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Grundig DIGI 100 Trainingsmanual Seite 97

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Trainingsmanual
DVB-T
Allgemein
Überall Fernsehen
Welche Antennen
Kanalbelegung
Gleichwellennetz
GRUNDIG Trainingscenter
http://www.ueberall-tv.de
DVB-T (T steht für terrestrisch) steht in den Startlöchern. Dieses digitale
TV-System wird in den nächsten Jahren das herkömmliche analoge
Fernsehen ablösen. Das Übertragungssystem ist weitgehend identisch
mit dem schon seit einigen Jahren laufenden DAB-Rundfunk. DAB kann
jedoch das DAB-System nicht ersetzen, da dies in erster Linie für den
mobilen Einsatz konzipiert wurde. Das DAB-System ist durch das kür-
zere Schutzintervall nicht für höhere Geschwindigkeit geeignet. Ein grö-
ßeres Schutzintervall könnte zwar dieses Problem lösen, aber gleich-
zeitig würde die Kapazität der Datenübertragung geringer werden.
Bedingt durch die COFDM-Modulation ist die Übertragung resistent ge-
gen Laufzeitfehlern und Reflexionen, solange das Schutzintervall nicht
überschritten wird. Dies ermöglicht auch einen Empfang mit Zimmeran-
tenne, ohne deren Sync- und Bildqualitäts- Probleme die man beim ana-
logen TV kennt. Allerdings ist auch hier zu beachten, dass ohne ausrei-
chende Feldstärke auch DVB-T nicht arbeiten kann. Im Umkreis von
einigen Kilometern um den Sender trifft das auch zu.
Gute Ergebnisse erreicht man auf den Balkon oder im Garten. Inner-
halb von stark absorbierenden Gebäuden oder größeren Entfernungen
zum Sender benötigt man wie beim terrestrischen Fernsehen eine An-
tenne. In der zur Zeit laufenden Testphasen können die Betreiber der
Sender die Antennenausrichtung und die nötige Leistung noch variieren
um eine optimale Abdekung zu bekommen.
Da das digitale und analoge Fernsehen, die gleichen Kanalbandbreiten
benutzt, kann man mit der herkömmlichen Antennenanlage weiter ar-
beiten. Werden Kanalverstärker in der Anlage benutzt, müssen diese
natürlich auf den zu empfangenden digitalen TV-Kanal geändert wer-
den. Verteilung, Breitband-Verstärker und Antennendosen im Hause
brauchen nicht geändert werden.
Da es bei der COFDM-Modulation keinen konstanten Träger gibt, kann
man mit einem herkömmlichen Antennenmeßgerät die Feldstärke nicht
einmal andeutungsweise messen. Neuere Antennenmeßgeräte wie z.B.
das MSK22 TM von Kathrein sind hierfür gut geeignet. Mit ihnen können
Sie nicht nur die Feldstärke, sondern auch das C/N und die Error Rate
messen.
Die Kanalbandbreiten sind wie beim terrestrischen Fernsehen. Pro HF-
Kanal können jedoch 4 digitale TV-Signale übertragen werden. Die Vi-
deo-Bandbreiten sind hier etwas geringer als bei digitaler Satellitenüber-
tragung. Um die gleiche Sendereichweite wie beim analogen TV zu
bekommen, genügt eine wesentlich geringere Sendeleistung.
Da durch die COFDM-Modulation das Signal unempfindlich gegen Re-
flexionen und Laufzeiten ist, kann man diesen Umstand auch zum Gleich-
wellenbetrieb nutzen. Bei herkömmlicher Übertragung würde es im Über-
lappungsbereich der Sender zu Laufzeitunterschiede der Signale zwi-
schen den beiden Sendern kommen. Das Signal ist unbrauchbar. So-
lange die Laufzeiten der Signale von verschiedenen Sendern unter dem
Schutzintervall liegen, spielt dieser Doppelempfang keine Rolle. Somit
ist es möglich, dass für 4 Programme für das gesamte Sendegebiet nur
eine Frequenz benötigt wird. Bei herkömmlicher Übertragung benötigt
man für ein Bundesland je nach Geländebeschaffenheit für ein Programm
20 bis 30 Sender mit verschiedenen Kanälen. Zum Beispiel, in Berlin
und Potsdamm werden über 5 Kanäle (7, 25, 27, 33 und 44) zukünftig
20 Programme übertragen.
3/2003
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