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Auf Was Man Achten Sollte: Besonderheiten Des Phasenkontrastverfahrens - Christian Linkenhel Motic-Serie BA310 Bedienungsanleitung

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Abbildung oben: links Epithelzellen im positiven und rechts im negativen Phasenkontrast.
Auf was man achten sollte:
Besonderheiten des Phasenkontrastverfahrens
Das Phasenkontrastverfahren ist ein spezielles Verfahren, das besonders für dünne, wenig strukturierte
und gleichzeitig weitgehend transparente Untersuchungsobjekte geeignet ist. Hierzu zählen beispiels-
weise einschichtige Zellkulturen. Für dickere und stärker strukturierte Präparate ist dieses Verfahren
hingegen weniger geeignet. Hier liefert oftmals das konventionelle Hellfeld deutlich bessere Ergebnisse.
Da das Phasenkontrastverfahren für transparente und somit farblose Objekte verwendet wird, kann man
meistens auf die Farbe als Information verzichten. Deshalb wird für das Phasenkontrastverfahren oftmals
ein Grünfilter verwendet. Man erreicht hierdurch einen reinen Helligkeitskontrast mit etwas besserer
Bildschärfe, da die Objektive für „grünes Licht" besonders gut korrigiert sind. Motic liefert für diesen
Zweck zwei sehr unterschiedliche Grünfilter – ein einfaches Grünfilter und ein so genanntes „Interferenz-
filter". Letzteres kostet etwas mehr, ist aber dem zuerst erwähnten Filter weit überlegen und sollte bei
einer Anschaffung unbedingt bevorzugt werden.
Bisweilen wird vom Einsatz einer LED-Beleuchtung im Phasenkontrast abgeraten, da gerade bei der
Verwendung eines Grünfilters die so genannte „Grünlücke" im Spektrum einer LED eine zu geringe Bild-
helligkeit verursacht. Dies gilt zumindest für die LED-Versionen der BA310-Serie nicht. Da zugleich bei
einer LED-Beleuchtung praktisch keine Wärmestrahlung anfällt, hat diese Lichtquelle in der Phasenkon-
trastmikroskopie sogar Vorteile im Vergleich zur Halogenbeleuchtung. Im Phasenkontrast werden nämlich
zumeist gegenüber Wärme empfindliche Lebendpräparate untersucht.
Phasenkontrastobjektive unterscheiden sich von ansonsten baugleichen Objektiven für die Hellfeldmikro-
skopie durch den eingebauten Phasenring. Man kann sie prinzipiell auch für Untersuchungen im Hellfeld
einsetzen. Allerdings muss man dann mit einer geringeren Bildgüte rechnen, da der Phasenring im
Objektiv die Bildentstehung im Hellfeld stört.
Das Phasenkontrastverfahren reagiert besonders empfindlich auf die Entstehung von Streulicht. Deshalb
empfiehlt sich hier besonders die exakte Einstellung der Köhlerschen Beleuchtung.
Sollte das Bild im Phasenkontrast trotz optimaler Einstellung der Beleuchtung sehr flau und kontrastarm
wirken, lohnt sich ein Blick auf die Frontlinse des Kondensors. Verschmutzungen hier (Fingerabdrücke,
Fett usw.) stören die Bildentstehung empfindlich. Im Hellfeld dagegen ist dieser Effekt kaum spürbar.
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