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Siemens SIMATIC S7-200 Systemhandbuch Seite 249

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In einigen Anwendungen ist das Verringern der
Anzahl der Master im Netz jedoch nicht möglich.
Gibt es mehrere Master, müssen Sie die
Token-Umlaufzeit verwalten und darauf achten,
dass das Netz die Ziel-Token-Umlaufzeit nicht
überschreitet. (Die Token-Umlaufzeit ist die Zeit,
die zwischen dem Zeitpunkt abläuft, zu dem ein
Master den Token weitergibt und dem Zeitpunkt,
zu dem der Master den Token erneut erhält.)
Ist die Zeit, die erforderlich ist, damit der Token zum Master zurückkehrt, größer als die
Ziel-Token-Umlaufzeit, dann darf der Master keine Anforderung senden. Der Master darf nur dann eine
Anforderung senden, wenn die tatsächliche Token-Umlaufzeit kleiner als die Ziel-Token-Umlaufzeit ist.
Die Einstellungen für die höchste Teilnehmeradresse (HSA) und die Baudrate für die S7-200 beeinflussen
die Ziel-Token-Umlaufzeit. Tabelle 7-13 führt die Ziel-Umlaufzeiten auf.
Bei den niedrigen Baudraten wie 9,6 kBaud und 19,2 kBaud wartet der Master auf eine Antwort auf die
Anforderung, bevor der Token weitergegeben wird. Weil die Bearbeitung des Anforderungs-/Antwortzyklus
eine relativ lange Zeit in Bezug auf die Zykluszeit einnehmen kann, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass
jeder Master im Netz jedesmal, wenn er im Besitz des Token ist, eine Anforderung zum Senden verfügbar
hat. Die tatsächliche Token-Umlaufzeit würde sich dadurch erhöhen, und es kann sein, dass einige Master
überhaupt keine Anforderungen mehr bearbeiten könnten. In einigen Fällen kann es sein, dass ein Master
nur sehr selten Anforderungen bearbeiten darf.
Beispiel: Stellen Sie sich ein Netz mit 10 Mastern vor, die 1 Byte bei 9,6 kBaud und einer HSA von 15
übertragen. In diesem Beispiel hat jeder Master jedesmal eine Anforderung zum Senden. Wie Sie in
Tabelle 7-13 sehen, beträgt die Ziel-Umlaufzeit für dieses Netz 0,613 s. Entsprechend der Leistungsfähigkeit
jedoch (siehe Tabelle 7-11) beträgt die tatsächlich erforderliche Token-Umlaufzeit für dieses Netz 1,48 s.
Weil die tatsächliche Token-Umlaufzeit größer ist als die Ziel-Token-Umlaufzeit können einige Master erst
bei späteren Umläufen des Token Meldungen senden.
Sie haben zwei Möglichkeiten, um eine Situation zu verbessern, in der die tatsächliche Token-Umlaufzeit
größer als die Ziel-Token-Umlaufzeit ist:
Sie können die tatsächliche Token-Umlaufzeit durch Verringern der Anzahl der Master im Netz
-
verringern. Je nach Anwendung kann diese Lösung nicht machbar sein.
Sie können die Ziel-Token-Umlaufzeit durch Erhöhen der HSA für alle Master-Gerät im Netz erhöhen.
-
Wenn Sie die HSA erhöhen, kann dies zu einem weiteren Problem im Netz führen, weil sich dies auf die Zeit
auswirkt, die die S7-200 benötigt, um in den Mastermodus umzuschalten und ins Netz zu gehen. Wenn Sie
eine Zeitoperation verwenden, um sicherzustellen, dass die Operationen Aus Netz lesen und In Netz
schreiben innerhalb einer angegebenen Zeit vollständig bearbeitet werden, kann es sein, dass die
Verzögerung beim Initialisieren des Mastermodus und beim Aufnehmen der S7-200 als Master ins Netz ein
Timeout der Operation hervorruft. Sie können die Verzögerung beim Aufnehmen von Mastern gering halten,
indem Sie den GAP-Aktualisierungsfaktor für alle Master im Netz verringern.
Wegen der Art und Weise, wie Anforderungen bei 187,5 kBaud an den Slave gesendet und dort gelassen
werden, sollten Sie zusätzliche Zeit einplanen, wenn Sie die Ziel-Token-Umlaufzeit einstellen. Bei
187,5 kBaud muss die tatsächliche Token-Umlaufzeit ungefähr die Hälfte der Ziel-Token-Umlaufzeit
betragen.
Verwenden Sie zum Ermitteln der Token-Umlaufzeit die Leistungsdaten in Tabelle 7-11, um die Zeit zu
berechnen, die zum vollständigen Bearbeiten der Operationen Aus Netz lesen und In Netz schreiben
erforderlich ist. Wenn Sie die erforderliche Zeit für HMI-Geräte (wie das TD 200) berechnen möchten, ziehen
Sie die Leistungsdaten für die Übertragung von 16 Bytes hinzu. Sie berechnen die Token-Umlaufzeit, indem
Sie die Zeit für jedes Gerät im Netz addieren. Wenn Sie alle Zeitwerte addieren, erhalten Sie den
schlimmsten Anwendungsfall, in dem alle Geräte während des gleichen Token-Umlaufs eine Anforderung
bearbeiten möchten. Dies ist die maximale Token-Umlaufzeit für ein Netz.
Kommunikation im Netz
Tabelle 7-13 HSA und Ziel-Token-Umlaufzeit
HSA
9,6 kBaud
HSA = 15
0,613 s
HSA = 31
1,040 s
HSA = 63
1,890 s
HSA = 126
3,570 s
Kapitel 7
19,2 kBaud
187,5 kBaud
0,307 s
31 ms
0,520 s
53 ms
0,950 s
97 ms
1,790 s
183 ms
239
7

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