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elv RV-100 Bedienungsanleitung Seite 18

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Bau- und Bedienungsanleitung
struktion eines NF-Verstärkers eine zen-
trale Bedeutung zu. Schon kleinste parasi-
täre Masseströme auf den Masseverbin-
dungen sorgen für eine gravierende Ver-
schlechterung des Geräuschspannungsab-
standes. Alle nun anzuschließenden Mas-
seleitungen im ELV-Röhrenverstärker
werden daher am Masseanschlussblech an
den Signaleingangsbuchsen zentral zusam-
mengeführt. Hierfür sind die Leitungen
Nr. 26 bis Nr. 29 zu verwenden. Die Ver-
bindung von der Netzteilmasse ST x22 zum
Masseanschlussblech ist mit den Leitungen
Nr. 26 und Nr. 27 herzustellen. Zur Verbin-
dung der Lautsprecher-Massen von den
Übertragerpins 12 („0") zum zentralen Mas-
sepunkt dienen die Kabel Nr. 28 und Nr. 29.
Sind auch diese Verbindungen herge-
stellt, so kann als letzte Verdrahtungsar-
beit der Anschluss der Netzteilausgangs-
spannungen an die zugehörigen Lötstütz-
punkte erfolgen. Die Kabel Nr. 30 und Nr.
31, die die Verbindung zwischen den Lötö-
sen ST x23 auf der Netzteilplatine und ST
x03 auf der Signalplatine herstellen, sorgen
für die Zuführung der negativen Gittervor-
spannung „-UG1" der Endstufenröhren.
Die mit den Z-Dioden stabilisierte An-
odenspannung der Vor- und Treiberstufe
„+U2" ist durch das Herstellen der Verbin-
dung von ST x18 nach ST x02 mit den
Kabeln Nr. 32 und Nr. 33 zuzuführen. Im
letzten Verdrahtungsschritt ist für die Zu-
führung der Anodenspannung der Endstu-
fe zu sorgen. Die mit „+" gekennzeichne-
ten Anschlüsse (Pin 5) der Übertrager sind
dazu über die Leitungen Nr. 34 und Nr. 35
mit den Lötösen ST x17 zu verbinden.
Zum nun folgenden Anschluss der 3ad-
rigen 230V-Netzzuleitung ist diese zuerst
auf einer Länge von 35 mm von der äuße-
ren Ummantelung zu befreien. Der braune
und blaue Innenleiter sind dann auf 20 mm
zu kürzen, bevor alle Leiterenden auf 5 mm
abisoliert und jeweils mit einer Aderend-
hülse versehen werden. Alsdann ist das so
vorbereitete Kabelende von außen durch
die bereits in der Rückwand eingesetzte
Kabeldurchführung mit Knickschutztülle
und unter den auf der Platine befindlichen
Zugentlastungsbügel zu führen. Dabei
werden die einzelnen Adern der Leitung in
die zugehörigen Klemmen der Schraub-
klemmleisten KL 1 und KL 2 eingeführt
(schwarz in „L1", blau in „N", grün-gelb in
„PE") und festgeschraubt. Das Netzkabel
ist dann soweit unter den Bügel der Zug-
entlastung zuschieben, dass der äußere Ka-
belmantel auf der Klemmenseite ca. 2 mm
herausragt. Durch das Festziehen des Zug-
entlastungsbügels auf der Platine und der
Knickschutztülle in der Rückwand wird
die Netzzuleitung in ihrer Position fixiert.
Im nächsten Arbeitsschritt wird die
Schubstange des Netzschalters angefertigt.
Dazu ist die Verlängerungsachse auf
18
250 mm zu kürzen, entsprechend der Ab-
bildung 8 zu biegen und dann durch das
Überziehen des 235 mm langen Gewebe-
schlauches zu isolieren. Nach dem Aufset-
zen der Tastkappe auf der einen und des
Adapterstückes auf der anderen Seite der
Schubstange, die beide mit einem Tropfen
Sekundenkleber befestigt werden, wird
diese vorgefertigte Einheit dann mit dem
Adapterstück auf dem Netzschalter einge-
rastet, wobei die Tastkappe durch die mit
„Power" bezeichnete Öffnung in der Front-
platte zu schieben ist. Auch hier ist das
Adapterstück mit Sekundenkleber auf dem
Netzschalter zu befestigen.
Mit Hilfe der Kabelbinder ist im folgen-
den die Verdrahtung zu bündeln. Mit je 2
Kabelbindern sind dazu die Lautsprecher-
leitungen der einzelnen Stereokanäle zu
verschnüren. Weiterhin werden je 2 Ka-
belbinder für die Bündelung der Anoden-
und Gitterleitungen zwischen Übertrager
und Endstufenröhren benötigt, während
für die Fixierung der Spannungszuführun-
gen zwischen Netzteil und Signalplatine
ein Kabelbinder ausreicht. Nach der Befe-
stigung der Koaxialleitung und der Rück-
kopplung an der am Gehäuseoberteil ange-
schraubten Kabelbinderschellen, gibt auch
die Innenansicht der High-End-Röhren-
endstufe RV-100 einen professionellen
Eindruck ab.
