1.) Der Bereich um 80 Hz ist sehr tief. Viele
L a u t s p r e c h e r b o x e n k ö n n e n d i e s e n
Frequenzbereich nur noch abgeschwächt
übertragen, wenn sie nicht speziell dafür
ausgelegt sind. Eine Anhebung in diesem
Bereich ist nur dann wirklich sinnvoll, wenn Sie
einen Subwoofer angeschlossen haben, und
auch nur dann, wenn es trotz Subwoofer „ganz
unten" immer noch ein wenig fehlt. Bedenken
Sie, dass diese tiefen Frequenzen sehr viel
Endstufenenergie „fressen". Eine Absenkung
kann hilfreich sein, wenn Sie es mit einem
hörbaren Netzbrummen zu tun haben, das Sie
durch adäquate Mittel nicht eliminieren können,
oder der Raum sehr ungünstig ist, so dass es
zu stehenden Wellen kommt. Wegen des vorher
erwähnten „sPs" wird dieser Frequenzbereich
vom GEQ nicht angeboten.
2.) Zu viel Energie im 125 Hz Bereich klingt meist
ein wenig mulmig, manchmal auch dröhnend,
zu wenig hingegen lässt bei der Bass Drum den
nötigen "Wumms" vermissen, ein Bass klingt
dann zu dünn ohne Grundlage. Wenn Sie die
„sPs" Funktion verwenden, müssen Sie unter
Umständen den 125 Hz Bereich zum Ausgleich
etwas absenken: Dadurch erhalten Sie Fülle im
Ton ohne dass es mulmt und dröhnt.
3.) Zu viel bei 250, aber auch bei 500 Hz klingt
"topfig", es klingt ein wenig "nach Badezimmer",
es scheint sogar Hall oder Rückkopplung in dem
Bereich zu sein, zu wenig von diesen Frequenzen
klingt sehr ausgehöhlt und ohne Substanz, da
sich in diesem Bereich die meisten Grundtöne
der gespielten Musik bzw. der menschlichen
Sprache befinden!
4.) Ein Zuviel bei 500 Hz und 1 kHz klingt nasal und
trötig wie im Telefon, zu wenig lässt die Definition
der gespielten Noten vermissen, der ganze Mix
geht dann "nach hinten". Gerade der Bereich um
1 kHz führt schnell zu einer Rückkopplung, wenn
die Mikrofontechnik des Sängers nicht ausgereift
ist (der weit verbreitete, aber leider nicht sehr gut
klingende „Hip-Hop-Griff": Die Hand umschließt
den Mikrofonkorb derart, dass er kaum noch zu
sehen ist, was aus der Nierencharakteristik des
Mikrofons fast eine Kugelcharakteristik macht,
und das koppelt nun mal viel eher).
5.) Zuviel um 2 kHz macht den Ton scheppernd,
blechern und hart, zu wenig davon erzeugt
einen undeutlichen Ton ohne klare Konturen, die
einzelne Instrumente lassen sich nur schlecht
unterscheiden, da in diesem Bereich wichtige
Obertöne liegen.
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6.) Zu viel um 4 kHz, manchmal auch bei 8 kHz,
erzeugt zu scharfe S-Laute, es zischt ständig,
die Rückkopplungsgefahr wird höher, zu wenig
davon macht den Ton dumpf, mulmig, schiebt
dem Klang einen "Vorhang vor".
7.) Eine leichte Anhebung bei 8 kHz macht
d e n To n o ff e n e r u n d l e b e n d i g e r. B e i
kritischen Beschallungen mit relativ leisem
Ausgangsmaterial kann dieser Bereich jedoch
auch sehr schnell rückkoppeln, wenn man
gezwungen ist, alle Regler weit aufzudrehen.
Gerade 8 kHz ist eine beliebte „Koppelfrequenz",
vor allem beim Gebrauch von Kondensator
Gesangsmikrofonen. Dann hilft nur Absenken.
Sollten Sie mit Rückkopplungen zu kämpfen haben,
folgen Sie bitte dieser Vorgehensweise:
1.) Bringen Sie alle Regler des grafischen Equalizers
in die "0" Position.
2.) Befolgen Sie die Ratschläge für eine richtige
P e g e l j u s t i e r u n g i m K a p i t e l " R I C H T I G
EINPEGELN".
3.) Erhöhen Sie langsam (!) den Ausgangspegel
der Summenschiene MAIN und/oder der
Summenschiene MONITOR, bis eine erste
Rückkopplungen zu hören ist. Seien Sie bitte
vorsichtig, Rückkopplungen treten oftmals
sehr plötzlich und unerwartet auf. Plötzliches
lautes Pfeifen kann sogar Ihr Gehör dauerhaft
schädigen und Ihre Lautsprecher zerstören!
.) Bei auftretendem Feedback (Rückkopplung)
finden Sie den Frequenzbereich der Rückkopplung
beim POWERPOD 865 / 885 PLUS leicht heraus,
da Sie das Feedback Detection System zur
Verfügung haben.
5.) Senken Sie diesen Bereich am Equalizer ein
wenig ab, und erhöhen nun die Gesamtlautstärke
wieder. Machen Sie vorerst keine starken
Pegelabsenkungen in einem Bereich, da
Sie dadurch gleichermaßen Gesamtpegel
und „Druck" verlieren. Dieser Prozess des
„Einpfeifens" ist leider mühsam, für Ungeübte
langwierig und allemal mit lästigen (und durchaus
gefährlichen) Rückkopplungen verbunden.
Wenn es pfeift, unbedingt sofort die Lautstärke
reduzieren! Längeres Feedback kann Ihre
Lautsprecher zerstören (und Ihre Ohren)!
Wie oben schon erwähnt, ist ein 7-Band Equalizer
nur ein begrenztes Korrektiv. Eine wirkungsvollere
Methode, Rückkopplungsfrequenzen zu unterdrücken
(und damit mehr Nutzlautstärke zu erzielen), gelingt
nur mit dafür geeigneten Geräten wie einem
31-Band Equalizer oder speziellen Geräten zur
automatischen Rückkopplungsunterdrückung (z.B.
PHONIC I7100).
POWERPOD 865
885
PLUS
PLUS