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Nützliches Wissen; Nickel-Metallhydrid-Akkus (Ni-Mh) - Schulze nextGeneration 7.36 serie Bedienungsanleitung

Mikroprozessorgesteuertes schnelladegerät, entladegerät kapazitätsmeßgerät, akku-formierungsgerät für ni-cd-sinterzellen-, ni-mh-, blei- und lithium-akkus (li-fepo4, li-ion, li-po)
Inhaltsverzeichnis

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nextGeneration
ab Software V 1.50
4 Nützliches Wissen
4.1.1 Generelles
Nie unter 0°C laden, optimal sind 10-30°C.
Eine kalte Zelle ist nicht so stromaufnahmefähig wie eine warme. Wenn Sie die vollautomatische
Ladestromberechnung für Nickelzellen benutzen, ist der Ladestrom saisonal unterschiedlich
(Ladestrom im Winter geringer als im Sommer). Die beste Arbeitstemperatur für eine Ni-MH
Zelle ist 40 ... 60°C. Bei niedrigeren Temperaturen kann die Zelle keine höheren Ströme
abgeben.
Daher Vorsicht z. B. beim Einsatz als Empfängerakku in einem Hubschrauber im Winter.
Je niedriger der Innenwiderstand des Akkus ist, desto höher kann das Ladegerät den Ladestrom für
den Akku einstellen. Für ein Ladegerät mit automatischer Stromberechnung zählt auch der
Ladekabelwiderstand dazu! Daher: Große Querschnitte (auch für Empfängerkabel!) und
kurze Länge verwenden! Nicht über Schalter oder Schalterkabel laden!
Ein geeigneter Entladestrom zum genauen Ausmessen der Akkukapazität ist in der Regel Entlade-
strom = 1/10 C.
4.1.2 Reflexladen
Ein gut nachweisbarer Effekt bei Ladeverfahren mit einem kurzen Entladeimpuls ist, dass die Akkus
einige Grad bei Ladeende kühler bleiben. Dieses ist aber aus der Sicht eines Wettbewerbs-
teilnehmers ein unerwünschter Effekt, da die Zellenchemie erhöhte Temperaturen benötigt, um
hohe Ströme abgeben zu können.
Alle sonstigen Effekte, ob tatsächlich vorhanden oder nur nachgesagt (und auch unschädlich
für die Zelle), sind bei richtiger Akkupflege ohne praktische Bedeutung! Mehr als volle
Akkus gibt es nicht! Siehe auch: nächstes Kapitel (4.1.3).
4.1.3 Memory-/Gedächtniseffekt
Bei öfter im voll- oder teilgeladenen Zustand gelagerten, oder aus dem halbleeren Zustand heraus
aufgeladenen Zellen stellt sich nach einiger Zeit ein gewisser Effekt ein. Die Zelle scheint sich
daran zu erinnern, dass ihre volle Kapazität nicht benötigt wird, und stellt diese daher nicht mehr
zur Verfügung (memory=Gedächtnis->sich erinnern).
Zum Einen verändert sich die kristalline Struktur der Chemie im Inneren der Zelle. Die "volle
Kapazität" kann bei den üblichen Entladeströmen nicht mehr entnommen werden, da die Zelle
hochohmiger wird und die Zellenspannung bei Belastung zusammenbricht.
Selbst wenn das Reflexladen diesen einen Effekt verhindern sollte, kommen Sie auf keinen Fall
darum herum, Ihre Ni-Cd und Ni-MH Zellen in leerem (Entladeschlußspannung) Zustand zu lagern:
Zum Anderen haben Zellen eine Selbstentladung - und die ist unterschiedlich in jeder einzelnen
Akkuzelle eines ganzen Akkupacks!
Nach geraumer Zeit besteht ein ursprünglich voll geladener Akkupack aus Zellen mit den
unterschiedlichsten Ladezuständen. Wenn Sie jetzt...
a) ... diesen Pack volladen, wird die vollste Zelle überladen, wird heiß und geht kaputt, die
leerste Zelle dagegen ist zum gleichen Zeitpunkt immer noch nicht voll.
b) ...diesen Pack entladen, wird die leerste Zelle zuerst leer und polt dann um und macht
vermutlich einen internen Kurzschluß. Die vollste Zelle ist immer noch nicht entladen.
Auf diese Weise bekommen Sie Ihren teuersten Pack zuverlässig kaputt - und da hilft Ihnen
auch kein Reflexladen, sondern nur eine Maßnahme: Ni-Cd und Ni-MH Zellen nach Ge-
brauch bis zur Entladeschlußspannung entladen und kurz vor Gebrauch wieder aufladen!
Bedienungsanleitung
Stand 12.08, Seite
über Akkus und deren Pflege
(Ni-Cd/Ni-MH):
nextGeneration
ab Software V 1.50
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4.2 Nickel-Cadmium-Akkus (Ni-Cd):
Nennspannung: 1,2 V / Zelle.
Wahl des Schnell-Ladestroms (bei manueller Vorgabe):
Ladestrom = 2 C (niemals weniger!) (C = Akku-Nennkapazität). Anderenfalls machen die Zellen
keinen nachweisbaren Peak und die Peak-Abschaltautomatik kann nicht zuverlässig arbeiten.
Maximaler Dauer-Entladestrom:
Je nach Zellentyp sind Ströme von 10 C bis 30 C möglich.
Langzeit-Lagerung:
Leer, d.h. entladen bis zur Entladeschlußspannung (siehe Pflege), bei möglichst niedriger
Temperatur (-20°C bis +10°C).
Pflege: Laden: Durch die patentierte automatische Ladestromberechnung werden Ihre Ni-Cd Akkus
optimal beim Laden geschont. Der reduzierte Ladestrom gegen Ladeende sorgt für vollständige
Füllung bei geringem Temperaturanstieg.
Die Ni-Cd Automatik ist nicht bei Ni-MH Akkus anwendbar!
Entladen: Um den "Gedächtniseffekt" zu verhindern und die volle Kapazität zu erhalten, muß der
Akku nach Gebrauch (auch wenn es nur über Nacht ist) bis zur Entladeschlußspannung entladen
werden (Auto-E benutzen, es entlädt bis 0,85 V / Zelle).
Zum Löschen eines Gedächtniseffekts ist das vollständige Entladen jeder Zelle einzeln (kurzzeitig,
etwa Tag) über einen ca. 68 Ohm-Widerstand gängige Praxis bei Modellautofahrern. Der Akku
wird gewollt "ent-formiert". Nachteil: Es kann zu Frühabschaltungen der Abschaltautomatik beim
Laden kommen. Abhilfe: Entladung über ca. 10 Ohm in Reihe zu einer 1 A Diode (1N4001).
Für Empfängerakkus sind Longlifetypen wie z.B. Sanyo KR500AAEC bzw. N500AC gut geeignet.
Warnung: Bei geringer Zellenzahl (1-6) und geringen Ladeströmen (unter 2 C) gibt es bei vollen
Nickel-Akkus nur eine geringe Spannungsspitze (Peak). Die Abschaltautomatik hat es dann
besondes schwer, bei vollen Akkus zuverlässig abzuschalten.

