Dies sind die Koordinaten für den Orion-Nebel:
RA 5 h 35,4 m Dek -5° 27'
Dies bedeutet 5 Stunden und 35,4 Minuten in Rektaszension
und -5 Grad und 27 Winkelminuten in Deklination (1 Grad
Deklination entspricht 60 Winkelminuten).
Bevor Sie die Koordinaten der gesuchten Objekte über
die Einstellringe eingeben, muss die Montierung korrekt
an der Polarachse ausgerichtet und der Einstellring für die
Rektaszension kalibriert werden. Der Dek-Einstellring wird werk-
seitig bereits dauerhaft kalibriert und sollte auf „90°" stehen,
sobald das Optikrohr des Teleskops parallel zur RA-Achse aus-
gerichtet ist.
Kalibrieren des RA-Einstellrings
1. Suchen Sie einen hellen Stern in der Nähe des
Himmelsäquators (Dek = 0°), und schlagen Sie seine
Koordinaten in einem Sternatlas nach.
2. Lockern Sie die RA- und Dek-Arretierschrauben an der
parallaktischen Montierung, damit sich das Optikrohr des
Teleskops frei schwenken lässt.
3. Richten Sie das Teleskop auf den hellen Stern, dessen
Koordinaten Sie nun kennen. Ziehen Sie die RA- und Dek-
Arretierschrauben fest. Zentrieren Sie den Stern mit Hilfe
der Zeitlupensteuerungskabel im Sichtfeld des Teleskops.
4. Drehen Sie den Einstellring, bis der Metallpfeil auf die
im Sternatlas nachgeschlagenen RA-Koordinaten des
gewünschten Objekts zeigt.
Suchen von Objekten mit Hilfe der Einstellringe
1. Wenn beide Einstellringe kalibriert wurden, können Sie im
Sternatlas die Koordinaten eines beliebigen Objekts nach-
schlagen.
2. Lockern Sie die RA-Arretierschraube, und schwenken
Sie das Teleskop so lange auf der RA-Achse, bis am
Einstellring der im Sternatlas nachgeschlagene Wert für
die Rektaszension angezeigt wird. Denken Sie daran, sich
nach dem oberen Zahlensatz auf dem RA-Einstellring zu
richten. Ziehen Sie die Arretierschraube wieder fest.
3. Lockern Sie die Dek-Arretierschraube, und schwen-
ken Sie das Teleskop so lange auf der Dek-Achse, bis
am Einstellring der im Sternatlas nachgeschlagene
Wert für die Deklination angezeigt wird. Denken Sie
daran, dass die Werte auf dem Dek-Einstellring posi-
tiv sind, wenn das Teleskop auf eine Stelle nördlich des
Himmelsäquators (Dek = 0°) ausgerichtet wird, aber nega-
tiv für Positionen südlich des Himmelsäquators. Ziehen
Sie die Arretierschraube wieder fest.
Die meisten Einstellringe sind nicht präzise genug, um ein
Objekt genau im Zentrum des Teleskopokulars anzuzeigen.
Sie sollten jedoch in der Lage sein, dass Objekt zumind-
est innerhalb des Sichtfelds des Red Dot Sucherfernrohrs
anzuzeigen, vorausgesetzt, die parallaktische Montierung
wurde korrekt an der Polachse ausgerichtet. Zentrieren Sie
das Objekt mit Hilfe der Zeitlupensteuerung im Sucherfernrohr.
Daraufhin sollte es auch im Sichtfeld des Teleskops erschein-
en.
Der RA-Einstellring muss jedes Mal neu kalibriert werden,
wenn Sie ein neues Objekt lokalisieren möchten. Kalibrieren
Sie dazu den Einstellring für das bereits zentrierte Objekt,
bevor Sie die Einstellungen für das nächste vornehmen.
Sie sind sich bezüglich der korrekten
Ausrichtung des Teleskops unsicher?
Einsteiger sind gelegentlich etwas unsicher, wie sie das
Teleskop an eine Position senkrecht über ihnen oder in ande-
re Richtungen schwenken sollen. Nehmen Sie unter keinen
Umständen eine Anpassung an der Breitengradeinstellung
oder der Azimutposition Ihrer Montierung vor (berühren Sie die
Arretierschraube für die Azimuteinstellung nicht). Dadurch wird
die für die Montierung durchgeführte Poljustierung zunichte
gemacht. Sobald die Montierung poljustiert ist, sollten Sie das
Teleskop nur um die RA- und Dek.-Achsen bewegen. Dies gelingt,
indem Sie einen oder beide RA- und Dek.-Verriegelungsknöpfe
lockern und das Teleskop von Hand bewegen, oder die Knöpfe
anziehen und das Teleskop mit den Zeitlupensteuerungen
bewegen.
5. Astronomische
Beobachtungen
Für viele ist dies der erste Ausflug in die spannende Welt
der Amateurastronomie. Die folgenden Informationen und
Beobachtungstipps helfen Ihnen beim Einstieg.
Auswählen eines Beobachtungsorts
Der Beobachtungsort sollte so weit wie möglich von künstlichem
Licht entfernt sein, wie es beispielsweise von Straßenlampen,
Verandalichtern und Autoscheinwerfern erzeugt wird. Diese hel-
len Lichter beeinträchtigen in erheblichem Maß die Nachtsicht
Ihrer Augen. Stellen Sie Ihr Teleskop auf Gras oder Erde auf,
statt auf Asphalt, da dieser mehr Wärme ausstrahlt.Hitze stört
die Umgebungsluft und verschlechtert die Bilder, die Sie durch
das Teleskop sehen. Vermeiden Sie Beobachtungen über
Dächer und Schornsteine hinweg, da dort oft warme Luft aufs-
teigt. Vermeiden Sie ebenso Beobachtungen aus Räumen durch
ein geöffnetes (oder geschlossenes Fenster) heraus, da der
Unterschied zwischen der Raum- und der Außentemperatur zu
verzerrten und verschwommenen Bildern führt.
Suchen Sie sich deshalb, wenn möglich, einen Ort, der frei von
jeglicher Lichtverschmutzung ist und freie Sicht auf den dunklen
Nachthimmel bietet. Sie werden staunen, wie viele zusätzliche
Sterne und Weltraumobjekte Sie vor einem dunklen Himmel ent-
decken können!
Sichtbedingungen und Lichtverhältnisse
Die atmosphärischen Bedingungen sind von Nacht zu Nacht
sehr unterschiedlich. Der Begriff „Sichtbedingungen" bezieht
sich darauf, wie ruhig die Atmosphäre zu einer bestimmten
Zeit ist. Bei schlechten Sichtbedingungen beeinträchtigen
atmosphärische Turbulenzen die Bildqualität. Wenn Sie in
den Himmel blicken und die Sterne blinkend dargestellt sind,
ist die Ansicht von schlechter Qualität. Sie können dann
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