Abschnitt 4
Differentialschutz
4.1.4.10
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Differentialschutzes, wenn ein Transformator mit einem stromstarken
(geringfügige Fehler können nicht erkannt werden) internen Fehler (beispielsweise
einer vergessenen Erdung auf der Transformator US-Seite nach einem regulären
Service) zugeschaltet wird. Die Funktion basiert auf einer Kurvenformprüfung.
Liegt ein stromstarker interner Fehler vor, und wird der Leistungstransformator
zugeschaltet, wird die magnetische Flußdichte im Eisenkern niedrig sein und es
werden gleich von Anfang an hohe sinusförmige Ströme fließen. In einem solchen
Fall wird der Kurvenform-Blockieralgorithmus alle seine drei Blockiersignale
innerhalb sehr kurzer Zeit zurücksetzen. Eine rasche Zurücksetzung des Kurvenform-
Kriteriums deaktiviert vorübergehend die Blockierung durch die zweite
Oberschwingung innerhalb der Differentialschutzfunktion. Dies sorgt für ein
schnelles Auslösen der Transformator-Differenzialschutzfunktion des
Transformators beim Vorliegen einer Einschaltfehler-Bedingung. Zu beachten ist,
dass diese Funktion nur während des Zuschaltens des Leistungstransformators
aktiv ist, genauer gesagt, während der ersten 50 ms. Wenn die Schalten auf
Kurzschluss-Funktion durch den Einstellungsparameter SOTFMode deaktiviert
wird, arbeiten die Funktionen Kurvenform-Blockierung und Blockierung durch die
zweite Oberschwingung parallel und völlig unabhängig voneinander.
Logikdiagramm
Die vereinfachten internen Logiken für die Differentialschutzfunktion des
Transformators werden in den folgenden Abbildungen gezeigt.
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Technisches Handbuch