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Funktion; Allgemeine Regeln Für Eine Korrekte Überholung - Marzocchi MAGNUM 45 Bedienungsanleitung

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FUNKTION

Die statische Spannung der Gabel wird durch die Feder gegeben, welche im oberen Teil der Gabelholme
angeordnet ist: werden die Eigenschaften oder die Länge des Rohrs, welches deren Vorspannung bestimmt,
geändert, kann man ein verändertes Verhalten der Aufhängung erreichen, ohne daß man dabei auf den
hydraulischen Aspekt einwirken muß. Dies vorausgeschickt, möchten wir Ihnen nun die Funktion der zahlreichen
Ventile, die den wesentlichen Teil und die Merkmale des hydraulischen Dämpfungssystems dieser Spezialgabel
darstellen, illustrieren. Zum besseren Verständnis der Funktion dieser Aufhängung, haben wir die sich in
Bewegung befindlichen Teile (gerastert), von denen die mit dem Rahmen des Motorrades verbunden bleiben,
abgehoben. Die Passagen oder Wege, die das Öl in den unterschiedlichen Arbeitsphasen durchlaufen muß,
werden durch Richtungspfeile dargestellt. Jeder Holm besteht aus einer Kartusche (1, ABB. A) mit einem
inneren Pumpelement (2, ABB.A), welches mittels einer Stange (3, ABB. A) am oberen Verschluß (4, ABB. A)
des Standrohres befestigt ist. Auf dem Verschluß wurde eine Einstellschraube angebracht, die über einen, im
Inneren liegenden Vorgelegestab (5) eine kegelförmige Nadel (6) betätigt, welche gleich über dem Pumpelement
der Gabelholme angeordnet ist. Dieses System verhindert Verlagerungen der Flüssigkeit vom unteren Teil hin
zum Gabelschaftscheitel (wie es bei den Modellen der vorausgehenden Produktion vorkam), d.h. in den Bereich,
in dem sich Elemente befinden, die keine besondere Schmierung oder Kühlung erfordern. Durch Betätigen
dieser Einstellschraube, ist eine Kalibrierung der sich im Kartuschenablauf oder -einlauf befindlichen Flüssigkeit
möglich.
Jedes Pumpelement ist mit Lamellen ausgestattet, welche für die Umleitung des Ölflusses sorgen. Das
Aufbauschema der Pumpelemente wird von einem, für jeden Gabelholm differenzierten Mehrventilsystem
charakterisiert, welches es ermöglicht, alle Funktionsparameter der Gabel in den unterschiedlichen
Einsatzbedingungen unter Kontrolle zu halten. Diese Lösung ermöglicht, durch die Änderung der Durchflußmenge
in jeder einzelnen Passage, ein gezieltes Eingreifen. Dies ohne dabei die bestehende Zusammenstellung aus
der Ordnung zu bringen. Desweiteren vermeidet dieses System schädliche Hohlraumbildungseffekte, die oftmals
in Gabeln vorhanden sind, wenn die Flüssigkeit durch eine oder zwei kritische Stellen läuft. Prüfen wir also
was im Holm, der in der EINFEDERUNG (linker) arbeitet, bei einer Fahrt auf unebenem Boden geschieht (1
pos., ABB. A):
- das sich in der Kartusche des Stoßdämpfers befindliche Öl wird durch die Bewegung des Pumpelementes
nach unten gedrückt und tritt, ohne Schwierigkeiten, über den sich im Aufnahmebehälter befindlichen
Langschlitz aus. Diese Flüssigkeit fließt, über die sich im oberen Teil der hydraulischen Kartusche gearbeiteten
Öffnungen, mit der Flüssigkeit aus der Stabbohrung, in nächster Nähe zur kegelförmigen Nadel, zusammen.
- unter diesen Bedingungen sind die sich auf den Kolben des Pumpelementes befindlichen Lamellen
noch ganz geschlossen und das Flüssigkeitsvolumen, welches durch die Nadel der Einstellgruppe
fließt, ist gegenüber dem, welches durch die Langschlitze fließt, bedeutungslos;
- in diesem Fall haben wir eine schwach gedämpfte Gabel, die im Stande ist, die kleinen
Bodenunebenheiten abzufangen.
Überprüfen wir nun, was bei großen Behinderungen, wie z.B. einer Reihe von Querrinnen (2 pos., ABB.
A) geschieht:
- der Einschub eines erheblichen Teils des Stabs in die Stoßdämpferkartusche, bringt das Pumpelement circa
auf die Hälfte des Verbindungsschlitzes, so kann eine kleinere Ölmenge in den Aufnahmezylinder einfließen;
- der Ölschub ist noch nicht im Stande den Widerstand, den die Lamellen des Pumpelementes geben, zu
überwinden. In dieser Phase bekommt die Stellung der kegelförmigen Nadel der Einstellgruppe Bedeutung,
welche den Flüssigkeitsdurchfluß über die innere Bohrung des Pumpelements drosselt;
- so erhalten wir eine gedämpftere Reaktion der Gabel, besonders in Funktion einer kleineren Menge
von abgelassener Flüssigkeit aus der Kartusche und der Stellung der Einstellgruppe.
