Inbetriebnehmen
9.4 Betriebs- und Systemzustände
9.4
Betriebs- und Systemzustände
9.4.1
Übersicht
Betriebszustände
Betriebszustände beschreiben das Verhalten einer einzelnen CPU zu einem bestimmten
Zeitpunkt. Das Wissen über die Betriebszustände der CPUs ist nützlich für die
Programmierung des Anlaufs, den Test und die Fehlerdiagnose. Die Status-LEDs auf der
Vorderseite der CPU und das CPU-Display geben den aktuellen Betriebszustand an.
Die CPUs S7-1500R/H verfügen wie Standard-CPUs S7-1500 über die Betriebszustände
STOP, ANLAUF und RUN. Für den Betrieb als redundantes System kann eine der beiden
CPUs einen weiteren Betriebszustand einnehmen, SYNCUP zur Synchronisation der beiden
Teilsysteme. Der Betriebszustand RUN gliedert sich für redundante Systeme in RUN, RUN-
Syncup und RUN-Redundant.
Systemzustände
Die Systemzustände ermöglichen die direkte Beurteilung des Verhaltens eines redundanten
Systems. Sie resultieren aus der Kombination der Betriebszustände der einzelnen CPUs.
Ereignisgesteuerte Synchronisation
Die ereignisgesteuerte Synchronisation stellt sicher, dass die beiden CPUs eines
redundanten Systems redundant laufen (Systemzustand RUN-Redundant).
Bei allen Ereignissen, die einen unterschiedlichen internen Zustand der Teilsysteme zur
Folge haben können, führt das Betriebssystem automatisch einen Datenabgleich zwischen
Primary- und Backup-CPU durch.
Primary- und Backup-CPU werden synchronisiert z. B. bei:
● Direktzugriffen auf die IO-Devices
● Ereignissen, die die zyklische Programmbearbeitung unterbrechen
● Aktualisierung der Anwenderzeiten, z. B. S7-Timer
● Aktualisierung des Prozessabbilds
● Änderung von Daten durch Kommunikationsfunktionen
● Zugriff auf Daten, die sich zwischen den beiden CPUs unterscheiden können, z. B.
aktuelle Uhrzeit, Systemzeit, Laufzeitmessungen
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Redundantes System S7-1500R/H
Systemhandbuch, 10/2018, A5E41814780-AA