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Das Beschleunigungs- Und Bremsverhalten; Strategie Zur Optimierung Des Fahrverhaltens Mit Hilfe Der (Zum Teil) Vorgenannten Cv's - ZIMO MX69 Betriebsanleitung

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versucht der Empfänger immer, den gemäß Reglerstellung gewünschten Bruchteil dieser Span-
nung an die Motorklemmen zu bringen - unabhängig von der aktuellen Schienenspannung. Damit
bleibt die Geschwindigkeit konstant, auch wenn die Schienenspannung schwankt, vorausgesetzt
diese (genauer: die im Decoder gleichgerichtete und verarbeitete Schienenspannung, also um ca. 2
V weniger) wird nicht niedriger als die absolute Referenz.
Bei Verwendung von Fremdsystemen (besonders solchen, welche die Schienenspannung nicht
konstant halten), ist die "absolute Referenz" der "relativen Referenz" vorzuziehen !
Relative Referenz: Im Default-Zustand bzw. nach Eingabe des Wertes "0" in der Konfigurationsva-
riable # 57 erfolgt eine automatische Anpassung des Geschwindigkeitsbereiches an die aktuell
vorhandene Schienenspannung. Je höher also die Spannung am Basisgerät MX1 eingestellt wird
(zwischen 12 und 24 V wählbar), desto schneller wird die Lok über den gesamten Bereich.
Die Verwendung der relativen Referenz ist zweckmäßig, wenn eine konstante Schienenversorgung
vorliegt (wie dies bei ZIMO Systemen, aber nicht bei allen Fremdsystemen der Fall ist), und der
elektrische Widerstand entlang der Schiene klein gehalten wird.
Eine weitere Auswahl zur optimalen Gestaltung der Fahreigenschaften ist die Einstellung des
gelungseinflusses.
An sich wäre eine volle Ausregelung (totale Konstanthaltung der Ge-
schwindigkeit, soweit Kraft vorhanden) das Ziel des Lastausgleiches, aber trotzdem ist vielfach ein
reduzierter Einfluss wünschenswert.
Meistens ist im Langsamfahrbereich eine hochgradige ("100-prozentige") Ausregelung zweckmä-
ßig, welche sowohl ein "Steckenbleiben" des Zuges zuverlässig verhindert als auch das "Davonlau-
fen" bei geringer Belastung. Mit zunehmender Geschwindigkeit soll die Regelungswirkung eher
absinken, sodass bei Stellung "Voll" des Fahrreglers tatsächlich die volle "ungeregelte" Motorkraft
zur Verfügung gestellt wird. Eine gewisse Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit von der Strecke
wird außerdem oft als besonders vorbildgemäß empfunden. Im Traktionsbetrieb (mehrere Loks zu-
sammengekuppelt) sollte die Ausregelung nicht "100-prozentig" sein, da eine solche ein Gegenein-
ander-Arbeiten der beteiligten Fahrzeuge hervorrufen würde (trotz aller Abgleichmaßnahmen).
Mit Hilfe der Konfigurationsvariablen # 58 kann das generelle Ausmaß der Ausregelung von "kei-
ne Regelung" (Wert 0, dann verhält sich der Fahrzeug-Empfänger wie ein ungeregelter) bis volle
Regelung (Wert 255) eingestellt werden; dieser Wert definiert also praktisch die den Regelungsein-
fluss bei kleinster Geschwindigkeit; typische sinnvolle Werte liegen zwischen "100" und "200".
Falls eine noch präzisere Kontrolle des Regelungsverhaltens gewünscht ist (selten wirklich notwen-
dig), kann zusammen mit den Konfigurationsvariablen # 10 und # 113 (Regelungseinfluss laut
CV # 113 auf bestimmter Fahrstufe laut CV # 10) eine Dreipunkt-Kennlinie für den Regelungsein-
fluss gebildet werden. Es müssen dann immer beide Konfigurationsvariablen entsprechend gesetzt
werden; wenn eine davon den Default-Wert "0" hat, ist auch die andere wirkungslos (dann gilt wie-
derum nur CV # 58).
250
240
230
220
210
200
190
180
170
Int. Fahrstufe
160
150
140
130
120
110
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0
20
40
60
80
100
150
200
252
Bezüglich Konfigurationsvariable # 56 (proportionale und integrale Regelungsanteile) siehe nach-
folgendes Kapitel „Strategie ...) !
Großbahn Decoder MX69, Großbahn Sound Decoder MX690