Somit ist der Aufbau abgeschlossen, und
wir wenden uns im folgenden der Inbe-
triebnahme und dem Abgleich zu, wobei
die korrekte Verdrahtung vorher unbedingt
nochmals kontrolliert werden sollte. An
dieser Stelle kann jetzt der weniger erfah-
rene Elektroniker oder derjenige, der nicht
die erforderlichen Messmöglichkeiten be-
sitzt, sein Gerät für einen optimierten Ab-
gleich an die ELV-Serviceabteilung ein-
schicken und die aufwendige Abgleich-
prozedur von erfahrenen Technikern durch-
führen lassen, oder er bittet einen entspre-
chend ausgebildeten Bekannten, der auch
die entsprechenden Messgeräte zur Verfü-
gung haben muss, die Inbetriebnahme und
den Abgleich durchzuführen.
Abgleich-Allgemeines
Der erfahrene Elektroniker, der den
Abgleich seiner Röhrenendstufe selbst
durchführen möchte und über die entspre-
chenden Messmöglichkeiten verfügt, fin-
det im folgenden eine detaillierte Abgleich-
anweisung. Wer Inbetriebnahme und Ab-
gleich seines fertig aufgebauten und ge-
prüften Verstärkers den Technikern der
ELV-Serviceabteilung überlässt, kann die-
sen Artikel als informellen Anhang zum
Nachbau betrachten und die einzelnen
Abgleichschritte zumindest theoretisch
verfolgen.
Wir werden Inbetriebnahme und Abgleich
sowie die spätere Betrachtung der techni-
schen Daten nur am 8Ω-Ausgang durchfüh-
ren, da nahezu alle Lautsprecher für den
Heimbereich diese Impedanz aufweisen.
Die technischen Daten am 4Ω-Ausgang
sind weitgehend identisch und weisen nur
in einigen wenigen Parametern Unterschie-
de auf, hervorgerufen durch den höheren
Stromfluss in den Ausgangswicklungen.
Diese eher theoretische Betrachung sei für
die Spezialisten von High-End-Röhrenver-
stärkern angemerkt.
Bevor wir uns im folgenden der ersten
Inbetriebnahme zuwenden, sollte die kor-
rekte Verdrahtung nochmals geprüft wer-
den. Vor allem bei den Verbindungen zwi-
schen Ausgangsübertrager und Endstufen-
röhren sollte die Zuordnung Übertragerpin
– Endstufenröhre genau geprüft werden.
Achtung! Aufgrund der im Gerät frei
geführten Netzspannung dürfen Aufbau
und Inbetriebnahme ausschließlich von
Fachkräften durchgeführt werden, die auf-
grund ihrer Ausbildung dazu befugt sind.
Die einschlägigen Sicherheits- und VDE-
Bestimmungen sind unbedingt zu beachten.
Insbesondere ist es bei der Inbetriebnahme
zwingend erforderlich, zur sicheren galva-
nischen Trennung einen entsprechenden
Netz-Trenntransformator vorzuschalten.
An dieser Stelle weisen wir nochmals
nachdrücklich auf die Gefahr hin, die beim
geöffneten Gerät durch berührbare lebens-
gefährliche Netz- und Versorgungsspan-
nung besteht.
Inbetriebnahme und Abgleich
Die erste Inbetriebnahme der High-End-
Röhrenendstufe ELV-RV-100 erfolgt zu-
nächst ohne eingesetzte Röhren. Das Gerät
wird dabei wie beim Einbau der Kompo-
nenten ins Grundchassis auf die linke Ge-
häuseseite gestellt und gegen Umkippen
gesichert. Nach dem Einschalten des Röh-
renverstärkers werden zunächst alle Be-
triebsspannungen kontrolliert. Hierbei ist
besondere Vorsicht geboten, da in der Röh-
renendstufe mit Spannungen bis zu 500 V
gearbeitet wird.
Als wichtige Referenzpunkte sind fol-
gende Spannungen im Netzteil zu prüfen:
die Anodenspannungen „+U1" (≈ 505 V)
an den Punkten ST x17, die Anodenspan-
nungen „+U2" (≈ 260 V) an ST x18 sowie
die negative Gittervorspannung „-UG1"
an ST x23. Letztere wird mit Hilfe der
Trimmer R x34 auf ca. -44 V voreinge-
stellt. Alsdann sind die Spannungen an den
Röhrensockeln zu überprüfen. An den
Anodenanschlüssen Pin 3 der Endstufen-
röhren RO x02 und RO x03 muss in diesem
Leerlauffall die volle Anodenspannung
anstehen, genauso wie an den Schirmgit-
teranschlüssen Pin 4 der gleiche Wert zu
messen sein muss. An den Steuergitter-

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