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Entmagnetisieren; Verfahrensbeschreibung - EWM Degauss 600 RT DGS1 Betriebsanleitung

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Aufbau und Funktion

Entmagnetisieren

5.3
Entmagnetisieren
Bewegungskräfte durch elektromagnetische Felder!
Elektromagnetische Felder können Bewegungskräfte auf ungesicherte Metallgegen-
stände ausüben! Hierdurch besteht Verletzungsgefahr durch z. B. unkontrolliert in Be-
wegung gesetztes Werkzeug etc..
Herumliegende Metallgegenstände aus dem Arbeitsbereich entfernen bzw. entsprechend
gegen Bewegung sichern.
5.3.1

Verfahrensbeschreibung

Durch die Entmagnetisierung von ferromagnetischen Werkstücken in der Schweißtechnik soll die Licht-
bogenauslenkung, die Instabilität im Lichtbogen, die ungleichmäßige Tropfenablösung, Spritzer und un-
regelmäßige Flankenanbindungen reduziert werden.
Um erfolgreich und nachweisbar das Werkstück zu entmagnetisieren, muss die magnetische Flussdichte
in Millitesla (mT) gemessen werden. Hierzu muss ein Feldstärke- oder Magnetflussdichtemessgerät zur
Messung eingesetzt werden.
Dieses Gerät bietet zwei Verfahren um ein Werkstück zu entmagnetisieren:
Verfahren degauss - Werkstück vor dem Schweißen entmagnetisieren.
Mit diesem Verfahren wird ein wechselndes Magnetfeld auf das Bauteil eingebracht. Dieses Magnet-
feld wird mit jedem Umschalten der Polarität (+/-) kleiner, so dass das Werkstück entlang der Hystere-
se kurve vollständig entmagnetisiert werden kann.
Bei langen Bauteilen (wie z.B. Rohren) ist es wirtschaftlich nicht sinnvoll, dass gesamte Bauteil zu
entmagnetisieren. In diesem Fall wandert das verbliebene Magnetfeld in Richtung des entmagnetisier-
ten Bereiches und wir empfehlen das Verfahren activgauss einzusetzen.
Verfahren activgauss - Während dem Schweißen ein Gegenmagnetfeld erzeugen.
Mit diesem Verfahren wird durch einen einstellbaren Gleichstrom ein magnetisches Gegenfeld er-
zeugt. Dieses liegt während des Schweißprozesses an und wirkt so dem im Werkstück vorhandenen
Magnetismus entgegen. Hierdurch werden die Lichtbogenauslenkung (Instabilität im Lichtbogen), die
ungleichmäßige Tropfenablösung, Spritzer und unregelmäßige Flankenanbindungen reduziert.
Wird das activgauss-Verfahren eingesetzt, werden nur die Magnetfelder kompensiert, bei denen das
Gegenfeld identisch ist. Üblicherweise ist das Magnetfeld entlang der Schweißfuge nicht konstant.
D.h. im praktischen Einsatz sollte das Feld rund um den Schweißstart kompensiert werden. Der
Schweißer beginnt zu schweißen. Wenn der Lichtbogen unruhig wird, muss die Magnetflussdichte
gemessen und neu kompensiert werden. Solange weiterverfahren, bis die Rohrwurzel fertigge-
schweißt wurde. Erfahrungsgemäß muss dieser Vorgang 3-4 mal über dem Umfang durchgeführt
werden. Mit Fortschreiten der Wurzelschweißung sinkt das vorhandene Magnetfeld bis zu 0.
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VORSICHT
099-002065-EW500
9.9.2019

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