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Teledyne Avalanche Handbuch Seite 187

Isco avalanche probenehmer
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TÖDLICHE ATMOSPHÄRE IN DER KANALISATION
wegen Sauerstoffmangels. Es ist unwahrscheinlich, dass jemals eine Person in einer Abwasser-
leitung erstickt ist, weil sie zu wenig Sauerstoff bekam. Die Todesfälle sind meist auf Erstickung
durch Gase zurückzuführen. Dieser Begriff bedeutet nach den Definitionen in den Wörterbüchern,
dass jemand an einer Atmosphäre erstickt ist, die das Leben nicht unterstützt. Der Begriff wurde
manchmal falsch als "Erstickung" interpretiert, was jedoch nur teilweise richtig ist. In fast allen
Todesfällen in der Kanalisation stirbt man eigentlich an dem Schwefelwasserstoff. Es ist wichtig,
diese Tatsache zu erkennen. Viele Städte testen explosive Gase sehr sorgfältig, was sehr wichtig
ist, und sie messen die Sauerstoffkonzentration, was normalerweise unwichtig ist. Selten wird
jedoch der Schwefelwasserstoff gemessen. Zu den Todesfällen kam es, wobei es unwahrschein-
lich ist, dass die Sauerstoffkonzentration sich messbar verringerte. Abwasser mit 2 mg gelöstem
Sulfid pro Liter und einem pH-Wert von 7,0 kann in einer Kammer mit großen Turbulenzen eine
Konzentration von 300 ppm H
S in der Luft erzeugen. Dies gilt als tödliche Konzentration. Viele
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Menschen sind an H
S gestorben, und das nicht nur in Abwasserkanälen und in der Industrie,
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sondern auch in Sümpfen und heißen Quellen. In einem Urlaubsgebiet sind mindestens 5
Menschen an Schwefelwasserstoff-Vergiftung gestorben, bevor man zugegeben hat, dass H2S
nicht zu therapeutischen Zwecken dient. Es vergeht kaum ein Jahr, ohne dass es in den USA oder
in der restlichen Welt zu einem Todesfall durch H
S in den Abwasserkanälen kommt. H
S in der
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Atmosphäre einer Abwasserleitung kann schnell festgestellt werden. Ein Testgerät mit Blase-
bälgen und Ampullen erzielt hier zufriedenstellende Ergebnisse, obwohl die Mengen nur sehr
grob angegeben werden. Wenn man einen Tester dieses Typs verwendet, darf die Luft nicht über
ein Rohr in die Ampulle gebracht werden, da dies zu einer Veränderung der H
S-Konzentration
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führen kann. Die Ampulle sollte in der Luft, die getestet werden soll, aufgehängt werden, wobei
eine Ansaugleitung zu dem Ballon oder den Bälgen führt.
Bleiazetatpapier ist als Mengenmesser recht nützlich. Es kann zwar nicht verwendet werden, um
die Sulfidmenge zu schätzen, aber es wird schnell schwarz, wenn die Atmosphäre nur ein Zehntel
der tödlichen Konzentration enthält.
Es werden Elektroden oder ähnliche elektrische Anzeigegeräte für H
S in der Luft vertrieben.
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Einige von ihnen sind bekanntermaßen unzuverlässig und wir kennen keines, das sich als zuver-
lässig erwiesen hat. Verwenden Sie diese nicht, sofern Sie sie nicht häufig in einer Umgebung mit
bekannter H
S-Konzentration prüfen. Ein unzuverlässiges Sicherheitsgerät ist schlechter als gar
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keines. Denken Sie daran, dass sich auch die Nase täuschen kann, wenn es darum geht, gefähr-
liche Konzentrationen von H
S zu riechen. In einigen Publikationen wurden verschiedene andere
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giftige Gase erwähnt. Es ist unwahrscheinlich, dass Menschen in einem Abwasserkanal an
diesen anderen Gasen erstickt sind, abgesehen von Chlorgas vielleicht. Benzindämpfe oder
sonstige Kohlenwasserstoffdämpfe sind manchmal in einer Konzentration vorhanden, die zu
Unwohlsein und Krankheit führen können, jedoch unter diesen Bedingungen ist die Explosions-
gefahr wesentlich höher. Die Explosimetertests und auch der Geruchssinn würden auf die Gefahr
hinweisen. Rohrleitungen in Chemiewerken können eine beliebige Anzahl schädlicher Dämpfe
enthalten. Sie werden auch von der Nase aufgenommen und bei Explosimetertests festgestellt,
wenn sie in die Kanalisation gelangen. Doch solche Vorkommnisse sind rar.
Der Versuch, auf die Dringlichkeit der wirklichen Gefahren aufmerksam zu machen, wird verwäs-
sert, wenn man auf eine lange Liste von Dingen zu achten hat, die in Wirklichkeit irrelevant sind.
Vermeiden Sie möglichst H
S-Konzentrationen, eine entzündliche Atmosphäre und die Gefahr
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einer Körperverletzung. Denken Sie daran, dass viel H
S dadurch freigesetzt werden kann, dass
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der Schlamm am Boden einer Struktur aufgewirbelt wird. Achten Sie auf Ihre Sinne, wenn es um
reizende Gase, wie z.B. Chlorgas geht (Bewusstlosigkeit kommt oft dadurch, dass Sie zuviel
davon einatmen). Vorsicht bei merkwürdigen Gerüchen. Prüfen Sie nicht den Sauerstoffgehalt in
der Luft. Es besteht die Gefahr, dass das Ergebnis die Denkweise über die Schwere der wirkli-
chen Gefahren beeinflusst. Besonders wichtig: sorgen Sie für eine gute Belüftung und betreten
Sie keine möglicherweise gefährliche Struktur außer mit einem guten Sicherheitsgeschirr und
zwei Männern, die sich oben am Einstiegsloch befinden und Sie herausheben können.
Stand 08/04
Handbuch Avalanche Probenehmer
Seite B-5

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