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Ducati MULTISTRADA 1200S ABS Touring Anleitung Seite 146

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ABS-Anlage
Das Betätigen der Bremsen erfordert in sehr kritischen
Situationen besondere Sensibilität des Fahrers. Der
Bremsvorgang stellt einen der schwierigsten und
gefährlichsten Momente während Fahrt mit
Zweiradfahrzeugen dar: Die Möglichkeit, dass es in solchen
Momenten zu einem Sturz oder Unfall kommen kann,
erweist sich statistisch als die häufigste. Kommt es zum
Blockieren des Vorderrads, fällt die stabilisierende
Reibungswirkung weg, was zum Verlust der
Fahrzeugkontrolle führen kann.
Um also die Wirkung der gesamten Bremsleistung des
Fahrzeugs im Notfall, auf ungewöhnlichen Fahrbahnbelägen
oder unter kritischen Klimabedingungen voll ausnutzen zu
können, wurde das Antiblockiersystem (ABS) für die Räder
realisiert.
Hierbei handelt es sich um eine hydraulisch-elektronische
Vorrichtung, die für die Verwaltung des sich im
Bremssystem herrschenden Drucks zuständig ist, wenn der
am Rad installierte Sensor eine mögliche Radblockierung an
das Steuergerät weitergibt.
Dieser momentaner Druckabfall sorgt dafür, dass sich das
Rad weiterhin dreht und die ideale Bodenhaftung beibehält.
An diesem Punkt gibt das Steuergerät den Druck in den
Kreislauf zurück, wodurch die Bremswirkung erneut
aufgenommen wird und wiederholt den Zyklus so lange, bis
das Problem nicht als vollständig beseitigt resultiert.
Das Ansprechen dieses Mechanismus bei einem
Bremsvorgang macht sich durch einen leichten
„pulsierenden" Widerstand am Bremshebel bzw. –pedal
bemerkbar.
Die Steuerungen und die Verwaltung der vorderen und der
hinteren Bremsanlage erfolgen getrennt voneinander, d.h.
sie werden von den entsprechenden Vorrichtungen am
Motorrad aktiviert. Beim ABS handelt es sich also nicht um
ein integrales Bremssystem, das Vorder- und
Hinterradbremse gleichzeitig verwaltet.
Im gewünschten Fall gibt das System die Möglichkeit einer
entsprechenden Deaktivierung über das Cockpit in der „ABS
Ausschaltfunktion".
Achtung
Das unabhängige Bremsen mit nur einer Bremse hat
eine stark verringerte Bremswirkung zur Folge.
Die Bremsen niemals zu abrupt und zu kräftig betätigen, da
es sonst zu einer Blockierung der Räder und zum damit
Verlust der Motorradkontrolle kommen kann.
Bei Regen oder beim Befahren von Straßenbelägen mit
geringer Haftung reduziert sich die Bremswirkung erheblich.
In solchen Situationen müssen die Bremsen gefühlvoll und
besonders vorsichtig betätigt werden. Abrupte Fahrmanöver
können zum Verlust der Motorradkontrolle führen. Beim
Befahren von langen und stark abschüssigen Strecken die
Bremskraft des Motors durch Herunterschalten nutzen und
die Bremsen abwechselnd und nur für kurze Abschnitte
benutzen, da ein andauernder Einsatz der Bremsen eine
Überhitzung der Bremsbeläge zur Folge haben könnte, was
die Bremswirkung drastisch vermindert. Ungenügend oder
zu stark aufgepumpte Reifen mindern die Bremswirkung und
beeinflussen die Fahrpräzision und die Haftung in Kurven.
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