Vergiftungen mit Substanzen, die die Atemtätigkeit herabsetzen
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Störungen der Atemkontrolle im Zentralnervensystem
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Fieber
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2.2.1 Nebenwirkungen und Restrisiken
Unter Beachtung der Gegenanzeigen sind Nebenwirkungen bei der Verwendung mit normalem Sauerstoffdruck
nicht zu erwarten. Bei der Sauerstoffbeatmung von Patienten mit verminderter Lungenbelüftung kann es zu
einem raschen Anstieg der Kohlendioxid-Werte kommen.
Nebenwirkungen können infolge von Wechselwirkungen bei unsachgemäßem Gebrauch des Gerätes auftreten,
wie folgende:
Bei einer bis zu 7-tägigen Behandlung mit 50%-igem Sauerstoff sind keine klinisch bedeutenden Symptome
beobachtet worden. 100%-iger Sauerstoff über 24 Stunden verabreicht, führt jedoch zu zellulären und
funktionalen Schädigungen der Lunge (Zellveränderung des Alveolarepithels, Sekreteindickung, Einschränkung
der Ziliarbewegung, Atelektasen sowie Veränderung des Minutenvolumens, Kohlendioxidretention und
pulmonale Vasodilatation).
Das bedeutet, dass in der Regel bei einer Behandlung mit 1 Atmosphäre Überdruck über längere Zeit oder bei
noch höheren Sauerstoffdrücken in der Atemluft nach kurzer Behandlung mit Vergiftungserscheinungen
(Hyperventilation, Azidose bis zur Entwicklung eines Lungenödems) zu rechnen ist. Dabei ist zu beachten, dass
eine zu rasche Verminderung des Teildrucks eine lebensgefährliche Sauerstoffunterversorgung (Hypoxämie)
herbeiführen kann.
Um Nebenwirkungen zu vermeiden, empfiehlt medicap homecare GmbH daher keine Behandlung für
Risikopatienten.
Bei Neugeborenen kann eine langanhaltende und hochkonzentrierte (mehr als 40%) Sauerstoffbehandlung zu
einer Augenlinsenschädigung (retrolentale Fibroplasie) mit Erblindung führen. Darüber hinaus besteht die
Gefahr des Auftretens von Blutungen (pulmonare Hämorrhagien), Zell- und/oder Funktionsstörungen in der
Lunge (fokalen Atelektasen), sowie hyalinen Membranschäden mit diffuser Lungenfibrose sind möglich. Um die
Entwicklung eines solchen Zusammenbruchs der Lungenfunktion (bronchopulmonale Dysplasie) zu vermeiden,
ist es unerläßlich, während der Behandlung wiederholt den Sauerstoffdruck im arteriellen (sauerstoffreichen)
Blut zu prüfen.
Bei Geriatrie-, Pädiatrie- oder jeglichen anderen Patienten, die nicht in der Lage sind zu kommunizieren, können
Beschwerden zusätzliche Überwachung erfordern. Zum Beispiel ein verteiltes Alarmsystem, um Informationen
über die Beschwerden und/oder die medizinische Dringlichkeit an die zuständige Pflegeperson weiterzuleiten,
um Schäden zu vermeiden.
2.3 Vorgesehene Anwender- und Personenzielgruppen
Patientenzielgruppe
Die vorgesehene Zielgruppe besteht aus Patienten mit den oben genannten Indikationen.
Zulässiges Alter, Geschlecht, Dauer und Häufigkeit der Behandlung ist von behandelndem Arzt zu bestimmen.
Die Anwendung ist nicht für Patienten bestimmt, die die Kontraindikationen aufweisen. Diese zählen zu den
Patientenrisikogruppen.
Achtung
Das Gerät ist nicht zur lebensunterstützenden bzw. -erhaltenden Anwendung bestimmt.
Précise 6000 MS / Précise 6000 MSI
Rev.D 2024-10
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