Betrachten wir, was im Inneren des Holmes bei einer starken Einfederung, die durch ein großes Hindernis
verursacht wird (3 pos., ABB. A), geschieht:
- die Stellung des Pumpelements hat den gesamten Langschlitz für den Flüssigkeitenablauf aus dem
Aufnahmezylinder überschritten und der vom Öl ausgeübte Druck führt nun zur Öffnung der unteren Lamellen,
überwindet den seitens der oberen Gegenfeder des Kolbens geleisteten Widerstand und belegt so die sich
über dem Pumpelement befindliche Kammer und gleicht dadurch das Volumen des in die Kartusche
eingedrungenen Stabs aus.
- in dieser Phase bekommt der Durchflußbereich der Flüssigkeit durch das von der oberen Einstellgruppe
gesteuerte Nadelventil und der durch das untere Lamellenpaket des Bodenventils (7) geleistete Widerstand
eine ausschlaggebende Rolle.
- die Gabel ist nun sehr stark gedämpft. Über die Einstellgruppe ist es möglich diesen Zustand noch
weiter zu erhöhen oder zu mindern.
Im Holm, der in der AUSFEDERUNG (rechter) arbeitet, ist das
Bodenventil (6, ABB. B) von großer Wichtigkeit: dieses Ventil ist am
Fuß des Gleitrohrs befestigt, ist im unteren Teil mit einem Paket an
Biegelamellen und im oberen Teil mit einer einzigen Lamelle mit
Kontrastgegenfeder ausgestattet. Es hat die wichtige Funktion die
Füllung der Stoßdämpferkartusche zu dosieren.
Betrachten wir, was im Holm, der in der AUSFEDERUNGSPHASE
(ABB. B) arbeitet, nach einem starken Versinken geschieht:
- das Pumpelement wird von der Federkraft zurückgeholt und
das sich in der oberen Kammer befindliche Öl, kann indem
es den Widerstand der Kolbenlamellen überwindet, in die
untere Kammer laufen;
- der andere Durchfluß erfolgt über die sich im unteren Teil der
Stange befindliche Bohrung und wird von der oberen
Einstellgruppe kalibriert, die in dieser Phase von bestimmender
Bedeutung ist;
- unter diesen Bedingungen tritt das Bodenventil in Funktion, welches
dafür sorgt, die sich unter dem Pumpelement befindliche Kammer
erneut mit der aus dem Außenberich der Kartusche entnommenen
Flüssigkeit zu füllen. Das Öl kann in diesem Fall das Bodenventil
leicht durchqueren, da es hier nur dem Widerstand, der von der
kleinen Gegenfeder geboten wird, entgegenwirken muß.
Um eine bessere Kontrolle des Rücklaufs zu erhalten, dies besonders in der ersten Hubphase, ist es möglich in
den rechten Gabelholm ein spezielles Bodenventil mit einer Schraube für die Befestigung an der Radaufnahme
zu installieren, welches wiederum mit einer innenliegenden Einstellschraube (8. Abb. C) ausgestattet ist. Durch
Aufschrauben dieser Einstellschraube öffnet sich in progressiver Weise, im Inneren des Bodenventils, ein
zusätzlicher Kanal, der die äußere Kartuschenkammer mit der inneren Kammer, unter dem Pumpelement,
verbindet.
ALLGEMEINE REGELN FÜR EINE KORREKTE ÜBERHOLUNG
1. Nach einem kompletten Ausbau sind beim Wiederzusammenbau neue Dichtungen zu verwenden.
2. Zum Anziehen von zwei nebeneinander liegenden Schrauben oder Muttern, immer in der Sequenz 1-
2-1 vorgehen, d.h. die erste Schraube (1) nach dem Anziehen der zweiten Schraube (2) erneut anziehen.
3. Zur Reinigung nur nicht entflammbare und vorzugsweise umweltfreundliche Lösungsmittel verwenden.
4. Die Lamellen der Pumpelemente immer mit dem Grat von der Auflagefläche am Kolben weg zeigend,
auflegen.
5. Alle sich in Kontakt entsprechenden befindlichen Teile vor dem Wiederzusammenbau schmieren.
6. Vor dem Wiederzusammenbau immer Fett auf die Dichtringlippen auftragen.
7. Nur metrische und keine Zollschlüssel verwenden. Die Schlüssel mit Zollgrößen können zwar denen in
Millimetern ähnliche Größen haben, könnten aber die Schrauben beschädigen und deren Aufschrauben
dann unmöglich machen.
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