Das Beschleunigungs- und Bremsverhalten

Mit den Konfigurationsvariablen # 3 und # 4 erfolgt die Grundeinstellung der Beschleuni-
gungs- und Bremszeiten nach der diesbezüglichen NMRA-Norm, also in einem linearen Verlauf
(Geschwindigkeitsänderung von Fahrstufe zu Fahrstufe in gleichen Intervallen).
Um einfach ein weiches Fahrverhalten zu erzielen, sind Werte zwischen "1" und "3" zu empfehlen,
das "echte" langsame Anfahren und Stehenbleiben beginnt bei etwa "5". Werte über "30" sind eher
selten zweckmäßig !
Durch die Konfigurationsvariablen # 121 und # 122 lässt sich dieser Verlauf, getrennt für
Beschleunigungs- und Bremsvorgänge, in einen exponentiellen Verlauf umwandeln, wobei eine
Dehnung im Bereich des Anfahrens bzw. Auslaufens vorgenommen wird. Der Bereich dieser Deh-
nung (prozentueller Anteil am gesamten Regelbereich) und die Krümmung der Kurve können ge-
wählt werden.
Ein typischer praktikabler Wert (als Ausgangspunkt für weitere Versuche) ist "25".
Das adaptive Beschleunigungsverfahren, definierbar in Konfigurationsvariabler # 123, passt
Re-
den jeweils weiteren Verlauf automatisch dem vorangehenden Geschwindigkeitszuwachs an, in-
dem die Sollgeschwindigkeit erst dann weiter erhöht wird, wenn zuvor die bisher gültige Sollge-
schwindigkeit bis auf eine gewisse tolerierte Differenz erreicht worden ist.
Meistens kommen Werte wie „22" oder „11" zur Anwendung (also eher großer Effekt; dieser nimmt
mit den kleineren Ziffern zu), welche den Anfahr-Ruck spürbar verringern können.
Da die Wirkung der verschiedenen Konfigurationsvariablen zur Lastausgleichsregelung und zur Be-
schleunigung gegenseitig wechselwirken, empfiehlt sich eine systematische Vorgangsweise zur
Festlegung der einzelnen Werte (ACHTUNG: GÜLTIG AB SW-VERSION 10
*
Natürlich sollte die vom System her höchstmögliche Fahrstufenanzahl verwendet werden; beim
ZIMO System also 128 Fahrstufen (am Fahrpult für die betreffende Fahrzeugadresse einzustellen);
bei Fremdsystemen muss man eventuell mit weniger Fahrstufen (14 oder 28) auskommen. Alle ZI-
MO Fahrzeug-Empfänger sind übrigens default-mäßig auf 28 / 128 Fahrstufen eingestellt (für 14
Fahrstufen müsste man das Bit 1 in der CV # 29 löschen; nur bei Verwendung mit älteren Fremd-
systemen, wie "Lokmaus 1", oder LGB MZS notwendig).
*
Dann stellt man am Fahrpult die geringst-mögliche Geschwindigkeit ein (beim ZIMO Fahrpult MX2
die Schieberegler-Stellung, bei welcher die unterste Diode des Leuchtbalkens gerade schon grün
statt rot leuchtet; vorher Fahrpult für die betreffende Adresse auf 128 Fahrstufen stellen – falls nicht
bereits geschehen oder standardmäßig der Fall !).
Falls die Lok nun mit niedrigster Fahrstufe gar nicht oder kaum fährt (dies ist beim MX69 an sich
unwahrscheinlich !), wird CV # 2 (Default "2") höher gesetzt (z.B. auf "4" oder "6"), falls zu schnell,
wird CV # 2 niedriger gesetzt (also auf "1"); Wenn die freie Geschwindigkeitskennlinie (in CVs # 67
- 94 (wirksam, wenn Bit 4 in CV # 29 gesetzt) verwendet wird, müssen entsprechend CV # 67 modi-
fiziert und die folgenden Variablen nachgezogen werden.
*
Sowohl für das ruckfreie Langsamfahren als auch für die möglichst geringe Geräuschentwicklung
des Antriebes ist das EMK Abtastverhalten (siehe vorangehende Seite !) mit-entscheidend (außer-
dem vor allem CV # 56 !), welches mit der CV # 9 modifiziert werden kann; außerdem dient diese
CV auch zum Einstellen einer niederfrequenten Motoransteuerung, was jedoch sehr selten notwen-
dig ist.
Strategie zur Optimierung des Fahrverhaltens
mit Hilfe der (zum Teil) vorgenannten CV's:
:

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Diese Anleitung auch für:

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