R&S FSH
11 Funktionsweise eines Spektrumanalysators
Grundsätzlich können HF-Signale entweder im Zeitbereich oder im Frequenzbereich
gemessen und analysiert werden.
Messungen im Zeitbereich zeigen Signalvariationen im Zeitverlauf an. Diese
Messungen sind zum Beispiel mit einem Oszilloskop durchführbar. Messungen im
Frequenzbereich zeigen die Frequenzanteile eines Signals an. Für Messungen im
Frequenzbereich kann ein Spektrumanalysator verwendet werden.
Beide Verfahren sind prinzipiell gleichwertig, weil jedes Signal durch die
Fouriertransformation in seine spektralen Anteile zerlegt wird. Abhängig von den zu
messenden Signaleigenschaften ist das eine Verfahren normalerweise besser
geeignet als das andere. Mit einem Oszilloskop lässt sich erkennen, ob es sich bei
einem Signal um eine Sinuswelle, eine Rechteckwelle mit einem bestimmten
Tastverhältnis oder eine Dreieckswelle handelt. Die Erkennung von überlagerten
Signalen mit niedrigem Pegel oder die Überwachung des Oberwellengehalts des
Signals ist jedoch mit einem Spektrum- oder Signalanalysator einfacher.
Abbildung 11-1 zeigt die theoretische Grundlage der beiden Messverfahren. Im
Zeitbereich würde ein Oszilloskop beispielsweise einen Abschnitt des Signals
anzeigen, bei dem es sich um eine Rechteckwelle handelt. Dasselbe Signal mit einem
Spektrumanalysator betrachtet, würde ein Linienspektrum (die Grundwelle und ihre
Oberwellen) zeigen.
Abbildung 11-1: Darstellung von Zeitbereich und Frequenzbereich
Die periodische Rechteckwelle wird mithilfe der Fouriertransformation in den
Frequenzbereich transformiert. Der Spektrumanalysator würde die Grundwelle (oder
Frequenz der Rechteckwelle) und ihre Oberwellen anzeigen.
Der Spektrumanalysator verwendet ein Schmalbandpassfilter für Messungen im
Frequenzbereich. Nur bei Frequenzen, die ein Signal enthalten, erfolgt eine Anzeige,
die der Amplitude des Frequenzanteils entspricht.
Operating Manual 1173.6275.11 - 21
Funktionsweise eines Spektrumanalysators
Funktionen des digitalen Modulationsanalysators
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