Netzwerkredundanz
In diesem Kapitel werden die verfügbaren Netzwerkredundanz-Funktionen beschrieben.
Netzwerkredundanz bietet einen Ausfallsicherungsmechanismus zum Schutz des Netzwerks
vor Dienstunterbrechungen, die durch einen einzelnen Ausfallpunkt verursacht werden können.
10.1
Spanning Tree Protocol (STP)
SINEC OS unterstützt den IEEE 802.1Q:2014 Standard, der das Rapid Spanning Tree Protocol
(RSTP) und das Multiple Spanning Tree Protocol (MSTP) umfasst. Beides sind
Netzwerkredundanzprotokolle zur Beseitigung redundanter Pfade, um Schleifen im Netzwerk
zu vermeiden.
Das proprietäre enhanced Rapid Spanning Tree Protocol (eRSTP) von Siemens stellt weitere
Verbesserungen des Spanning Tree Protocol bereit.
10.1.1
Wissenswertes zu STP
Das Spanning Tree Protocol (STP) nach IEEE 802.1D wurde entwickelt, um den Aufbau robuster
Netzwerke mit Redundanz zu ermöglichen und gleichzeitig die aktive Netzwerktopologie so zu
reduzieren, dass Schleifen verhindert werden.
10.1.1.1
Rapid Spanning Tree Protocol (RSTP)
Das Rapid Spanning Tree Protocol (RSTP) ist eine Weiterentwicklung des STP.
Während das STP aktiv ist, muss während eines Verbindungsausfalls die Übertragung von
Frames für 30 Sekunden angehalten werden, bis alle Bridges im Netzwerk garantiert die
neue Topologie erkannt haben. RSTP ersetzt diesen Zeitraum durch einen aktiven Handshake
zwischen Bridges, durch den die schnelle Weiterleitung der Topologie-Informationen im
gesamten Netzwerk gewährleistet wird.
RSTP-Zustände und -Rollen
RSTP-Bridges wird von anderen Bridges im Netzwerk entweder die Rolle einer Root-Bridge oder
einer Designated-Bridge zugewiesen.
• Die Root-Bridge ist das logische Zentrum des Netzwerks.
• Designated-Bridges sind alle anderen Bridges im Netzwerk.
Web User Interface (Web UI) SINEC OS v2.3
Projektierungshandbuch, 04/2023, C79000-G8900-C680-01
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