Vor allem bei den Goldlegierungen, aber auch bei Reingold, gibt es eine Reihe von
Fremdmetallen, die einen sehr ähnlichen Leitwert aufweisen. Beispielsweise zeigt die
"Nordisch-Gold"-Legierung der 10/20/50 Eurocent-Münzen fast den gleichen Leitwert wie das
Krügerrand-Gold (916er Rotgold). Billiges Elektrokupfer, das aufgrund von Legierungszusätzen
im Vergleich zu Reinkupfer deutlich an Leitfähigkeit verliert, kann sich bzgl. des Leitwerts im
Bereich von Reingold befinden.
Entscheidend für eine erfolgreiche Prüfung ist also eine zusätzliche Bestimmung der Dichte des
Prüfobjekts durch Messung von Geometrie und Gewicht oder durch das archimedische Prinzip
wie es z.B. bei der Goldanalytix Dichtewaage angewendet wird. Die Dichten der genannten
Fremdmetalle bzw. deren Legierungen unterscheiden sich immer deutlich von der sehr hohen
Dichte von Gold. Alternativ zur Dichtewaage kann der Goldgehalt destruktiv durch klassische
Probiersäuren ermittelt werden. Mit der Dichtewaage kann man durchdringend den Goldgehalt
bestimmen, benötigt aber ein homogenes Schmuckstück. Wolframfälschungen weisen meist
sehr ähnliche Dichten wie Gold auf, allerdings unterscheidet sich die Leitfähigkeit hier deutlich
vom Edelmetall.
Handelt es sich beim getesteten Metall um ein ferromagnetisches Objekt wie Eisen,
magnetisierbarer Stahl, Nickel oder Kobalt erscheint im Display der Hinweis "ferromagnetisches
Metall" (siehe Abb. 1, ⑧). Der elektrische Leitwert kann dabei nicht angezeigt werden.
Sehr dünne Nickelschichten im einstelligen µm-Bereich werden bei Fälschungen häufig
verwendet, um auf metallenen Grundkörpern Goldschichten aufzubringen, führen aber nicht
automatisch zur Anzeige einer ferromagnetischen Spezies.
Nichtmagnetische Edelstähle werden bzgl. der Leitfähigkeit im sehr niedrigen Bereich von
<2 MS/m angezeigt.
Unregelmäßige und unbewegliche Objekte: Ein weiterer großer Vorteil des GoldScreenPens ist
die Möglichkeit, unregelmäßig geformte/individuelle Metallobjekte zu messen. Ein typisches
Beispiel stellt die Unterscheidung von hochwertigen und lediglich versilberten Bestecken dar:
Hochwertiges Silberbesteck (800-999 punziert, d.h. 80-99,9% Silberanteil) lässt sich aufgrund des
deutlich höheren Leitfähigkeitsbereichs (800: ca. 42 MS/m; 999: ca. 62 MS/m; siehe Tabellen im
Anhang) klar von Hotelsilber der Klassen A (Punzierungen 90/100/110; Basismaterial Neusilber,
Messing oder sonstige Kupferlegierungen) und B (z.B. Punzierungen 60 oder 80; verschiedenste
Basismaterialien) unterscheiden, da hier die Leitfähigkeitsbereiche je nach Basismaterial bei ca.
5-25 MS/m liegen. Durch den mobilen Einsatz des GoldScreenPens wird auch das punktuelle
Testen von großen, unbeweglichen Metallgegenständen, z.B. auf Schrottplätzen, ermöglicht.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Unterscheidung von hochwertigem Zinngeschirr von
billigen Imitaten aus beispielsweise Zink.
Wichtiger Hinweis:
Die Messspitze ist empfindlich! Ein leichtes Aufsetzen ist beim Test völlig ausreichend.
Eingedrückte Messspitzen fallen nicht unter die Garantie und derartige Reparaturen müssen
vom Kunden getragen werden.
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