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elv RV-100 Bedienungsanleitung Seite 22

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Bau- und Bedienungsanleitung
gnalpegeln am Ausgang der beiden Kanäle
gibt die Übersprechdämpfung an. Mit
U
rechts
=
20
dB
lg
ÜD
U
links
lässt sich der Wert für die Kanaltren-
nung bestimmen.
Bei sehr großen Übersprechdämpfun-
gen tritt dann das Problem auf, dass das
Signal am nicht ausgesteuerten Ausgang
so klein ist, dass es im Rauschen untergeht.
Um Werte für die Übersprechdämpfung
messen zu können, muss dann am nicht
ausgesteuerten Ausgang mit einem selek-
tiven Spannungsmesser gemessen werden.
Beim ELV-Röhrenverstärker ergeben sich
aufgrund des speziellen Aufbaus sehr gute
Werte. Das gemessene Übersprechen auf
den nicht angesteuerten Kanal beträgt nur
160 µV (bei 1kHz Messsignal). Dies ergibt
dann eine Übersprechdämpfung von
102 dB. Dieser Messwert ist für die Praxis
von untergeordneter Bedeutung, da kaum
ein Musikstück diese hohe Kanaltrennung
fordert.
Die Ermittlung der technischen Daten
und deren Beschreibung könnten wir hier
noch endlos fortsetzen. Jeder Hersteller von
HiFi-Verstärkern misst neben den bisher
von uns vorgestellten Daten weitere unzäh-
lige sinnvolle und weniger sinnvolle Para-
meter aus. Die weitere Beschreibung würde
zum einen den Rahmen dieses Artikels spren-
gen, zum anderen sagen technische Daten
nur bedingt etwas über den Klang aus. Ob
ein Verstärker nun einen Klirrfaktor von
0,1 % oder 0,2 % besitzt, wird in der Praxis
kaum von Bedeutung sein. Viel wichtiger
ist der Klangeindruck des Verstärkers bei
einer Hörprobe, und dieser lässt sich mess-
technisch nicht festmachen.
Weiterhin hat das Zusammenspiel des
Verstärkers mit den übrigen Komponenten
der HiFi-Anlage einen großen Einfluss auf
den Klangeindruck. Die Weisheit: „Eine
Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes
Glied" trifft auch bei einer HiFi-Anlage
genau den Kern. Ein hervorragender Röh-
Bild 12: Typischer Frequenzgang eines ELV-RV-100 bei 6 W Ausgangsleistung.
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renverstärker verlangt auch nach einer
entsprechend guten Signalquelle und be-
nötigt natürlich auch entsprechende Laut-
sprecher, um sein ganzes Können aus-
spielen zu können.
Anschluss und Bedienung
Da nun die Röhrenendstufe fertig aufge-
baut ist und alle wesentlichen technischen
Daten beschrieben sind, kann der ELV-
Leistungsverstärker in die HiFi-Anlage
integriert werden. Der Röhrenverstärker
als zentrale Komponente einer High-End
HiFi-Anlage sollte möglichst freistehend
aufgestellt werden, da so neben dem sehr
guten Klang auch die ansprechende Optik
des Verstärkers voll zur Geltung kommt.
Dies gewährleistet dann auch die unbedingt
notwendige Luftzirkulation, die auf keinen
Fall behindert werden darf (z. B. durch das
Abdecken der Röhrenabdeckhaube), um eine
ausreichende Kühlung der Röhren sicher-
zustellen. Für den verdeckten Einbau in
einem Schrank ist der Röhrenverstärker so-
mit nicht geeignet. Dann bliebe dem Musik-
liebhaber auch der wunderschöne Anblick
des ELV-RV-100 verborgen.
Zum Anschluss des Röhrenverstärkers
werden zuerst die NF-Eingangsbuchsen
„Line In" mit einem Vorverstärker bzw.
einer Signalquelle mit entsprechendem
Hochpegelausgang verbunden. Anschlie-
ßend sind die Lautsprecher an die zugehö-
rigen Lautsprecherterminals anzuschließen.
Üblicherweise besitzen alle Lautsprecher
für den Heimbereich eine Impedanz von
8 Ω, sodass zur Kontaktierung die Laut-
sprecherleitungen an die jeweils äußeren
Schraubklemmen eines jeden Stereokanals
angeschlossen werden. Die richtige Po-
lung der Lautsprecher ist unbedingt sicher-
zustellen, wobei nicht die absolute Polari-
tät wichtig ist, sondern nur gewährleistet
sein muss, dass beide Lautsprecher mit
gleicher Polarität angeschlossen sind. Ein
Verpolen der Lautsprecher führt durch die
entgegengesetzte Phasenlage zu Überla-
gerungen im Schallfeld, die Auslöschun-
gen vor allem im Tiefbassbereich zur Fol-
ge haben.
Wie bei jeder Röhrenendstufe ist auch
beim ELV-RV-100 unbedingt darauf zu
achten, dass beide Endstufenseiten mit ei-
nem Lautsprecher beschaltet sind. Röh-
renendstufen sind im allgemeinen nicht
leerlauffest, sodass auch bei einem kurz-
zeitigen Leerlauf aufgrund der fehlenden
Last Überschläge in Übertrager und Röh-
ren auftreten können, die dann eine Zerstö-
rung des Gerätes zur Folge haben. Alle
Arbeiten an den Lautsprechern dürfen da-
her nur bei ausgeschaltetem Verstärker
durchgeführt werden.
Sind die Signalleitungen soweit ange-
schlossen, wird die Verbindung zum
230V-Netz hergestellt. Bevor die Röh-
renendstufe dann einschaltet wird, müs-
sen beide Pegeleinsteller auf Minimum
gebracht werden. Etwa eine Minute nach
dem Einschalten ist die Endstufe dann
voll betriebsbereit, und die Pegeleinstel-
ler werden langsam aufgedreht. Der Röh-
renverstärker kann jetzt in einer ersten
Hörprobe sein ganzes Potential zeigen
und den Hörer durch seinen exzellenten
Klang überzeugen und faszinieren zu-
gleich. Neben dem optischen Anblick
entlohnt nun auch das akustische Ergeb-
nis für die „Mühen" beim Nachbau des
ELV-Röhrenverstärkers.
In diesem Zusammenhang müssen wir
noch auf die Abdeck-Sicherheitshaube des
Röhrenverstärkers eingehen. Es wird wohl
kaum einen Röhrenenthusiasten geben, der
leichten Herzens seine Röhren „hinter Git-
tern" einsperrt, möchte man doch allzu-
gern den erlesenen Sound mit einer hervor-
stechenden Optik paaren. Aus Sicherheits-
gründen muss dies unbedingt unterblei-
ben, d. h. der Röhrenverstärker muss grund-
sätzlich in endmontiertem Zustand mit Röh-
renkäfig betrieben werden. Zum einen sind
die Röhren extrem heiß (Verbrennungsge-
fahr) und zum anderen kann eine berstende
Glasummantelung den Zugriff auf die Röh-
re und damit die lebensgefährlichen Be-
triebsspannungen freigeben.

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