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b-intense MED Bedienungsanleitung Seite 14

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Medizinische Wirkungsweise
Infrarot-Strahlung (IR-Strahlung) ist Teil des elektromagnetischen Spektrums. Die wichtigste natürliche Quelle für IR-Strahlung ist die Sonne,
etwa 54% der Sonnenstrahlung, die die Erdoberfläche erreicht, ist IR-Strahlung. Darüber hinaus ist die menschliche Haut vermehrt künstlichen
IR-Quellen im Kosmetik- und Wellnessbereich, aber auch im medizinischen Bereich ausgesetzt. Die Anwendung elektromagnetischer Strahlung
zur Wärmeapplikation ist weit verbreitet.
Infrarotstrahlen werden von den obersten Hautschichten absorbiert und in Wärme umgewandelt. IR-Exposition wird daher als Wärme wahrge-
nommen. Aufgrund der thermischen Belastung der Haut reagiert der Körper mit Wärmeabwehrreaktionen, die stufenweise ausgelöst werden.
Die physiologische Antwort auf Wärme hängt von der Gewebstemperatur, der Dauer und dem Ausmaß der Temperaturerhöhung, der Umge-
bungstemperatur und der Größe des bestrahlten Areals ab.
Der menschliche Organismus ist in der Lage, seine Körperkerntemperatur weitgehend unabhängig von Umgebungstemperaturschwankun-
gen relativ konstant zu halten. Dies verdanken wir einem effizienten Thermoregulationssystem, das als negatives Rückkopplungssystem bei
Abweichungen des Temperatur-Istwertes um mehr als ±0.1% vom Sollwert gegensteuert. Bei Erwärmung kommt es zu einer Steigerung der
Hautdurchblutung und der Schweißsekretion. Durch die Erweiterung der Gefäße kann mehr Blut vom Körperkern zur Hautoberfläche gelangen,
das Blut kühlt die Haut und führt die Wärme ab. Tiefer liegende Hautschichten erwärmen sich nicht direkt durch die Infrarotstrahlung, sondern
durch Wärmeleitung. Die erhöhte Schweißproduktion führt durch die nachfolgende Verdunstung an der Hautoberfläche zur Abkühlung und ist
somit ein wichtiger thermoregulatorischer Mechanismus. Darüber hinaus trägt das Schwitzen aber auch zur optimalen Feuchtigkeitsversorgung
der Haut bei.
Kontraindikationen, Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Obwohl jede Wärmeanwendung das potenzielle Risiko einer Hautschädigung birgt, bietet Infrarotstrahlung den Vorteil der berührungslosen
Wärmeübertragung, wodurch natürliche Abwehrreaktionen weitgehend unbeeinflusst bleiben.
Üblicherweise führen unangenehme Empfindungen oder leichte Schmerzen im bestrahlten Bereich, bereits vor Verbrennungen deutlich spür-
bar, zu Verhaltensänderungen (wir entfernen uns von der Strahlenquelle), sodass wir durch unsere eigenen natürlichen Abwehrreaktionen
geschützt sind.
Bei Hitzebelastung ist eine koordinierte Reaktion des gesamten Herz-Kreislauf-Systems einschließlich der Hautdurchblutung notwendig, um
angemessen auf die Herausforderungen an die Homöostase reagieren zu können.
Patienten, bei denen Kreislaufbeschwerden, Reizleitungsstörungen einschließlich Herzschrittmacher, bösartige Erkrankungen, Epilepsie und
Gerinnungsstörungen diagnostiziert wurden, müssen engmaschig überwacht und dürfen nur nach ärztlicher Beratung behandelt werden.
Es wurde festgestellt, dass Krebspatienten und Patienten mit komorbiden Herzerkrankungen besonders anfällig für die kurzfristigen Auswir-
kungen extremer Temperaturen sind.
Beeinträchtigungen der thermoregulatorischen Reaktionen auf Hitzebelastung finden sich bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie
Herzinsuffizienz oder bei Personen mit Typ-2-Diabetes mellitus.
Die Anfälligkeit für hitzebedingte Erkrankungen ist auch bei Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Diuretika, Antihistaminika, Antiepilepti-
ka etc.), bei Patienten mit Sjögren-Syndrom und Hauterkrankungen (z.B. Ichthyose, anhidrotische ektodermale Dysplasie) erhöht, da in diesen
Fällen das Schwitzen und dadurch die kühlende Wirkung auf die Haut beeinträchtigt ist.
Besondere Vorsicht ist bei Erkrankungen geboten, die zu erhöhter Stoffwechselaktivität und damit gesteigerter Wärmebildung führen (Status
epilepticus, maligne Hyperthermie).
Ältere Menschen reagieren besonders empfindlich auf höhere Temperaturen. Dies gilt auch für Kinder. Bei Kleinkindern ist die Überhitzungs¬-
gefahr aufgrund der größeren Körperoberfläche gemessen an ihrem Körpervolumen besonders hoch.
Bei vermindertem oder fehlendem Schmerzempfinden, z.B. unter Einfluss von Alkohol und Drogen und bei Einnahme von Beruhigungsmitteln
und Schmerzmedikation, können thermische Schäden nicht ausgeschlossen werden.
Bei akuten Verletzungen/Entzündungen kann die Anwendung von Wärme zu einer Verstärkung der Beschwerden führen und sollte daher
vermieden werden.
Bei Patienten mit leichten Gerinnungsstörungen können unbemerkte Blutungen auftreten, die dennoch entzündliche Reaktionen hervorrufen,
so dass eine Erwärmung, die möglicherweise zu einer Verschlimmerung des Zustandsbildes führt, nicht empfohlen wird.
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