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Frt; Dynamische Netzstützung (Fault Ride Through); Dynamische Netzstützung Durch Schnelle Fehlerstromeinspeisung - Kaco blueplanet 50.0TL3 S Betriebsanleitung

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Der Blindleistungsbetrieb und das jeweilige Regelverfahren wird dabei vom Netzbetreiber vorgegeben. Wird kein Regel-
verfahren vorgegeben, so sollte die Anlage mit einer festen Blindleistungsvorgabe von 0% betrieben werden.
10.4

FRT

Dynamische Netzstützung (Fault Ride Through)
Die Störfestigkeit von Erzeugungsanlagen gegen Spannungseinbrüche und Spannungsspitzen im Versorgungssystem ist für
eine zuverlässige Energieversorgung von großer Bedeutung. Durch die Störfestigkeit wird sichergestellt, dass kurzzeitige
Störungsereignisse nicht zu einem Wegfall relevanter Erzeugungsleistung in einem größeren Bereich des Verbundnetzes
führen. Durch die Netzstützung durch schnelle Fehlerstromeinspeisung wird zusätzlich die räumliche Ausdehnung des Er-
eignisses verringert.
Das Gerät erfüllt die Eigenschaft hinsichtlich der dynamischen Netzstützung durch Störfestigkeit. Relevant ist die Fähig-
keit, am Netz zu bleiben. Ob das Gerät vom Netz abschaltet oder nicht, hängt darüber hinaus auch von den Schutzeinstel-
lungen ab. Schutzeinstellungen dominieren über die Fähigkeit der Störfestigkeit.
10.4.1 Dynamische Netzstützung durch schnelle Fehlerstromeinspeisung
Das Gerät hat ab Software 5.5x bzw. 1.2x und höher folgende Eigenschaften hinsichtlich der dynamischen Netzstützung
durch dynamischen Blindstrom.
Bei Aktivierung der dynamischen Netzstützung durch schnelle Fehlerstromeinspeisung wird zusätzlich zu den oben be-
schriebenen Eigenschaften der Störfestigkeit gegen Einbrüche und Spitzen Fehlerstrom eingespeist.
Der Wechselrichter passt bei Auftreten eines Einbruches oder einer Spitze sofort seine Stromeinspeisung an, um die Netz-
spannung zu stützen. Die Stützung erfolgt bei einem Spannungseinbruch mit übererregtem Blindstrom (entsprechend ei-
ner kapazitiven Last), bei einer Spannungsspitze mit untererregtem Blindstrom (entsprechend einer induktiven Last). Im
Blindstrom-Prioritätsmodus wird der Wirkstrom soweit reduziert, wie zur Einhaltung der Grenzen des maximalen Dauer-
stroms des Wechselrichters notwendig ist.
Ein Einbruch oder eine Spitze wird erkannt, wenn entweder der eingestellte normale Spannungsbereich durch mindestens
eine Phase-Phase- oder Phase-Neutralleiterspannung überschritten wird oder wenn ein Sprung der Mit- oder Gegensys-
temkomponente der Spannung größer als das eingestellte Totband auftritt. Die Höhe des Spannungssprungs von Mit- und
Gegensystem berechnet sich jeweils aus der Differenz der Vorfehlerspannung und der tatsächlichen Spannung bezogen
auf die Referenzspannung. Die Vorfehlerspannung wird als 50-Perioden-Mittelwert berechnet.
Abb. 45: Formel Nr. 1
Die Anpassung des Blindstroms erfolgt mit einer Anschwingzeit von <20 ms und einer Einschwingzeit von <60 ms nach
Eintritt des Ereignisses. Mit der gleichen Dynamik wird während des Ereignisses auf Spannungsänderungen oder bei Ereig-
nissende auf die Spannungswiederkehr reagiert.
Der eingespeiste dynamische Blindstrom berechnet sich für das Mit- und Gegensystem gemäß folgender Formel:
Abb. 46: Formel Nr. 2 , abhängig von Nennstrom IN des Wechselrichters
Δu berechnet sich für Mit- und Gegensystem jeweils aus der Differenz der Vorfehlerspannung und der aktuellen Span-
nung bezogen auf die Referenzspannung. Die Vorfehlerspannung wird als 1-Min.-Mittelwert berechnet.
Abb. 47: Formel Nr. 3
Die Definition eines Spannungssprungs in Vornorm EN 50549-2 sowie in VDE-AR-N 4120 und VDE-AR-N 4110 hat zur Fol-
ge, dass in der Regel bei Ereignissende, Fehlerklärung und Rückkehr der Spannung in den fehlerfreien Zustand erneut ein
Spannungssprung erkannt wird. Dies führt dazu, dass in einem aktiven Betriebsmodus die dynamische Netzstützung durch
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Kaco blueplanet 50.0TL3

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