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SEW-Eurodrive CMP ELVCD Handbuch Seite 11

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Integrierte Sicherheitstechnik
Die nachfolgend beschriebene Sicherheitsfunktion STO wurde nach den Sicherheits-
anforderungen von Performance Level d gemäß EN ISO 13849-1:2008 geprüft.
Hierfür wurde eine Zertifizierung bei der Berufsgenossenschaft durchgeführt. Kopien
des Zertifikats der Berufsgenossenschaft und des zugehörigen Berichts können Sie
bei SEW-EURODRIVE anfordern.
3.1
Sicherer Zustand
HINWEIS
Mit der Sicherheitsfunktion STO erfolgt keine galvanische Trennung. Diese hat somit
keine Schutzfunktion gegen elektrischen Schlag. Deshalb kann im normativen Sinn
keine Not‑Aus-Einrichtung mit der Sicherheitsfunktion STO umgesetzt werden. Dazu
muss die komplette Anlage über eine Netztrenneinrichtung ausgeschaltet werden.
Für den sicherheitsgerichteten Einsatz des Geräts ist das abgeschaltete Drehmoment
als sicherer Zustand festgelegt, siehe "STO (Safe Torque Off) – Sicher abgeschaltetes
Drehmoment" (→ 2 13). Darauf basiert das zugrunde liegende Sicherheitskonzept.
Bei aktiver Sicherheitsfunktion STO ist die Energieversorgung zum Antrieb sicher un-
terbrochen. Der Antrieb kann kein Drehmoment und somit auch keine gefährlichen
Bewegungen erzeugen. Ergreifen Sie bei hängenden Lasten oder anderen externen
Kräften zusätzliche Maßnahmen, die ein Absacken sicher verhindern. Das können
z.  B. mechanische Haltebremsen sein. Eine Überwachung der Stillstandsposition er-
folgt nicht.
Sie müssen das Stillsetzen der Maschine sicherheitsgerichtet herbeiführen und sicher-
stellen, z. B. über ein Sicherheitsschaltgerät. Dies gilt insbesondere für Vertikalachsen
ohne selbsthemmende Mechanik, Feststelleinheit oder Gewichtsausgleich.
Bei Mehrfachfehlern besteht die Gefahr eines Anruckens des Antriebs. Wenn die End-
stufe während des sicheren Zustands ausfällt, kann es zu einer begrenzten Rastbe-
wegung des Rotors von maximal 60° kommen. Ein Ausfall ist zum Beispiel durch
gleichzeitige Kurzschlüsse von 2 Leistungshalbleitern unterschiedlicher Phase mög-
lich.
3.2
Sicherheitskonzept
Das Gerät zeichnet sich durch die Anschlussmöglichkeit einer externen Sicher-
heitssteuerung oder eines externen Sicherheitsschaltgeräts aus. Diese schalten
beim Betätigen eines angeschlossenen Befehlsgeräts (z.  B. Not‑Halt-Taster mit
Verrastfunktion) alle aktiven Elemente, die zur Erzeugung von Impulsfolgen an der
Leistungsendstufe (IGBT) nötig sind, in einen stromlosen Zustand. Dazu wird die
sicherheitsgerichtete DC‑24‑V-Versorgungsspannung abgeschaltet.
Dadurch wird sichergestellt, dass der Frequenzumrichter keine Energie an den
Motor liefert, die ein Drehmoment erzeugen kann.
Integrierte Sicherheitstechnik
Handbuch – CMP ELVCD – Funktionale Sicherheit
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Sicherer Zustand
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