das H4 zwar keine Eigengeräusche,
empfindlich für Körperschall sind sie
jedoch schon, wenn die eingebauten
Mikros verwendet werden. Also
sollte man das H4 tunlichst auf ein
Stativ schrauben, wozu eine entsprechende
Kunststoffschale mit Stativgewinde beiliegt.
Befestigt wird diese praktischerweise mit
dem Klettband, welches sich ebenfalls im
Karton befindet. Jetzt wird das Stativ mit
dem Zoom H4 so vor der Band positioniert,
dass sie möglichst genau im akustischen
Blickfeld der beiden Mikros liegt. Das rechts
angeordnete Mikro zeigt auf den am weite-
sten links stehenden Musiker und umge-
kehrt.
Wählen wir als Eingangsquelle die internen
Mikrofone und schalten Auto-Gain ein. Dies
ist eine Aussteuerungsautomatik, die sich
ausschließlich – vor der eigentlichen
© 2007 MM-Musik-Media-Verlag GmbH & Co. KG KÖLN
Aufnahme selbst – am größten zu erwarten-
den Pegel orientiert und diesen dann kon-
stant beibehält. Ein lästiges Pumpen oder
Schwanken der Lautstärke wie bei simplen
Aussteuerungsautomatiken ist glücklicher-
weise nicht zu erwarten, es sei denn, man
hat unbeabsichtigt den internen Kompressor
/Limiter aktiviert. Der erste Druck auf die
Aufnahmetaste
bringt
das
Bereitschaft, im Display erscheint: Rec Level
scanning.
Man ruft jetzt der Band zu: „Leute, haut
rein so laut ihr könnt!" Damit ist der maxi-
male Pegel automatisch festgelegt und ein
weiterer Druck auf den Record-Button star-
tet dann die Aufnahme. Wird Stop
gedrückt, und später erneut Record, so legt
das H4 automatisch für jede Aufnahme eine
neue Datei an. Alle Dateien können später
dann im Menü umbenannt, gelöscht oder
via USB auf einen Computer übertragen
werden.
Die Klangqualität ist für die Größe und den
Preis des H4 überdurchschnittlich gut. Jeder
Musiker ist exakt an der Panoramaposition
zu hören, an welcher er live auch stand, es
entsteht kein Stereo-Brei. Hört man das
Ergebnis über die Stereo-Anlage oder Kopf-
H4
in
hörer ab, so klingt es als wäre man live
selbst dabei gewesen. Das bezieht sich
sowohl auf die Breite des Stereo-Klangbil-
des, als auch auf Frequenzumfang, Dyna-
mik und Lebendigkeit. Selbst im mp3-
Mode ist der Qualitätsrückgang nicht so
drastisch
wie
befürchtet,
Zwecken reicht das locker. Das in Spielpau-
sen zu hörende leichte Hintergrundrau-
schen ist so minimal, dass es während der
Aufnahme selbst nicht auffällt. Das Klang-
ergebnis bei der XY-Stereofonie ist aller-
dings verständlicherweise nicht zu verglei-
chen mit der Direktabnahme und dem
Abmischen jedes einzelnen Instruments
und des Gesangs, mit separaten Mikros und
Spuren in einem Multitrack-Recorder.
Auch Aufnahmen einer einzelnen Gitarre
beispielsweise sind mit ansprechendem
Ergebnis problemlos durchführbar. Man
stellt das H4 ca. 30 bis 50 cm vor das Instru-
ment oder den Sänger und verfährt ansons-
ten wie beschrieben. Durchsichtige luftige
Aufnahmen sind die Folge, da kommt
schnell Freude auf. Auch das Aktivieren des
Mikrofon-Modellings ist weit mehr als eine
Spielerei, man kann den Aufnahmen damit
beispielsweise etwas vom Charakter eines
Shure SM57 mit auf den Weg geben.
Wer über hochwertige separate Mikrofone
verfügt, schließt diese an den beiden XLR-
Buchsen an, wählt die externen Eingänge
im Menü aus und aktiviert gegebenenfalls
noch die Phantom-Power. Somit lässt sich
dem
H4
selbst
Empfindlichkeit nehmen, und man kann die
externen Mikros natürlich auch weiter aus-
einander und direkt ausgerichtet platzieren,
an statt im XY-Modus. Der Schwerpunkt
des Zoom H4 liegt auf dem XY-Stereo-
Modus, und dort kann es wirklich überzeu-
gen, sofern einen die winzigen Anzeigen im
Display nicht stören.
v i e r s p u r - p r a x i s
Hier verhält sich das H4 wie ein komplett
ausgestattetes Kompaktstudio, in groben
Zügen in etwa vergleichbar mit dem in G&B
2/2007
getesteten
Instrumente oder Gesang können dabei
mono oder stereo nacheinander Spur für
Spur aufgenommen werden, später dann zu
einer weiteren Stereo-Spur zusammenge-
mischt werden, und dann auf Wunsch per
USB zum Computer übertragen werden.
zu
Demo-
die
Körperschall-
Boss
Micro
BR.
0 4 . 0 7 g i t a r r e & b a s s