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Buderus Logano plus Planungsunterlage Und Montageanleitung Seite 34

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Vorschriften und Betriebsbedingungen
Maßnahmen zur Wasserbehandlung
Für die Gas-Brennwertkessel Logano plus KB372 gibt es
eine Möglichkeit zur Aufbereitung des Füll- und
Ergänzungswassers:
• Verwendung von vollentsalztem Füll- und Ergän-
zungswasser mit einer Leitfähigkeit 10 S/cm:
Bei der Vollentsalzung des Füll- und Ergänzungs-
wassers werden zusätzlich zu den Härtebildnern (Ca,
Mg) auch alle weiteren Mineralien entfernt, um die
Leitfähigkeit des Füll- und Ergänzungswassers
deutlich abzusenken. Die Korrosionswahrschein-
lichkeit nimmt mit sinkender Leitfähigkeit des Heiz-
wassers ab. Die salzarme Betriebsweise ist damit
gleichzeitig eine Maßnahme zur Verringerung der
Korrosion in der Heizungsanlage. Für die Befüllung
der Anlage mit vollentsalztem Wasser bietet Buderus
Vollentsalzungs- und Nachspeisepatronen sowie um-
fangreiches Zubehör an. Weitere sinnvolle Angebote
zur Leihe oder auch Dienstleistungen zur Wasserauf-
bereitung  aktueller Buderus-Katalog.
Zusätzlicher Schutz vor Korrosion
In aller Regel spielt die Korrosion in Warmwasser-Heiz-
anlagen nur eine untergeordnete Rolle. Voraussetzung
dafür ist, dass die Anlage korrosionstechnisch geschlos-
sen ist, d. h., dass ein ständiger Eintritt von Sauerstoff
verhindert wird. Ständiger Sauerstoffeintritt führt zu
Korrosion und kann damit Durchrostungen und auch
Rostschlammbildung verursachen. Eine Verschlammung
kann sowohl zu Verstopfungen und damit zu Wärmeun-
terversorgung als auch zu Belägen (ähnlich den Kalkbe-
lägen) auf den heißen Flächen der Wärmetauscher
führen.
Die über das Füll- und Ergänzungswasser eingetragenen
Sauerstoffmengen sind normalerweise gering und damit
vernachlässigbar. Herausragende Bedeutung in Bezug
auf den Sauerstoffeintritt hat generell die Druckhaltung
und insbesondere die Funktion, die richtige Dimensio-
nierung und die richtige Einstellung (Vordruck) des Aus-
dehnungsgefäßes. Der Vordruck und die Funktion sind
jährlich zu prüfen. Ist ein ständiger Sauerstoffeintritt
(z. B. nicht diffusionsdichte Kunststoff-Rohre) nicht zu
verhindern oder ist eine Anlage nicht als geschlossene
Anlage realisierbar, sind Korrosionsschutzmaßnahmen,
z. B. durch die Zugabe von freigegebenen chemischen
Zusätzen oder durch Systemtrennung mithilfe eines
Wärmetauschers notwendig. Wärmeerzeuger mit Alumi-
nium-Wärmetauscher dürfen nur in korrosionstechnisch
geschlossenen Anlagen betrieben werden. Alte offene
Anlagen sind auf geschlossene Anlagen umzubauen. Bei
nicht diffusionsdichten Anlagen (z. B. nicht diffusions-
dichte Kunststoff-Rohre) ist bei Wärmeerzeugern mit
Aluminium-Wärmetauscher eine Systemtrennung einzu-
bauen.
Gegebenenfalls ist die bestehende Anlage gründlich zu
spülen. Der pH-Wert von unbehandelten Heizungswäs-
sern soll bei Wärmeerzeugern aus Eisenwerkstoffen zwi-
schen 8,2 ... 10 liegen, bei Wärmeerzeugern aus
Aluminium zwischen 8,2 ... 9. Zu beachten ist, dass der
pH-Wert im Heizwasser nach der Inbetriebnahme in den
darauffolgenden Monaten durch den sogenannten
Selbstalkalisierungseffekt ansteigen kann. Es empfiehlt
sich, den pH-Wert nach mehreren Monaten beheiztem
Anlagenbetrieb zu überprüfen (siehe auch VDI 2035 T2).
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Bei salzarmer Fahrweise (Leitfähigkeit < 100 S/cm im
Heizwasser) und korrosionstechnisch geschlossenen
Anlagen sind pH-Werte zwischen 7 und 9 vertretbar. Um
eine korrosionstechnisch nicht geschlossene Anlage zu
erkennen, kann das Heizwasser vor Ort beprobt werden.
Ist das Beprobungswasser klar und ohne Verfärbung,
kann unter praktischen Gesichtspunkten von einer kor-
rosionstechnisch geschlossenen Anlage ausgegangen
werden. Ist das Heizwasser bei der Beprobung bereits
durchgängig intensiv braun verfärbt, ist von einer nicht
korrosionstechnisch geschlossenen Anlage auszugehen.
Ursache hierfür ist in aller Regel Sauerstoffeintritt.
Bei Wärmeerzeugern aus Eisenwerkstoffen kann eine
ggf. notwendige Alkalisierung durch die Zugabe z. B. von
Trinatriumphosphat erfolgen.
Bei Aluminium-Wärmeerzeugern dürfen keine Chemikali-
en zugeführt werden. Werden Zusatzmittel oder Frost-
schutzmittel (sofern vom Buderus freigegeben) in der
Warmwasser-Heizanlage eingesetzt, sind die Hersteller-
angaben des Zusatz- bzw. Frostschutzmittels zu beach-
ten. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die
Konzentration im Füllwasser, auf regelmäßige Überprü-
fungen des Heizwassers und die erforderlichen Korrek-
turmaßnahmen. Bei allen anderen Zusatzmitteln
(Additiven) ist zusätzlich die Eignungs- und Wirksam-
keitszusage des Zusatzmittelherstellers für alle in der
Heizungsanlage verbauten Werkstoffe einzuholen und
als Kopie dem Betriebsbuch dauerhaft beizufügen.
Einbau in vorhandene Heizungsanlagen/
Schmutzfangeinrichtungen
Beim Einbau des Gas-Brennwertkessels in eine vorhan-
dene Heizungsanlage können sich Verunreinigungen im
Heizkessel ablagern und dort zu örtlichen
Überhitzungen, Korrosion und Geräuschen führen.
Es wird daher der Einbau eines Schlammabscheiders
empfohlen. Der Schlammabscheider sollte gut zugäng-
lich zwischen Kessel und tiefster Position der Heizungs-
anlage installiert sein. Besonders bei einem Einsatz von
Hocheffizienzpumpen wird ein Schlammabscheider
empfohlen, damit sich keine eisenhaltige Partikel am
Permanentmagneten der Pumpe festsetzen.
Vor Anschluss des neuen Wärmeerzeugers ist die gesam-
te Heizungsanlage zu spülen. Die Spülung ist vor allem
dann wichtig, wenn der Aluminiumkessel in bestehende
Heizungsanlagen eingebaut wird, in denen Zusatzmittel
oder Wasseraufbereitungsmaßnahmen eingesetzt wur-
den, die nicht für Aluminiumkessel geeignet sind (z. B.
enthärtetes Wasser oder Trinatriumphosphat zur Alkali-
sierung). Das Entleeren und Spülen der bestehenden
Heizungsanlage vor der Installation des neuen Kessels
entfernt schädliche Zusatzmittel sowie falsche Wasser-
aufbereitungen und beugt Kesselschäden vor.
Logano plus KB372 – 6 720 891 481 (2019/06)

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