Angaben zum Produkt
• Das Modul legt fest, wann welches Gerät zum Einsatz kommt. Diese
Regelungsstrategie des Hybridsystems hängt von der gewählten Re-
gelstrategie des Benutzers ab, den Einsatzgrenzen der Wärmepum-
pe, der Außentemperatur und der Beschaltung der Smart Grid-
Schnittstelle.
• Das Modul sperrt den konventionellen Wärmeerzeuger mit EMS 2
oder gibt ihn frei.
• Das Modul dient als Schnittstelle zu zusätzlichen Temperaturfühlern
und Hydraulikaktoren im System.
Die in diesem Dokument gezeigten Menübezeichnungen beziehen sich
auf Bedieneinheit C 400/C 800. Die Bezeichnungen bei anderen Be-
dieneinheiten können abweichen.
2.3
Systemvoraussetzung
• Das Modul braucht zur Kommunikation über die BUS-Schnittstelle
EMS 2 (Energie-Management-System) Bedieneinheiten mit folgen-
den Softwareständen:
– PR2021.3.1
– CW 400 ab NF74.01
• Das Modul kann nur mit Wärmepumpen-Außeneinheiten vom Typ
Compress 7x00 verwendet werden (ab Softwareversion 04.14), so-
wie Compress 5800.
2.4
Wichtige Hinweise zur Verwendung
Das Modul MH 200-2 kommuniziert über eine EMS 2-Schnittstelle mit
anderen EMS 2-fähigen BUS-Teilnehmern.
• Der Installationsraum muss für die Schutzart gemäß den technischen
Daten des Moduls geeignet sein.
2.5
Funktionen
Das Modul MH 200-2 steuert zusammen mit einem Regler eine Hei-
zungsanlage, die aus einer elektrisch betriebenen Wärmepumpe und ei-
nem weiteren konventionellen Wärmeerzeuger (z. B. Öl- oder
Gasbrennstoffkessel) besteht. Wann welcher Wärmeerzeuger betrieben
wird, hängt von der gewählten Regelstrategie, den aktuellen Umge-
bungsbedingungen und den Temperaturniveaus ab.
Der maximale Arbeitsbereich der Wärmepumpe liegt bei Außentempera-
turen zwischen -20 °C und +35 °C.
Das Modul bietet eine nach Bundesverband Wärmepumpe e.V. definier-
te Smart Grid Ready (SG Ready) Schnittstelle an. Über diese Schnittstel-
le kann z. B. ein Photovoltaik-Wechselrichter oder ein Signal vom
Stromversorger den Betrieb der Wärmepumpe optimieren.
2.5.1
Regelungsstrategien mit Bivalenztemperatur
Die Bivalenztemperatur legt fest, bis zu welcher Außentemperatur die
Wärmepumpe allein die Wärmeanforderung versorgt. An der Bedienein-
heit ist die Bivalenztemperatur für die Parameter Wärmepumpe opti-
miert auf 2 °C voreingestellt. Diese Einstellung ist änderbar.
Die Bivalenztemperatur sollte so eingestellt sein, dass die Wärmepumpe
oberhalb der Bivalenztemperatur den Wärmebedarf allein decken kann.
Weitere Details zur Wahl der Bivalenztemperatur sind in der Planungsun-
terlage des Hybridsystems oder der Wärmepumpe zu finden.
Im Folgenden ist die Regelungstrategie beschrieben, die abhängig von
der Bivalenztemperatur ist.
Abhängig von der eingestellten Regelungsstrategie entscheidet das Mo-
dul, ob die Wärmepumpe oder der konventionelle Wärmeerzeuger oder
beide die Wärmeanforderung versorgen. Dazu sperrt das EMS 2-Regel-
system den konventionellen Wärmeerzeuger oder gibt ihn frei. Warm-
wasser und Heizung können dabei unabhängig voneinander gesperrt
werden.
Wenn das Modul den konventionellen Wärmeerzeuger blockiert, wird
4
dies im Display der Bedieneinheit mit dem Großbuchstaben B verdeut-
licht. Die Wärmepumpe kann weiterarbeiten.
Wärmepumpe optimiert
• Heizbetrieb: Oberhalb der Bivalenztemperatur versorgt die Wärme-
pumpe allein die Wärmeanforderung. Unterhalb der Bivalenztempe-
ratur schaltet sich der konventionelle Wärmeerzeuger hinzu, wenn
die Wärmepumpe die Wärmeanforderung länger als eine halbe Stun-
de nicht decken kann. Der konventionelle Wärmeerzeuger schaltet
sich sofort hinzu, wenn die Wärmepumpe die geforderte Vorlauftem-
peratur wegen ihrer Einsatzgrenzen nicht erreichen kann.
• Warmwasserbetrieb: Die Warmwasserbereitung ist unabhängig von
der Bivalenztemperatur. Hier übernimmt die Wärmepumpe die Spei-
cherbeladung so lange, bis sie ihre maximal mögliche Vorlauftempe-
ratur erreicht. Wenn das nicht ausreicht, um den Speicher
vollständig zu beladen, wird der konventionelle Wärmeerzeuger akti-
viert, um die Beladung abzuschließen.
y [%]
100
80
60
40
20
0
–10
Bild 1
Außentemperatur parallel
x
Außentemperatur
y
Relative Heizlast
A
Bivalenztemperatur
B
Heizgrenztemperatur
[1]
Heizlast
[2]
Wärmepumpe
[3]
Konventioneller Wärmeerzeuger
2.5.2
Weitere Regelungsstrategie
Unabhängig von der Bivalenztemperatur lässt sich an der Bedieneinheit
eine weitere Regelungsstrategie auswählen. Diese ist im Folgenden be-
schrieben.
Landesspezifische Richtlinien und Vorgaben bezüglich Fördergelder
oder Subventionen bei der Auswahl der Regelungsstrategie beachten.
Kostenoptimiert
Diese Regelungsstrategie sollten nur Betreiber wählen, die bereit sind,
regelmäßig die Energiepreise in der Bedieneinheit anzupassen. Die kos-
tenoptimierte Strategie errechnet, welcher Wärmeerzeuger aktuell kos-
teneffizienter arbeitet, die Wärmepumpe oder der konventionelle
Wärmeerzeuger. Es gelten folgende Einflussgrößen:
• Die Effizienz der Wärmepumpe wird beeinflusst durch die Außentem-
peratur, die Vorlaufsolltemperatur und die Modulation der Wärme-
pumpe.
• Die Gas-/Ölpreise und die Strompreise des Betreibers.
• Bei Verwendung einer PV-Anlage (Kapitel 2.5.3, Seite 5) hat auch
die eingestellte Höhe des Einspeisetarifs einen Einfluss auf die Kos-
tenberechnung der Wärmepumpe. Dies ist vor allem in Mode 3 der
Fall.
HB-Set HYC25/HybridModul – 6721842058 (2024/01)
=
1
=
2
=
3
A
B
0
+10
0010030874-001
+20
x [°C]