Maligne Tumorwunden
Die Unterdruck-Wundtherapie ist bei malignen
Tumorwunden kontraindiziert, da sie mit dem
Risiko einer verstärkten Tumorbildung infolge
der Unterstützung der Proliferation einhergeht.
In der palliativen Pflege wird sie jedoch als
legitim angesehen. Bei Patienten am Ende ihres
Lebens, bei denen eine komplette Heilung nicht
mehr das Ziel ist, überwiegt die Verbesserung
der Lebensqualität (durch Eindämmung der drei
am meisten behindernden Elemente: Geruch,
Exsudat und Schmerzen beim Verbandwechsel)
die Risiken einer schnelleren Tumorausbreitung.
Nicht-enterische/nicht untersuchte Fisteln
Die Anwendung des Wundverbands auf
nicht-enterischen oder nicht untersuchten
Fisteln ist kontraindiziert, da es zu Schäden
an intestinalen Strukturen und/oder Organen
kommen kann.
1.3
Besondere Vorsichtsmaßnahmen
Bitte achten Sie auf die folgenden Vorsichts-
maßnahmen:
Infizierte Wunden
Die Wundverbände sollten regelmäßig
entsprechend den Gebrauchshinweisen für die
verwendeten Materialien gewechselt werden.
Infizierte Wunden sollten häufiger überwacht
werden. Eventuell muss der Verband häufiger
gewechselt werden.
HINWEIS: Weitere Informationen zur
Überwachung der Wunde bei der Unterdruck-
Wundtherapie finden Sie im Abschnitt mit den
Hinweisen zur Überwachung in den Gebrauchs-
hinweisen der verwendeten Materialien.
Typische Anzeichen einer Wundinfektion sind
Rötung, Schwellung, Jucken, wärmere Wunde
oder Wundumgebung, schlechter Geruch usw.
Infizierte Wunden können zu systemischen
Infektionen führen, die sich durch hohes Fieber,
Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbre-
chen, Durchfall, Desorientierung, Erythrodermie
usw. zeigen. Systemische Infektionen können
tödlich verlaufen.
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Unbehandelte Osteomyelitis
Die Anwendung des Wundverbands bei
Wunden mit unbehandelter Osteomyelitis ist
kontraindiziert, da sich die Infektion ausbreiten
könnte.
Nekrotisches Gewebe
Die Anwendung des Wundverbands auf nekro-
tischem Gewebe ist kontraindiziert, da sich die
Infektion lokal ausbreiten könnte.
Anwendung des VivanoMed Foam auf
Nerven, Anastomose-Stellen, Blutgefäßen
oder Organen
Der VivanoMed Foam darf nicht direkt über
freiliegenden Nerven, Anastomose-Stellen, Blut-
gefäßen oder Bauchorganen platziert werden,
da es zu einer Schädigung der darunter
liegenden Strukturen kommen kann.
WICHTIG: Bei jedem Verdacht auf eine lokale
oder systemische Infektion muss der behan-
delnde Arzt kontaktiert werden. Dieser
entscheidet, ob die Unterdruck-Wundtherapie
abgebrochen oder eine alternative Therapie
eingeleitet werden soll.
Blutgefäße und Organe
Blutgefäße und Organe müssen durch darüber-
liegende Faszien, Gewebe oder anderweitige
Schutzschichten ausreichend geschützt sein.
WICHTIG: Besondere Vorsichtsmaßnahmen
müssen bei infizierten, geschwächten, bestrahl-
ten oder genähten Blutgefäßen oder Organen
zur Anwendung kommen.
Knochenfragmente oder scharfe Kanten
Herausstehende Knochenfragmente oder
scharfe Kanten sollten vor der Anwendung von
VivanoMed Foam entfernt oder entsprechend
abgedeckt werden, da dadurch Blutgefäße
oder Organe verletzt werden können, was zu
Blutungen führen kann.
HINWEIS: Weitere Informationen zu Blutun-
gen im Rahmen der Unterdruck-Wundtherapie
finden Sie unter „Blutungen" in diesem Doku-
ment.
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