SEG Electronics GmbH
Handbuch MRR1
4. Funktionsweise
4.1
Rotorerdschluss
Ein einzelner Erdschluss in der Rotorwicklung einer Maschine stellt für sich noch keine Gefahr für
den Betrieb dar. Dieser Erdschluss muss allerdings erkannt und behoben werden. Durch einen
zweiten Erdschluss würde ein Teil der Feldwicklung kurzgeschlossen und schwere Schäden an der
Maschine könnten die Folge sein.
Das MRR1 bietet die Möglichkeit, einen Alarm- und einen Auslösegrenzwert für den
Isolationswiderstand (Rotorwicklung-Erde) festzulegen.
Das Messverfahren zur Isolationswiderstandsmessung, das beim MRR1 verwendet wird, ist sowohl
für bürstenlose Maschinen, als auch für Maschinen mit Schleifringen geeignet.
An Läuferwicklung und Rotormasse wird eine Test-Wechselspannung (24V / 0,5 Hz0,5 Hz) über
Schleifringe angelegt. Die Testfrequenz ist bewusst sehr langsam gewählt, damit Fehlmessungen
über die Rotorerdkapazität (CE) vermieden werden. Diese Erdkapazität kann bei großen
Maschinen bis zu 1 µF betragen. Die Testspannung wird über zwei strombegrenzende
Widerstände RV an beide Enden der Feldwicklung angeschlossen. Falls nur ein Ende der
Feldwicklung zugänglich ist, sollten die Klemmen A3 und A4 verbunden werden (Beide RV sind
dann parallel geschaltet).
Abbildung 4.1: Messprinzip der Erdschlusserkennung
Der fließende Erdstrom wird durch den Spannungsabfall am Widerstand R
gemessen. Die
M
Testspannung ist recht-eckförmig. Der Spannungsabfall wird jeweils am Ende zweier aufeinander-
folgender Halbwellen gemessen, miteinander verglichen und daraus der resultierende Widerstand
berechnet. Durch dieses Verfahren ist es möglich, eventuell störende
Gleichspannungsüberlagerungen zu eliminieren.
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DOK-TD-MRR1, Rev. B