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Selbstconnect Und Test-Qso; Erden Des Gehäuses - SYMEK TNC2H-DK9SJ Handbuch

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Damit der Sender beliebig lange getastet werden kann, setzt man den Watchdog außer Betrieb, indem
man eine Kurzschlussbrücke auf J3 (WDOG) steckt. Mit dem CAL-Befehl wird der Sender getastet, das
TNC sendet jetzt dauernd (gescrambelte) Nullen.
Am empfangenden TNC beobachtet man nun, ob am BERT-Ausgang (Fehler-) Impulse auftreten. Jetzt
schaltet man nacheinander die 16 verschiedenen Filterkurven durch und notiert sich die Bitfehlerwahr-
scheinlichkeit. Man versucht, die Anzahl der Bitfehler pro Sekunde akkustisch zu zählen. Schalterstell-
ungen, bei denen der BERT-Ausgang mehr oder weniger schnell knattert sind grundsätzlich unbrauch-
bar. Erst die Positionen, bei denen zwischen zwei Bitfehlern einige Sekunden vergehen sind interessant.
Diesen Test führt man nun in beiden Richtungen durch bis die Bitfehlerrate klein genug ist. Optimal ist es,
wenn man die Bitfehler mit einem Ereigniszähler ermittelt und eine echte Statistik macht. Werte von unter
10
sind brauchbar, bei 10
wäre jedoch schon jedes 1000. Bit falsch, d.h. jedes 4. Packet würde bereits
-4
-3
wiederholt werden. Bei 9600 Baud entspricht 1 Fehler pro 10 Sekunden einer Bitfehlerwahrscheinlichkeit
von 10
.
-5
Meist werden die Versuche etwa 20 Fehler pro 10 Sekunden bringen. Bessere Filterkurven haben dann
noch 2 bis 4 Fehler pro 10 sec, wirklich brauchbar sind Fehlerwahrscheinlichkeiten unter 1 Fehler pro 10
Sekunden.
Der Scrambler erzeugt ein Signal, das sich alle 2
Bit wiederholt, das entspricht einer Dauer von 13,65
17
Sekunden. In dem Datenstrom kommen alle möglichen 17-Bit-Kombinationen alle 13,65 Sekunden vor.
Gewisse Bitkombinationen, z.B. 17-mal Null oder 17-mal Eins können einer Übertragungsstrecke Prob-
leme bereiten. Man erkennt dies daran, dass die Bit-Errors relativ regelmäßig alle 13,65 Sekunden auf-
treten, meist symmetrisch, das heißt doppelt (alle etwa 7 Sekuunden). Gibt es mehrere kritische Kombi-
nationen, so verdoppelt sich die Anzahl der Bitfehler weiter, also etwa alle 3,4 sec oder womöglich noch
häufiger. Dazu addieren sich natürlich die nicht systematischen Übertragungsfehler, die durch Rauschen
oder Störungen hervorgerufen werden.

Selbstconnect und Test-QSO

Wenn soweit alles klappt, kann man einen Connectversuch starten. Man connected eine Gegenstation
(wenn keine da ist connected man sich eben selbst), wie dies weiter vorne beschrieben ist. Mit der
TAPR-Software ist das ohne Weiteres möglich, man tippt z.B.
C DF1XY
und die Verbindung müsste sofort zustandekommen. Verwendet man die TheFirmware, so ist ein
Selbstconnect erst möglich, wenn man zuerst das Kommando @D 1 (Fullduplex on) ausführt. Danach
läuft alles wie bei TAPR ab. Texte, die man jetzt als Info-Pakete abschickt, werden, sofort wieder emp-
fangen und angezeigt. Ein QSO mit einer Gegenstation vervollständigt die Tests. Man sollte nun auch die
Senderverzögerung (TX-Delay) optimal einstellen, indem man den Wert von TX-Delay schrittweise ver-
kleinert bis sich Probleme durch zu kurze Sendervorlaufzeit einstellen. Danach setzt man die TX-Delay
wieder um 20-30% hoch, damit man auf der sicheren Seite ist. TX-Delays von 10 bis 50 ms sind für den
9600 Baud-Betrieb angemessen. Falls das Funkgerät eine etwas träge Sende-Empfangsumschaltung
besitzt und TX-Delays von 200 oder mehr ms erforderlich sind, geht die Übertragung nur langsam: Ein
typisches 9600-Baud-Packet hat etwa 500-2500 Bit Länge und dauert somit 50 bis 250 millisekunden.
Wenn nun der Sender alleine eine Totzeit von 200 ms braucht, dann ist der Geschwindigkeitsgewinn nur
mäßig, fast die Hälfte der Zeit wird für nutzlose Verzögerungszeiten verschwendet. Ein idealer Packet-
Sender sollte Umschaltzeiten unter 10 ms aufweisen.
Erden des Gehäuses
Das Gehäuse hat keine direkte Verbindung zur Schaltung. Beim TNC2H ist jedoch eine Massebahn am
Platinenrand so geführt, dass sie zumindest Wärmekontakt zu einem der Gehäuse-Seitenteile hat und
somit die Wärme des Spannungsreglers an das Gehäuse abführt. Über diese Massefläche ist auch eine
gewisse kapazitive Kopplung zum Gehäuse gewährleistet.
Zur noch besseren Abschirmung von HF-Störungen und bei statischen Aufladungen ist es unter Um-
ständen ratsam, das Gehäuse mit der Masse des TNC zusätzlich zu verbinden. Bei statischen Entlad-
ungen, z.B. durch synthetische Teppichböden und trockener Luft ist es leicht möglich, dass das TNC bei
Berührung mit der Hand plötzlich Reset macht und schlimmstenfalls sogar die gespeicherten Parameter
'vergisst'. Die hohe Spannung der statischen Aufladung (10 - 40kV) führt dazu, dass im Innern des TNC
ein winziger Funke zwischen Gehäuse und Schaltung überspringt. Sichere Abhilfe bringt hier die Verbin-
dung des Gehäuses mit Masse: Man lötet einen blanken, ca. 3cm langen 0.5mm Draht an J10 ('GND')
an, der in Richtung Ecke der Leiterplatte zeigt. Diesen Draht zieht man jetzt an der Buchse vorbei von
der Leiterplatte weg und biegt ihn zwischen Sub-D Buchsenkörper und rechtem Gewindebolzen durch
nach oben. Man befestigt den Draht, indem man ihn um die Oberkante der Buchse herum hinter den
Gewindebolzen biegt. Schraubt man die Platine nun im Alugehäuse fest, dann klemmt der Draht zwi-
schen Buchse und Rückwand und gibt einen sicheren Massekontakt.
TNC2H
Seite 16

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