Oberflächen- oder unerwünschtem Ableitstrom aus einer
Isolationsmessung effizient zu entfernen. Der Schutz ist
gegen unbeabsichtigtes Anlegen von Spannung oder
Transienten gemäß der spezifizierten Sicherheitskategorie
CAT nach IEC61010.
Die Megger MIT- und S1-Familien mit 5-kV- und 10-kV-
Isolations-Prüfgeräten haben eine einzigartige Spezifikation
für die Leistung ihrer Schutzklemmen. Die Spezifikation
bedeutet, dass das Gerät in der Lage ist, IR-Messungen
durchzuführen, wenn der geschützte Ableitstrom das
200-fache der Größe des gemessenen Isolationsableitstroms
beträgt und nicht mehr als 2 % Genauigkeitsfehler aufweist.
Dies zu erreichen und dennoch den erforderlichen
Sicherheitsschutz nach IEC61010 einzuhalten, ist natürlich
wichtig. Der häufigste Ansatz einiger Gerätehersteller ist
jedoch die Verwendung einer höheren Eingangsimpedanz,
um den erforderlichen Schutz zu gewährleisten. Dadurch
wird die Messleistung der Schutzklemme effektiv zerstört.
Um diesen Effekt zu verstehen, ziehen wir eine
Fallstudie eines Geräteherstellers zurate, der die Vorteile
einer Schutzklemme mit 200-kΩ-Eingangsimpedanz
hervorgehoben hat.
Abbildung 15: Messkreis „geschützt" durch Hochimpedanzschutz
Abbildung 15 oben zeigt einen Ersatzschaltkreis
eines 1.000-MΩ-Isolationswiderstandes, der mit einer
Oberflächenableitung von 6 MΩ gemessen wird. Die
Oberflächenableitung wurde an die Schutzklemme
angeschlossen, um sicherzustellen, dass sie nicht gemessen
wird. Dieses Gerät ist jedoch mit einer Eingangsimpedanz
von 200 kΩ geschützt. Das Ergebnis ist ein Messwert von
ca. 43 MΩ, über 2.000 % entfernt von den 1.000 MΩ, die
gemessen werden müssen.
In einem Megger-Isolations-Prüfgerät bietet
die Schutzklemme wirksamen Schutz, aber die
Eingangsimpedanz bleibt auf einem akzeptablen Niveau,
wie im Beispiel unten in Abbildung 16 gezeigt.
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LEITFADEN FÜR DIAGNOSTISCHE ISOLATIONSPRÜFUNGEN ÜBER 1 KV
Abbildung 16: Messkreis mit niederohmiger,
hochgenauer Schutzeinrichtung
In Abbildung 16 ist der Eingangsschutz der Megger-
Schutzklemme niederohmig, entspricht aber dennoch
den Anforderungen der IEC61010. Die Bedeutung des
niederohmigen Schutzes wird deutlich, da der zusätzliche
Fehler, der bei der geschützten Messung auftritt, in diesem
Beispiel nicht mehr als 0,2 % beträgt.
Bei der Auswahl eines 5-kV- oder 10-kV-Isolations-Prüfgerätes
ist darauf zu achten, dass das Gerät an allen Anschlüssen
einschließlich der Schutzklemme ordnungsgemäß geschützt
ist, aber auch, dass der verwendete Schutz die Funktion des
Gerätes als Isolationsprüfer nicht beeinträchtigt. Megger
macht keine Kompromisse.
Abschließende Worte
Natürlich ist die Schutzklemme eine sehr nützliche Funktion,
aber ein paar Vorsichtshinweise sind notwendig. Das
Vorhandensein der Schutzklemme allein garantiert nicht,
dass ein Isolations-Prüfgerät bei hoher Oberflächenableitung
genaue Ergebnisse liefert. Insbesondere ist es schwierig,
die Leistung der Schutzklemme aufrechtzuerhalten, wenn
das Gerät auch eine CAT-IV-600-V-Sicherheitseinstufung
bieten soll. Stellen Sie sicher, dass das Isolations-Prüfgerät
in der Lage ist, seine CAT-Einstufung zu erreichen, ohne die
Leistung der Schutzklemmen zu beeinträchtigen.
Es kann viele Gründe geben, warum manche Geräte
eine schlechte Leistung der Schutzklemmen erreichen,
aber einer der offensichtlichsten ist, dass das Gerät bei
einer Schutzklemme nicht nur den für die eigentliche
Isolationsprüfung benötigten Strom liefern muss, sondern
auch den umgeleiteten Strom, der über die Schutzklemme
fließt. Wenn der Spannungsgenerator im Prüfgerät eine
unzureichende Kapazität hat – effektiv mit einem hohen
internen Widerstand – führt dies zu einem Abfall der
Prüfspannung und damit zu ungenauen Ergebnissen. Dies
ist sehr wichtig, da der Strom im Schutzklemmenkreis zehn-
oder mehrfach so hoch sein kann wie im Prüfkreis selbst.