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Stabilisierungsstrom; Eliminierung Von Nullströmen - ABB RET650 Technisches Handbuch

Relion 650 serie
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Abschnitt 4
Differentialschutz
4.1.4.2
4.1.4.3
64
tAlarmDelay festgelegt ist, abgelaufen ist, wird der Differentialstromalarm
aktiviert, und das Ausgangssignal IDALARM wird auf den logischen Wert "Eins"
gesetzt.

Stabilisierungsstrom

Der Stabilisierungsstrom (Haltestrom) ist der größte Strom der individuellen
Phasenströme, die zu den grundfrequenten Differenzialströmen beitragen. Alle
Stromzuflüsse aus den Wicklungen werden auf eine Transformatorseite
umgerechnet (OS-Wicklung) und können daher hinsichtlich ihrer Stärke verglichen
werden. Es bestehen sechs (beim Dreiwicklungstransformator neun) Beiträge für
die Grunddifferentialströme. Diese sind die Referenzwerte für den gemeinsamen
Stabilisierungsstrom. Der größte Strom wird als gemeinsamer Stabilisierungsstrom
für alle drei Phasen herangezogen. Dieses sogenannte Maximumprinzip macht die
Differentialschutzfunktion sicherer und verringert das Risiko externer Fehler.
Zugleich lassen sich damit die Knickpunkteinstellungen der stabilisierten
Auslösekennlinie definieren.
Der gemeinsame Stabilisierungsstrom, ausgedrückt in Strom-Primärwerten der OS-
oder Oberspannungsseite, kann als Messwert der Funktion ausgelesen werden.
Zugleich ist diese Funktion als Ausgang IBIAS aus dem Differentialschutz-
Funktionsblock verfügbar. Daher kann sie mit dem Stördatenschreiber verbunden
und automatisch während eines externen oder internen Fehlers aufgezeichnet werden.
Eliminierung von Nullströmen
Durch dedizierte Parametereinstellungen, die für jede einzelne Wicklung verfügbar
sind, können die Nullströme explizit aus der Berechnung der Differentialströme
und des gemeinsamen Stabilisierungsstroms eliminiert werden.
In den folgenden Fällen ist die Eliminierung der Nullsystem-Komponente notwendig:
wenn der geschützte Leistungstransformator die Nullströme nicht an die
andere Seite übertragen kann, aus welchem Grund auch immer.
In den meisten Fällen können die Leistungstransformatoren den Nullstrom nicht
korrekt auf die andere Seite übertragen. Ein typisches Beispiel ist ein
Leistungstransformator in Stern-Dreieck-Schaltung, bspw. YNd1. Transformatoren
dieser Art wandeln die Größen der Nullsysteme nicht, aber Nullströme können in
der sternförmig geerdeten Wicklung fließen. In solchen Fällen fließt ein durch
einen externen Erdfehler verursachter Nullstrom auf der Sternseite des
Transformators, aber nicht auf der anderen Seite. Dies führt zu falschen
Differentialstromgrößen, die auf der Sternseite hauptsächlich aus Nullströmen
bestehen. Bei ausreichender Größe können diese falschen Differentialströme eine
unerwünschte Abschaltung des intakten Leistungstransformators verursachen. Sie
müssen daher von den Grundfrequenz- Differentialströmen subtrahiert werden, um
die unerwünschte Auslösung zu vermeiden.
1MRK504106-UDE -
RET650
Technisches Handbuch

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