6.1. Option: HP 200 mit Phono
6.1.1. Die Aufgabe eines Phono-Verstärkers
Das Prinzip der Schallplatte ist ein mechanisches: Musiksignale werden als Tonspur in die
Schallplatte geschnitten und vom Tonabnehmer mechanisch abgetastet. Um den gesamten
Frequenzbereich von 20 Hz - 20 kHz in eine Tonspur integrieren zu können, müssen tiefe Fre-
quenzen abgesenkt und der obere Frequenzbereich angehoben werden. Das Verhältnis der
Anhebung bzw. der Absenkung ist definiert und wird als RIAA-Entzerrung bezeichnet.
Ein Phono-Verstärker muss daher die RIAA-Entzerrung exakt reproduzieren können, um tonale
Verfälschungen zu vermeiden. Eine Genauigkeit von 0,5 dB über den gesamten Frequenzbe-
reich und eine Kanalgleichheit von 0,1 dB sind dabei Minimalforderungen.
6.1.2. Das Phono-Teil des HP 200
Das MKII- Phono-Teil des HP 200 ist eine Weiterentwicklung unserer Hybrid-Phonotechnik. Die
Weiterentwicklung besteht darin, dass die für die RIAA- Entzerrung nötige Verstärkerstufe mit
drei Röhren realisiert wurde, nicht wie üblicherweise mit zwei Röhrensystemen. Erst der Einsatz
von drei Röhren im RIAA-Entzerrer macht eine exakte Einhaltung der RIAA-Kurve möglich und
gewährleistet ein gleichbleibend niedriges Verzerrungsniveau ab 10 Hz aufwärts. Das Klangbild
gerade im Grundton wird dadurch ungemein präzise und körperhaft.
Im MC-Eingang ist der RIAA-Stufe eine Halbleiterschaltung als Vor-Vorverstärker vorgeschaltet.
Deshalb besitzt das Gerät zwei Phono-Eingänge, einen MM- und einen MC-Eingang. Es kön-
nen zwei Laufwerke gleichzeitig angeschlossen werden.
11