Anwendungen
Mic Preamp Eingangsimpedanz
Eines der wichtigen, klangbestimmenden Elemente eines Mic
Preamps ist die Interaktion zwischen dem verwendeten
Mikofon und der Technologie des Vorverstärkers. Die
Hauptgebiete, auf die diese Interaktion Einfluss hat, sind der
Pegel und der Frequenzgang des Mikrofons:
•
Pegel
Professionelle Mikrofone haben meistens eine geringe
Ausgangsimpedanz. Durch Auswahl der höheren
Impedanzstufen des ISA 428 Preamps kann also ein
höherer Pegel erreicht werden.
•
Frequenzgang
Mikrofone mit Höhenanhebungen oder beschnittenen
Frequenzgängen können durch die Auswahl geringerer
Impedanzen enhanced werden. Höhere
Eingangsimpedanzen führen zu einer Betonung der
hohen Frequenzbereiche eines Mikrofons und fügen
dem Signal mehr Ambienz-Informationen und Klarheit
zu, was bei durchschnittlichen Mikrofonen die
Performance verbessern kann.
Experimentieren Sie einfach mit verschiedenen
Kombinationen Mikrofon/ISA 428 Preamp Impedanz-
Einstellung, um Ihren favorisierten Klang zu erhalten.
Um zu verstehen, wie man eine Impedanz-Umschaltung
kreativ einsetzen kann, empfiehlt es sich, den folgenden
Abschnitt über die Interaktion zwischen Mikrofon und
Mikro Preamp Impedanz zu lesen:
Umschaltbare Impedanzen
Dynamische und Kondensator Mikrofone
Nahezu alle professionellen dynamischen und Kondensator
Mikrofone besitzen eine relativ geringe nominale
Ausgangsimpedanz zwischen 150Ω und 300Ω @ 1kHz.
Diese Bauweise hat folgende Vorteile:
•
Die Anfälligkeit zur Aufnahme von Störgeräuschen ist
geringer.
•
Es können lange Kabel genutzt werden ohne Verluste
der höheren Frequenzen aufgrund der Kabel-
Kapazitäten.
Der Nebeneffekt dieser geringen Ausgangsimpedanzen ist,
dass der Eingangswiderstand des verwendeten Mic Preamps
massgeblich Einfluss auf den Pegel des Mikros hat. Geringe
PreAmp-Impedanzen verringern die Ausgangsspannung des
Mikros und betonen die frequenzabhängigen
Impedanzschwankungen des Mikrofons. Ein Anpassen des
Preamp Widerstandes an den des Mikros (z.B. 200Ω Mic /
200ΩPreAmp) verringert den Mikrofonausgangspegel und
den Signal/Rauschabstand um 6 dB, was nicht
wünschenswert ist.
Um die Mikrofon-Last zu minimieren und die Signal/Rausch
Ratio zu maximieren, sind Mic Preamps traditionell so
aufgebaut, dass deren Eingangsimpedanz etwa 10 Mal höher
als die Ausgangsimpedanz des durschnittlichen Mikros ist,
also bei etwas 1.2kΩ bis 2kΩ liegt (Der Focurite ISA110
entsprach beispielsweise dieser Vorgabe und hatte einen
Eingangswiderstand von 1.4kΩ @ 1kHz.).
Eingangswiderstände größer als 2kΩ verringern das
Problem der frequenzabhängig unterschiedlichen
Ausgangspegel von Mikrofonen. Gleichzeitig wird allerdings
der Frequenzgang des Mikrofons in den unteren und
mittleren Bereichen eher flat, und in den Höhen betont, im
Vergleich zu der Performance mit niedrigeren
Eingangswiderständen.
Bändchen Mikrofone
Die Impedanz eines Bändchen Mikrofons ist deswegen einer
speziellen Erwähnung wert, da dieser Mikrofon-Typ sehr
stark von der Preamp Impedanz beeinflusst wird. Der
Widerstand dieser Mikros liegt mit ungefähr 0.2Ω sehr
niedrig, so dass ein Ausgangstrafo benötigt wird, um das
Signal soweit aufzuarbeiten, damit es von einem Mic Preamp
verstärkt werden kann.. Dieser Trafo benötigt ein
Verhältnis von ca. 1:30 (primary: secondary), um den Strom
auf ein nutzbares Level zu bringen. Dadurch ändert sich
auch die Ausgangsimpedanz auf ca 200Ω @ 1kHz.
Diese Trafo-Impedanz ist extrem abhängig von der
jeweiligen Frequenz – es kommt bei einigen Frequenzen bis
zu einer Verdopplung (Resonanz Punkt), bei anderen sinkt
sie sehr stark ab (im tiefen und hohen Frequenzbrereich).
Daher hat die Eingangsimpedanz des Mic Preamps einen
massiven Einfluss auf den Pegel und Frequenzbereich eines
Bändchen Mikrofons und damit subjektiv auf die
Klangqualität. Empfehlenswert ist in Verbindung mit dieser
Art Mikrofon daher ein Preamp mit mindestens des 5-
fachen Wiederstandes in Relation zur nominalen Impedanz
des Mikros.
Bei Bändchen Mikrofonen mit einer Impedanz zwischen 30Ω
und 120Ω sollte der Eingangswiderstand auf Low gestellt
werden (600Ω), bei 120Ω bis 200Ω empfiehlt sich die
Einstellung 1.4kΩ (ISA 110).
Impedanz-Auswahl - Quick Guide
Grundsätzlich bringen folgenden Einstellungen die folgenden
Ergebnisse:
Höhere Impedanzen
- bringen höhere Lautstärkepegel
- erzielen einen flacheren Frequenzgang im tiefen und
mittleren Frequenzbereich
- betonen die hohen Frequenzbereiche
Niedrigere Impedanzen
- reduzieren den Ausgangspegel des Mikros
- betonen Tiefen- und Mitten-Presenzen des Mikros, sowie
dessen Resonanz-Punkte
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