4.3 Nickel-Metallhydrid-Akkus (Ni-MH):

Nennspannung: 1,2 V / Zelle.
Wahl des Schnell-Ladestroms (bei manueller Vorgabe):
Ladestromeinstellung typisch 1 C (niemals weniger!) (d. h. Feststrom von 1,2 A bei 1100mAh
Akkus bzw. 3 A bei 3 Ah Zellen einstellen!). Anderenfalls machen die Zellen keinen nachweisba-
ren Peak und die Peak-Abschaltautomatik kann gar nicht bzw. nicht zuverlässig arbeiten.
Bei modernen, hochstromfähigen Ni-MH Zellen kann der Ladestrom bis 1,6 C erhöht werden
(Panasonic3000: 3,5-4A, GP3300/3700: 4-5A, Saft3000: 3A (nicht im Sender laden!), Sanyo3600: 4-5A).
Wegen des zu hohen Innenwiderstandes von Hochkapazitätszellen ab 1500 mAh in Mignon(AA
oder AAA)-Bauform nicht mit automatischer Stromberechnung laden (AutoL, -LE, -EL).
Maximaler Dauer-Entladestrom:
Je nach Zellentyp sind Ströme von 5 C bis 15 C möglich.
Langzeit-Lagerung:
alte Generation leer lagern (etwa alles was in der Sub-C Bauform bis 3,3 Ah geht), d.h. entladen
bis zur Entladeschlußspannung (s. Pflege), bei möglichst niedriger Temperatur (-20°C bis +10°C).
Die (niederohmige) neue Generation darf wegen der erhöhten Selbstentladung nicht leer gelagert
werden - d. h. nach einer Entladung bitte wieder ca. 30% einladen (Mengen-Abschaltung benutzen).
Pflege: Diese müssen, um den "Gedächtniseffekt" zu verhindern und die volle Kapazität zu
erhalten, nach Gebrauch bis zur Entladeschlußspannung entladen werden (auch wenn es nur
über Nacht ist!). Bei neuen Zellentypen 30% einladen.
Niemals durch Biluxbirnen oder Antriebsmotor entladen (Tiefentladungsgefahr!), sondern nur das
Auto-E Programm in Verbindung mit Akkutyp Ni-MH benutzen!). Die Abschaltspannung beträgt
1V / Zelle.
Wichtig ist, dass Ni-MH Zellen bei Lagertemperaturen von +10...30°C etwa alle 4 Wochen einen Lade-/
Bedienungsanleitung
7
Stand 12.08, Seite

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