte Wassergehalt dann zu niedrig ausfällt.
3. Bei der Probenentnahme für das Darren können erhebliche Abweichungen auftreten. Stand der
Beton z.B. längere Zeit im Eimer dann kann bei der Beprobung vom Beton an der Oberfläche
deutlich zu viel Wasser gedarrt werden, wenn sich der Beton entmischt hat.
Dies betrifft besonders Beton mit Fließmaß F5 und F6.
4. Beim Wiegen der getrockneten Darr-Probe sollte auf die Temperatur der Darr-Probe geachtet
werden. Beim Wiegen einer sehr heißen Darr-Probe kann durch Auftriebs-Luftströmungen ein
erheblicher Fehler in der Waage produziert werden. Beim Wiegen eines 4kg Gewichtes kann
durch die Warmluftströmung, je nach Wiegevorrichtung eine Differenz beim Wiegen von
30 Gramm erzeugt werden. Dies würde bei 4kg einer Feuchtedifferenz von +0,75% entsprechen.
Im Worstcase entsprechen die +0,75% Feuchte dann einem Fehler von +17 Liter Wasser pro
Kubikmeter!
5. Zusatzmittel im Beton verhalten sich beim Darren wie Wasser, d.h. sie gehen sowohl in die
Darr-Wassergehaltsmessung als auch in die Messung mit SONO-WZ ein.
6. Es gibt Zusatzmittel welche Wasser chemisch so binden, dass Wasser relativ schnell kristallin
gebunden wird und somit beim Darren nicht vollständig entweichen kann (besonders beim
Darren mit Mikrowelle ohne Rühren).
Sollte die mit SONO-WZ durchgeführte Messung mit einer parallel durchgeführten korrekten Darr-
probe nicht übereinstimmen, dann besteht im Menu „ANPASSUNGEN" mit dem Parameter „G-Set"
die Möglichkeit, das SONO-DIS auf einen korrekten Wasser-Messwert einzustellen.
Für Darr-Vergleichsmessungen mit SONO-WZ wird das im Anhang aufgeführte
„Formular Baustellentest" empfohlen.
Wie wichtig eine repräsentative Beprobung für das Darren ist, soll
dieser 32mm Kiesel zeigen. Bei einer Probenmenge von 1,5kg für das
Darren mit Mikrowelle, repräsentiert dieser eine Kiesel einen Wert
von 5,3 Liter Wasser/m
noch 1,5 Liter/m
3
. Ein Kiesel mehr oder weniger kann also je nach
Darrmethode und Beprobung zu erheblichen Fehlern führen.
Endress+Hauser
3
! Werden 5kg gedarrt repräsentiert er immer
3
bei
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