Geschichtlicher Hintergrund:
Die dänische Küstenschiffsflotte bestand nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu
einem großen Teil aus überalterter Zweithandtonnage deutscher und
niederländischer Bauart, zum Teil auch noch aus hölzernen Küstenseglern.
Das Bauprogramm des Caroliner-Schiffstyps wurde seinerzeit zur Verjüngung dieser
Flotte durch Fördermittel des Marshallplans angestoßen.
Der Entwurf stammte von H. C. Christensens Staalskibsaerft in Marstal, die mit 20 von
insgesamt 23 Einheiten auch den Löwenanteil der Serie baute. Zwei Schiffe des Typs
entstanden auf der Svendborg Skibsvaerft in Svendborg und ein Caroliner wurde von
der Skibswaerftet Lilleø in Korsør gefertigt.
Darüber hinaus wurden von Christensens 1956 (Hjelm) und 1958 (Rosenvold) zwei
Kümos und 1954 bis 1958 von der Svendborg Skibsvaerft vier Gastanker (Sørine
Tholstrup, Elsa Tholstrup, Inger Tholstrup und Betty Nordgas) gebaut, deren
Konstruktion auf dem Caroliner-Entwurf beruht. Der Name der Serie geht auf das
Typschiff Caroline zurück. Heute sind noch zwei Caroliner, die Caroline S und
die Samka, als Museumsschiffe erhalten.
Der GFK-Rumpf ist bereits nachgearbeitet und die Bullaugenrahmen (Messingrohr-
abschnitte) sind eingesetzt. Der Rumpf wurde abschließend mit Filler aus dem KFZ-
Zubehör behandelt und kann mit lösemittelhaltigen oder wasserbasierten Lacken
lackiert werden.
Als erstes müssen die Bohrungen für das Stevenrohr (6mm) und den Ruderkoker
(4mm) eingebracht werden – hierzu die Maße vom Plan abnehmen.
Ich empfehle den Einbau einer Standardwellenanlage (nicht im Bausatz enthalten)
mit 4mm Welle und 6mm Stevenrohr – Wellenlänge 120mm.
Die Stevenrohrabstützung (1,5mm Polystyrol) muss ggf. noch der Rumpfform
angepasst werden. Die richtige Lage ist erreicht, wenn das Stevenrohr parallel zur
Rumpfunterkante liegt.
Als Propeller (nicht im Bausatz enthalten) empfehle ich einen 30mm Raboesch M4,
Vierblattpropeller.
Der Rumpf erhält weiterhin die beiden Schlingerkiele aus 2x3mm Messingprofil (Länge
je 215mm). Diese werden mittschiffs im Bereich der größten Krümmung des Rumpfes
angebracht und verlaufen an den Enden leicht nach oben weisend. Die kürzere
Ruder und Ruderkoker (4mm MS-Rohr)
werden von unten in die Bohrung
eingeführt und ausgerichtet. Dann mit
Sekundenkleber fixieren und die
trapezförmigen Ruderkokerstützen innen
so anbringen, dass sie sich im 90-120°
Winkel zum Bug hin öffnen. Das nimmt
evtl. auf das Ruder / den Ruderkoker
wirkende Kräfte auf, die sonst ggf. zu
Haarrissen rund um den Koker und damit
zu Undichtigkeit führen.
Stevenrohr und Ruderkoker wasserdicht
mit dem Rumpf verkleben (Epoxi).
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