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Korrosionsschutz Bei Längerem Außerbetriebsetzen; Richtlinien Für Die Wasserbeschaffenheit - Bosch UNIMAT UT-L Planungsunterlage

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Grundsätzlich ist Folgendes zu beachten:
• Die max. Nennwärmeleistung des Kessel reduziert
sich bei Einsatz von Frostschutzmittel (Einzelausle-
gung).
• Verwendung von geprüften Frostschutzmitteln, die
für den Einsatz in Heißwasseranlagen zugelassen
sind.
• Frostschutzmittel muss Korrosionsinhibitoren enthal-
ten, so dass die Korrosionsneigung durch die Frost-
schutzbeimengung nicht erhöht wird.
• Anteil Frostschutzmittel zu Wasser: maximal 50 %
• Verwendung von vollentsalztem Wasser mit Leitfähig-
keit < 10 µS/cm als Füll- und Ergänzungswasser.
• Keine Verwendung zusätzlicher Dosiermittel. Verhin-
derung, dass durch Reaktionen dieser zusätzlichen
Mittel in Verbindung mit dem Frostschutzmittel Korro-
sion ausgelöst wird.
• Im ersten Betriebsjahr ist vierteljährlich eine wasser-
seitige Untersuchung des Kessels durchzuführen. Bei
positivem Ergebnis können die Untersuchungszeit-
räume auf die gesetzlichen Fristen erhöht werden.
5.3.4
Korrosionsschutz bei längerem Außer-
betriebsetzen
Eindringender Luftsauerstoff wirkt im abgekühlten und
drucklosen Kessel korrosiv. Deshalb sind entsprechende
Vorkehrungen zu treffen. Sobald ein Kessel länger als
drei Tage stillsteht, sind entsprechende Schutzmaßnah-
men zu treffen. Folgende Möglichkeiten werden von
Bosch empfohlen:
1. Wasserseitige Konservierung durch Druckhaltung
(zeitunabhängig)
Werden in einer Kesselanlage ein oder mehrere Kessel
abgestellt und wird dabei sichergestellt, dass ein Kessel
oder mindestens die Druckhalteanlage in Betrieb bleibt,
sind keine weiteren wasserseitigen Konservierungsmaß-
nahmen erforderlich. Es ist darauf zu achten, dass der
Kessel durch die geöffnete Vorlaufabsperreinrichtung
mit dem Netz verbunden bleibt und damit der Gas-
Anschlussdruck aufgelastet wird. Somit ist sicherge-
stellt, dass kein Sauerstoff aufgrund der Überdruckver-
hältnisse in den Kessel gelangen kann.
Alternativ kann auch die Rücklaufabsperreinrichtung
geöffnet werden. Es dürfen jedoch nicht beide Absper-
rungen offen sein, da dies zu Wärmeverlusten durch
unerwünschte Zirkulation führen kann.
2. Wasserseitige Nasskonservierung für
Außerbetriebsetzen bis zu 3 Monate
Der Kessel wird komplett mit Wasser gefüllt, ein Über-
schuss an Sauerstoffbindemittel zugegeben und der
Kesselwasserinhalt in definierten Zeitabständen umge-
wälzt. Hinweise zur Nasskonservierung entnehmen Sie
bitte der Bedienungsanleitung „G012 Nass- und Tro-
ckenkonservierung".
Durchführung der Konservierung
Um eine gleichmäßige Durchmischung des Dosiermittels
mit dem Kesselwasser zu gewährleisten, ist eine regel-
mäßige Umwälzung erforderlich. Hierzu muss eine
Pumpe installiert werden, die saugseitig mit einem
T-Stück am Ablassanschluss nach der Ablassabsperrar-
matur und druckseitig in den Rücklauf zwischen Kessel
UNIMAT
Vorschriften und Betriebsbedingungen | 39
und Rücklaufabsperreinrichtung eingebunden wird. Eine
Nachdosierung kann über die Dosierstation auf der
Druckseite der Pumpe erfolgen. Sämtliche Armaturen
am Kessel sind anschließend dicht zu schließen, um ein
Eindringen von Luftsauerstoff während der Stillstands-
zeit zu verhindern. Um eine gute Durchmischung der
Konservierungslösung zu gewährleisten, muss mit Hilfe
der Pumpe mindestens alle 3 Tage ein 5-facher Wasser-
umlauf erzeugt werden.
Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte der Bedienungs-
anleitung „G012 Nass- und Trockenkonservierung".
3. Wasserseitige Trockenkonservierung für
Außerbetriebsetzen für mehr als 3 Monate
Die Anlage wird komplett entleert, mit speziellem Trock-
nungsmittel gefüllt und anschließend wieder verschlos-
sen. Die Herstellung der Betriebsbereitschaft der Anlage
dauert im Vergleich zur Nasskonservierung ca. 1 Tag bis
2 Tage. Wir empfehlen den Service-Techniker von Bosch
hinzuzuziehen.
Die genaue Durchführung der Trockenkonservierung ent-
nehmen Sie bitte der Bedienungsanleitung „G012 Nass-
und Trockenkonservierung".
5.3.5
Richtlinien für die Wasserbeschaffenheit
Chemische Zusätze zum Heizwasser
Sind in einer Fußbodenheizung nicht sauerstoffdichte
Kunststoffrohre eingebaut, kann der Korrosionsprozess
durch chemische Zusätze zum Heizwasser unterbunden
werden. In diesem Fall sollte vom Hersteller der chemi-
schen Zusätze eine Bescheinigung gefordert werden, in
der die Wirksamkeit und die Unschädlichkeit gegenüber
den verschiedenen Anlagenteilen und den Materialien
der Heizungsanlage bescheinigt wird.
Chemische Zusätze, die keine Unbedenk-
lichkeitsbescheinigung des Herstellers ha-
ben, dürfen nicht verwendet werden.
Wasseraufbereitung
Jeder Kesselbetreiber hat der Tatsache Rechnung zu tra-
gen, dass es kein reines Wasser zur Wärmeübertragung
gibt. Aus diesem Grund ist besonders auf die Wasserbe-
schaffenheit zu achten. Die ständige Überwachung der
Wasserbeschaffenheit ist ein wichtiger Faktor für einen
wirtschaftlichen und störungsfreien Betrieb der Hei-
zungsanlage. Eine Wasseraufbereitung trägt auch zur
Energieeinsparung und zum Werterhalt der gesamten
Anlage bei. Sie ist ein wesentlicher Faktor zur Erhöhung
der Wirtschaftlichkeit, der Funktionssicherheit, der
Lebensdauer und nicht zuletzt auch für den Erhalt der
ständigen Betriebsbereitschaft einer Heizungsanlage.
Vermeidung von Schäden durch Steinbildung
Steinbildung bedeutet, dass im Kessel fest haftende
Beläge aus Calciumcarbonat entstehen. Diese Ablage-
rungen können zu einer örtlichen Überhitzung und damit
zur bedingten Rissbildung im Kessel führen. Der durch
die Steinbildung behinderte Wärmedurchgang kann zu
einer wesentlichen Abnahme der Wärmeleistung des
Kessels führen und zu einer Erhöhung des Abgasverlus-
tes. Unter Umständen können auch Siedegeräusche auf-
treten.
6 720 803 977 (2013/04)

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