Herunterladen Diese Seite drucken

elv RV-100 Bedienungsanleitung Seite 3

Werbung

Bild 1: Prinzipschaltbild von Eintaktendstufe
(links) und Gegentaktendstufe (rechts).
den sogenannten AB-, B- oder D-Betrieb
verlagern, d. h., die Gleichspannung U
soweit vergrößern, dass der Arbeitspunkt
aus dem geraden Teil der I
-U
a
zu immer kleineren I
-Werten hinwandert.
a
Die entnehmbare Ausgangsleistung wächst
dabei an. Je weiter man sich jedoch mit dem
Arbeitspunkt zu kleineren I
-Werten hinbe-
a
wegt, desto größer werden auch die Verzer-
rungen, da die resultierende Kennlinie im-
mer weiter von einer Geraden abweicht.
Somit hat man bei der Gegentaktendstufe
einen recht großen Spielraum hinsichtlich
der Abwägung zwischen entnehmbarer Aus-
gangsleistung und zulässigem Klirrfaktor.
Für hohe Anforderungen an die Übertra-
gungsgüte wird man mindestens den AB-
Betrieb wählen, bei gewissem Verzicht auf
Ausgangsleistung sogar den A-Betrieb
vorziehen.
Die Tabelle 1 zeigt die mit der EL 34 in
verschiedenen Schaltungen erzielbare
Ausgangsleistung. Man erkennt, dass die
kleinste Ausgangsleistung mit der Trioden-
Bild 2: Typischer Verlauf von Klirrfaktor K und Ausgangslei-
stung P einer Triodenendstufe als Funktion vom Außen-
widerstand R
a.
schaltung im Eintakt-A-Betrieb und die
größte mit Pentodenschaltung im Gegen-
g1
takt-B-Betrieb erreicht wird. Die Werte der
-Kennlinie
Tabelle sind nicht auf den gleichen Klirrfak-
g
tor bezogen, zeigen aber deutlich die Ten-
denz, außerdem sind bei diesen Werten kei-
ne klirrfaktorreduzierenden Maßnahmen wie
Gegenkopplungen usw. berücksichtigt.
Wir erinnern uns an die typischen, sehr
unterschiedlichen Kennlinienverläufe von
Trioden und Pentoden („ELVjournal" 2/97,
S. 24). Daraus resultiert, dass diese Röh-
rentypen beim Einsatz im Leistungsver-
stärker auch hinsichtlich Klangeigenschaf-
ten und Klirrfaktor sehr unterschiedliches
Verhalten zeigen.
Die Abbildungen 2 und 3 dokumentie-
ren das typische Verhalten von Trioden
und Pentoden in Leistungsverstärkern.
Die Triode (Abbildung 2) erzeugt nur
geradzahlige Harmonische K 2, K 4 usw.,
die den Gesamtklirrfaktor ergeben. Er
nimmt mit wachsendem Außenwiderstand
ebenso ab wie die erzielbare Ausgangslei-
stung. Der optimale Außenwiderstand
R
`wird so gewählt, dass ein Kompromiss
a
aus beiden Größen erreicht wird. Er liegt
etwa bei R
Bei Gegentaktbetrieb zeigt sich, dass
sich wegen der auftretenden Phasenlage
die geradzahligen Harmonischen zum gro-
ßen Teil auslöschen, sodass insgesamt ein
geringerer Klirrfaktor erreicht wird.
Wegen des geringen Innenwiderstands
der Trioden werden die Wirkungen der
komplexen Last (Lautsprecher mit Aus-
gangsübertrager) gut bedämpft.
Anders verhält sich dagegen die Pento-
de (Abbildung 3). Es ist ein deutliches
Minimum des Gesamtklirrfaktors bei ei-
nem bestimmten Außenwiderstand R
kennbar. Dies resultiert aus einem Mini-
mum der Harmonischen K 2. Daneben tritt
jedoch mit wachsendem R
Harmonische K3 auf.
Diese Harmonische ist für den charakte-
ristischen, etwas unangenehm wirkenden
Pentodenklang verantwortlich. Da sich bei
der Gegentaktschaltung im Gegensatz zur
(ohnehin geringen K2-Harmonischen) die
Harmonische K3 nicht auslöscht, sondern
addiert, wird der „Pentodeneffekt" sogar
noch etwas verstärkt. Durch den sehr gro-
ßen Innenwiderstand der Pentode wird die
Bedämpfung der komplexen Last geringer
als bei Trioden.
Der Wert für R
nungsmäßig
Also muss die Triode her...oder?...
Leider ist es doch nicht so einfach, denn
es gibt noch mehr zu bedenken, wenn wir
Tabelle 1 näher betrachten.
Wir wissen, dass durch das Schirmgitter
der Pentode die Wirkung der Anode auf die
Bild 3: Typischer Verlauf von Klirrfaktor K und Ausgangslei-
stung P einer Pentodenendstufe als Funktion des Außen-
widerstandes R
a.
`≈3R
.
a
i
a
steigend die
a
` beträgt größenord-
a
U
a
R
`=
a
I
a
er-
3

Werbung

loading