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BMW Motorrad G 310 GS 2020 Betriebsanleitung Seite 72

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TECHNIK IM DETAIL
ALLGEMEINE HINWEISE
Mehr Informationen zum
Thema Technik finden Sie
unter:
bmw-motorrad.com/technik
ANTIBLOCKIERSYSTEM
Wie funktioniert das ABS?
Die maximal auf die Fahrbahn
übertragbare Bremskraft
ist unter anderem abhängig
vom Reibwert der Fahr-
bahnoberfläche. Schotter,
Eis und Schnee sowie nasse
Fahrbahnen bieten einen
wesentlich schlechteren
Reibwert als eine trockene
und saubere Asphaltdecke. Je
schlechter der Reibwert der
Fahrbahn, desto länger wird
der Bremsweg.
Wird bei einer Erhöhung des
Bremsdrucks durch den Fah-
rer die maximal übertragbare
Bremskraft überschritten, be-
ginnen die Räder zu blockie-
ren und die Fahrstabilität geht
verloren. Es droht ein Sturz.
Bevor diese Situation eintritt,
greift das ABS ein und passt
den Bremsdruck an die maxi-
mal übertragbare Bremskraft
an, so dass die Räder weiter-
drehen und die Fahrstabilität
unabhängig vom Fahrbahnzu-
stand erhalten bleibt.
Was passiert bei
Fahrbahnunebenheiten?
Durch Bodenwellen oder Fahr-
bahnunebenheiten kann es
kurzfristig zum Kontaktverlust
zwischen Reifen und Fahrbahn-
oberfläche kommen und die
übertragbare Bremskraft bis
auf null zurückgehen. Wird
in dieser Situation gebremst,
muss das ABS den Bremsdruck
reduzieren, um die Fahrstabili-
tät bei Wiederherstellung des
Fahrbahnkontakts sicherzustel-
len. Zu diesem Zeitpunkt muss
das ABS von extrem niedrigen
Reibwerten ausgehen (Schotter,
Eis, Schnee), damit die Lauf-
räder sich in jedem denkba-
ren Fall drehen und damit die
Fahrstabilität sichergestellt ist.
Nach Erkennen der tatsächli-
chen Umstände regelt das Sys-
tem den optimalen Bremsdruck
ein.
Abheben des Hinterrads
Bei hoher Haftung zwischen
Reifen und Straße kommt es
selbst bei starkem Bremsen
erst sehr spät oder gar nicht
zu einem Blockieren des Vor-
derrads. Entsprechend muss
auch die ABS-Regelung erst
sehr spät oder gar nicht ein-
greifen. In diesem Fall kann es
zum Abheben des Hinterrads

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